Grad chlei viu!

«Denn nicht alles,
was grösser ist,
ist auch besser –
sonst hätten die
Dinosaurier überlebt.»

Diesen schönen Satz von Frank Heer habe ich neulich während unserem Kurzurlaub im Liegestuhl liegend in der NZZ am Sonntag gefunden.

Warum die Dinosaurier tatsächlich ausgestorben sind, weiss ich nicht so genau. Aber mir gefällt der Gedanke, dass es eben nicht immer grösser sein muss.

Das lässt sich im entspannten Wellnessurlaub mit viel Sonne, frischer Bergluft, leckerem Essen und vertrauter Zweisamkeit locker sagen. Zurück im Alltag begegnen mir dann eilige und überlastete Menschen, die mit ihrem Lebensstil das Gegenteil ausdrücken: Es muss immer grösser, schneller und weiter sein.

In den letzten Wochen ist mir wieder einmal aufgefallen, wie viele Menschen auf die Frage nach ihrem Wohlbefinden sagen: «Äs geit. Eifach grad chli viu.» (Es geht. Einfach gerade etwas viel.)

Bevor ich auf die Glücksthematik fokussierte, setzten meine Frau und ich in unseren Referaten, Workshops und Seminaren auf das Motto «Leben in Balance». Manchmal bekamen wir darauf die Reaktion, dass ein solches Leben in Balance doch langweilig sei – kein Platz für Abenteuer, nichts für High-Performer.

Das ist bei weitem nicht, was wir mit unserem Motto ausdrücken wollten. Das Gegenteil ist wahr: Wir lieben es selbst auch, «Vollgas» zu geben. Aber wir haben es auf die harte Tour gelernt: Nur «Vollgas» geht auf die Dauer nicht.

Ein «Leben in Balance» zu führen oder einen gesunden Lebensrhythmus zu pflegen, meint in unserem Verständnis, dass auf Phasen mit starker Anspannung immer wieder Ruhephasen kommen sollen.

Wenn also eine Person jedes Mal, wenn ich sie treffe, sagt: «Im Moment ist es grad etwas viel.», macht mich das hellhörig. Einmal ist kein Problem, beim zweiten Mal frage ich vielleicht zurück, wie lange dieser Moment noch dauern wird. Aber wenn ich es immer und immer wieder höre, zeugt die Antwort definitiv von einem ungesunden Lebensrhythmus.

Was tun wir also, wenn wir bei uns entdecken, dass die Phasen der Höchstleistung und der Anspannung nicht mehr Phasen, sondern Dauerzustand sind?

Grenzen ziehen!

Das fällt uns High-Performer oft so schwer. Ein weiters Projekt, das uns reizt. Ansprüche von aussen und vor allem von innen, von uns selbst, denen wir gerecht werden wollen.

Wer jedoch grenzenlos lebt, wird möglicherweise eher früher als später das Schicksal mit den Dinosauriern teilen: Diese Person wird irgendwann nicht mehr sein! Jedenfalls nicht mehr als «Vollgas»-Mensch.

Runter vom Gas!

Muss es wirklich immer Vollgas sein? Tatsache ist, dass weniger oft mehr ist. Wir werden nicht leistungsfähiger, wenn wir uns keine Pause gönnen!

Mein Lieblingstipp bezüglich Selbst- und Zeitmanagement lautet: «Wenn du es eilig hast, geh langsam». (Siehe gleichnamiges Buch vom Zeitmanagement-Guru Lothar Seiwert.)

Nein sagen!

So ehrenvoll oder spannend eine Anfrage auch sein mag, manchmal braucht es einfach ein Nein! Und so müssen wir von Zeit zu Zeit auch Menschen enttäuschen oder auf später vertrösten.

Wenn möglich, biete ich zu meinem Nein auch noch eine Alternative an: «Ich kann dir im Moment nicht helfen, aber mit diesem Anliegen bist du wahrscheinlich bei XY an der richtigen Adresse.»

Gut ist gut genug!

Neulich hörte ich die amüsante Geschichte von einem Lehrling, der mit einer super Note seine LAP (Lehrabschlussprüfung) geschafft hat. Diese Top-Leistung hätten ihm nicht alle zugetraut. Sein trockener Kommentar: «Ich bin halt mit dem Pareto-Prinzip durch meine Lehre gegangen.» Wow! Wenn das nur mehr Menschen begreifen würden.

