Damit die Liebe nicht auf der Strecke bleibt

Wer Zufriedenheit im Leben sucht, muss seinem Liebestank die nötige Aufmerksamkeit schenken.
Stef Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Was für eine Wohltat: Nach vielen Regentagen hat mich heute Morgen in der Früh