Neugierig, was das Pareto-Prinzip ist? Kurz gesagt: Mit 20 % Einsatz erreichen wir in der Regel 80 % des Resultates. Um ein gutes Resultat zu erzielen, muss ich also nicht immer Vollgas geben.

Glücksaufgabe

Ich wünsche dir, dass du in den nächsten Wochen längere Momente der Entspannung hast. Vielleicht nutzt du die Gelegenheit, einen (Schlacht)Plan zu erstellen, wie du nach den Sommerferien dafür sorgen kannst, dass du nicht ständig sagen musst: «Im Moment ist es gerade etwas viel.»

Mit diesen Gedanken verabschiede auch ich mich in die Sommerpause.

Das macht Sinn!

Ein Kennzeichen glücklicher Menschen ist, dass sie einer Tätigkeit nachgehen dürfen, die sie als sinnerfüllt erleben.

Wer dies regelmässig erleben darf, lebt wahrscheinlich ihre Berufung oder hat mindestens den passenden Job oder ein spannendes Engagement als freiwillig Mitarbeitender gefunden.

Ich habe das Privileg, immer wieder solche Flow-Momente erleben zu dürfen, in denen meine Passion, meine Stärken und mein Persönlichkeitstyp zu den Aufgaben passen, die mir im ausleben meiner Berufung begegnen.

Strahlende Kinderaugen und dankbare Eltern

Jahr für Jahr erlebe ich Mitte Oktober ganz viel Sinn in meiner Tätigkeit: Wenn 40-60 Kinder und das freiwillige Mitarbeitendenteam (mit vielen Jugendlichen) mit soviel herzhafter Freude, strahlenden Augen und einem „Big Smile“ bei den Happy Kids Days mitwirken, erlebe ich ganz viel Sinnhaftigkeit in meiner Tätigkeit.

Selbst wenn es eine sehr anspruchsvolle Woche ist und wir als Leitungsehepaar stark gefordert sind, bleibt es eine der schönsten Wochen im ganzen Jahr.

Zu den grossen Worten hier die entsprechenden Beweisfotos:

Neben dem nonverbalen Feedback der Kids gibt es auch immer wieder einzelne Eltern, die ihre Dankbarkeit konkret aussprechen. Das ist ein schöner Lohn für alle Mitarbeitenden, die viel Energie in dieses Projekt stecken. Und mich erinnert es daran, wie viel Sinn diese Arbeit macht.

Wenn der Familienvater und Unternehmer seine Kids abholt und anerkennend sagt: „Unsere Mädchen sind einfach immer glücklich, wenn sie bei euch gewesen waren“, ist das der schönste Beweis dafür, dass wir im Verein Happy Kids tatsächlich unsere Mission leben.

Müde, aber sehr glücklich

Gestern war auch so ein Tag, an dem die Sinnhaftigkeit meiner Tätigkeit konkret spürbar war: Ein Filmteam der Evang.-method. Kirche Schweiz besuchte uns und machte Aufnahmen von diversen Projekten von gms/Happy Kids.

Ist möglicherweise ein Bild von eine oder mehrere Personen und Innenbereich

Der Besuch von Menschen, die vorher nie in unserer Location waren, ist immer etwas sehr Spannendes: Wie nehmen sie uns, unser Lokal und unsere Projekte wahr? Wie fühlen sie sich dabei?

Und bei einem so dicht gefüllten Tagesprogramm wie gestern: Wie erleben sie die Zusammenarbeit mit uns?

Was ich gestern gespiegelt bekam, macht mich riesig dankbar: „So viel gelacht wie heute, habe ich schon länger nicht mehr – und dies trotz dem ganzen Stress“, bekamen wir zu hören. Oder: „Ich kam an einen neuen Ort, mit mir kaum bekannten Leuten, und es war kein Moment peinlich.“

Das ist Balsam und Feuerwerk für meine Seele in einem: Ich geniesse still, dass unser 22jähriger Traum lebt. Und es pusht mich wie eine Rakete vorwärts: Genau, lass uns dies weiterhin tun und diesen Traum von einem Ort, wo sich die unterschiedlichsten Menschen wohl und angenommen fühlen, noch konsequenter in Tat umsetzen.

Flow bis zum Umfallen

Dabei habe ich bei aller Sinnhaftigkeit und Schönheit von solchen Highlights (mindestens) zwei Dinge gelernt:

1. Es gibt auch in einer sinnerfüllten Tätigkeit nicht jeden Tag Highlights, die sich auch noch wunderbar anfühlen. Ganz oft bestehen auch bei der tollsten Arbeit die Tage aus Arbeit, aus harter Arbeit sogar. Zudem gehören Rückschläge genauso dazu und schmerzen wohl noch gerade eine Spur stärker, wenn so viel Herzblut mit im Spiel ist.

2. Flow kann süchtig machen. Immer schneller, immer mehr, immer höher – diese Gefahr besteht, wenn es gerade richtig gut läuft. Doch das kann auf die Dauer nicht gut gehen.

Weil ich neben allem Schönen derzeit auch mit Unschönem und Unbequemem zu kämpfen habe, ist mir in den letzten Tagen aufgefallen, das wohl meine Seele mit diesem Tempo nicht ganz mithalten kann: Müde ins Bett fallen und doch nicht einschlafen können, ist so ein Anzeichen dafür.

Darum freu ich mich auf eine kleine Auszeit am Sonntag und Montag.

Glücksaufgabe

Jetzt hab ich sehr viel von mir erzählt. Wie sieht es bei dir aus? Wo erlebst du (Beruf / Freiwilligenarbeit / Familie) das Glück einer sinnerfüllten Tätigkeit? Wie fühlt sich das an?

Wie zeigt sich ein Flow-Erlebnis in deiner Tätigkeit?

Und weisst du auch, wann genug ist? Planst du bewusst Auszeiten ein?

Überfordert?

Kennst du das? Man ist so überfordert, dass einem kalter Schweiss runterrinnt?

Ich erinnere mich an zwei Situationen: Als Schüler hatte ich einmal in Naturkunde die Unterlagen über die Bienen gelernt – und der Lehrer fragte uns in der Prüfung über Blumennamen aus. Ich hatte keine Ahnung!

Viele Jahre später erlebte ich Ähnliches, aber um einiges weniger harmlos: Ich wurde für ein branchenspezifisches Training gebucht. Obwohl mir die Branche nicht fremd war, lagen meine Erfahrungen so weit zurück, dass einige Teilnehmenden trotz meiner intensiven Vorbereitungsphase mehr Fachwissen mitbrachten als ihr Trainer. Eine unschöne Erfahrung!

Wenn ich mich überfordert fühle, muss ich das zu allererst wahrnehmen und mir dann eingestehen: „Stef, das fühlt sich jetzt irgendwie nicht gut an.“ Beim darüber Reflektieren versuche ich herauszufinden: „Bin ich dieser Aufgabe nicht gewachsen? Oder ist mir unwohl, weil es meine Komfortzone sprengt?“

Geht es um die Komfortzone, tut ein klein bisschen Überforderung gut: Wie ein Muskel kann auch ich mich nur weiterentwickeln, wenn die Herausforderungen wachsen. Das heisst dann: „Stef, dieser Überforderung musst du dich jetzt stellen, das wird dich weiterbringen!“

Anderseits, wenn ich merke, dass eine Aufgabe oder Situation wirklich nicht zu mir passt, muss ich Konsequenzen ziehen: Beim erwähnten Training war es so, dass ich das unbequeme Telefongespräch führen musste und vom lukrativen Auftrag zurücktrat.

Reicht das Überwinden der Komfortzone alleine nicht oder kann ich die Überforderung nicht hinter mir lassen, suche ich Hilfe: Im Gespräch mit meiner Frau, beim Strategien entwickeln mit meinem Coach oder durchs Beiziehen von Experten.

Und ganz grundsätzlich: Darüber reden! Ich staune, was passiert, wenn ich von meiner Überforderung erzähle. Nicht selten ist die Reaktion: „Ach, du auch? Das zu hören, tut mir gut!“

Überforderungen gehörten zum Leben – in einer verrückten Welt wie der unseren sowieso. Gemeinsam schaffen wir sie besser, wenn wir offen damit umgehen statt vorzugeben, dass genau wir der eine perfekte Mensch sind, der alles im Griff hat.

Dieser Artikel ist zuerst als Kolumne in der Rubrik „Das hilft mir, wenn …“ im Magazin family erschienen.  

Glücksaufgabe

Fühlst du dich hin und wieder überfordert? Sprich darüber – es hilft!

Aber nur, wenn du es richtig tust! Es geht nicht darum, sich über Umstände oder andere Menschen zu beschweren.  Versuche im Gespräch mit einem Freund oder Coach deine persönlichen Grenzen zu entdecken und Wege zu finden, wie du mit deiner Überforderung umgehen kannst.

In Glück finden – hier und jetzt gibt es im Kapitel „Flow erleben“ weitere Gedanken zum Umgang mit Über- und Unterforderung und dazu, was es braucht, um das tolle Gefühl des Flows zu erfahren.

Lass es fliessen!

Es gibt immer einen Grund dankbar zu sein.“ – Das schreibt sich so schnell. Und ich sage es auch immer wieder. Aber fühlt es sich auch immer so an?

Nein! Trotzdem stimmt es. Denn: Dankbarkeit ist eben nicht nur ein schönes Gefühl, sondern auch eine bewusste Entscheidung.

Meine Woche ist bisher nicht sehr spektakulär: Da ist der Rücktritt eines meiner grössten Vorbilder, der mich verwirrt und irritiert und vor allem traurig stimmt. Dann ist so eine spezielle Ferienstimmung und doch hab ich nicht Ferien: Kids weg, Frau an einer Kinderwoche engagiert – ideale Zeit, um lange Liegengebliebenes zu erledigen.

Irgendwie komme ich jedoch nicht so in die Gänge. Und wieder vergehen Stunden, die ich auf der Suche nach Klarheit um den Rücktritt von Bill Hybels mit Social Media „Recherchen“ verbringe. Dabei wird nur die Verwirrung noch grösser …

Also, es gibt immer einen Grund zur Dankbarkeit! Ich will dankbar sein und entscheide mich, hier über eine nächste Glücksaktivität zu schreiben: Flow-Erfahrungen!

Wo war ich letzte Woche voller Energie?

Meine erste Frage: Habe ich den in den letzten Tagen überhaupt einen Flow erlebt? Ich beginne nachzudenken und merke plötzlich: Ach ja, da und dort, diese Begegnung und diese Aktivität. Tatsächlich, schnell kommen mir mehrere Flows in den Sinn – berufliche und private.

Flow 1: Arbeit bei der ich aufblühe

Aufblühen bei der Arbeit tun wir dann, wenn unsere Stärken und die an uns gestellte Herausforderung zusammen passen. Anders gesagt: Langweilt uns eine Aufgabe bloss, dann sind wir unterfordert und erleben keinen Flow.

Anderseits ist es auch kein schönes Gefühl – ich weiss, wovon ich spreche – wenn wir völlig überfordert sind, weil wir einer Aufgabe nicht gewachsen sind.

Im so genanten Flow-Kanal befand ich mich vor einer Woche, als ich im Rahmen vom „Chäs, Brot, Wy – u mini Gschicht mit Gott“ einen Talk mit einem spannenden Gast führen durfte. Ich war gefordert, weil ich die Antworten aus dem Gast „herauskitzeln“ und die Spannung hochhalten musste. Ich war nicht gelangweilt, aber auch nicht überfordert. Es floss, weil ich meine Stärken einbringen konnte und die Geschichte bei den Besuchern Resonanz erzeugte.

Wenn wir unsere Stärken identifizieren, in einem Umfeld arbeiten, das uns entspricht und die Branche oder Themen unserer Arbeit unserer Leidenschaft entsprechen, stehen die Chancen für Flow-Erfahrungen bei der Arbeit gut.

Flow 2: Saisonfinale mit der Familie

Ich habe von meinen Eltern die Liebe zum Skifahren geerbt und diese Liebe inzwischen auch meinen Kindern weitergegeben: So standen meine Kids und ich letzten Samstag um 7.28 Uhr an der Talstation und warteten darauf, dass zwei Minuten später „endlich“ die erste Gondelbahn auf den Berg fuhr.

Was für eine Flow-Erfahrung: Zusammen mit meinen Kids meine Lieblingspisten herunterkurven! Anspruchsvolle, aber fast Menschen leere Pisten, ein gewisses Tempo, erstaunlich guter (Frühlings)Schnee – wow, das fliesst!

Aber, zugegeben: Skifahren war in den ersten Jahren mit den Kids nicht immer „Flow“ – es gab auch mühsame und langweilige Momente.

Und da haben wir es wieder: Mein Können muss mit den Anforderungen zusammenpassen. Keine zu grosse Überforderung, aber auch keine Unterforderung. Wenn ich den ganzen Tag auf der Anfängerpiste herumrutsche, löst das bestimmt keinen Flow aus …

Flow 3: Paar-Zeit und spannende Interatkion

Beim Nachdenken über die letzte Woche kamen mir noch die sonntäglichen Flows in den Sinn: Mit meiner Frau durch Zürich schlendern und Zeit zu zweit geniessen – auch das bringt mich zum Aufblühen.

Zusammen besuchten wir dann das Dienstagsmail-Fest. Da genoss ich anregende Gespräche. Ich musste argumentieren, um meine Überzeugungen darzulegen. Da war er wieder, der Flow-Kanal …

 

Glücksaufgabe

Manchmal leben und arbeiten wir in einem Alltagstrott und verpassen unsere Flow-Erfahrungen, weil wir sie gar nicht wahrnehmen.

Darum die heutige Aufgabe: Wann und wo hast du in der letzten Woche Flows erlebt?

Gemeinsam über sich hinauswachsen

Wenn einer allein träumt, ist es nur ein ‎Traum.
Wenn viele gemeinsam träumen,
ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.

Helder Câmara

„Man merkt, dass da Profis am Werk sind!“ hielt ein Besucher des Happy Kids Familientages fest. Nun, das ist sehr schmeichelhaft. In Tat und Wahrheit war aber kein einziger Profi (sprich: Eventmanager oder Gastronom) im OK oder Mitarbeiterteam vertreten. Im Gegenteil: Uns als (angestelltes) Leitungsehepaar ausgenommen, waren knapp 50 freiwillig Mitarbeitende an diesem grossen Festtag engagiert. Einige davon hatten schon Erfahrung mit solch grossen Events, für andere war es völliges Neuland. Alle aber waren sie top motiviert, sehr engagiert und am Abend glücklich über das gemeinsam Erreichte.

Kurz vor elf Uhr ging es los: Kleine und grosse Gäste strömten auf das Festgelände. Spätestens jetzt war jedem Mitarbeitenden klar, dass da ein Tag mit ganz viel Arbeit auf ihn wartete. Stände mussten betreut, Auskünfte erteilt, Getränke ausgeschenkt, Glückspäckli verteilt, Würste gebraten, die Riesenrösti gewendet und serviert werden. Es brauchte jede und jeden. Und trotz Grossandrang kam bei den Mitarbeitenden keine Hektik auf, war die Stimmung positiv und trugen alle ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Als am Abend bereits im Dunkeln die letzte Kiste aus dem Anhänger ausgeladen wurde, verabschiedeten sich auch die letzten freiwillig Mitarbeitenden – um einiges müder als sie am Morgen angetreten sind, aber nach wie vor aufgestellt und sehr zufrieden über das gemeinsam geleistete.

Gemeinsam Träume umsetzen

Wie gelang es, all die vielen freiwillig Mitarbeitenden zu motivieren? Wie so vieles im Leben, begann es mit einem Traum. Etwa ein Jahr vor dem Fest wuchs der Wunsch, zum 15jährigen Jubiläum der Bewegung gms – gospel movement seeland ein würdiges Fest zu feiern. Einige Ideen kamen zusammen und das OK entschied letztlich, ein Festtag mit vier Anlässen in einer Veranstaltung auf die Beine zu stellen, inkl. Koffermarkt und Spielfest. Dabei war der heikelste Moment, als es um die Zusammenstellung des OKs ging. Der Traum eines Einzelnen musste auf ein ganzes Team überspringen. Dabei halte ich es mit dem brasilianischen Befreiungstheologe Helder Câmara, der sagte: „Wenn einer allein träumt, ist es nur ein ‎Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“

So ähnlich haben wir das an unserem Fest erlebt. Gemeinsam wurde möglich, was keiner von uns alleine geschafft hätte. Und viele von unseren Mitarbeitenden sind persönlich über sich hinausgewachsen, weil ihnen mehr zugetraut wurde, als sie sich selbst zugetraut hätten. Unsere Aufgabe war es, den schmalen Grat zwischen Herausforderung und Überforderung im Auge zu halten. Es ist gelungen und gemeinsam sind wir über uns hinausgewachsen!

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Gesellschaft“.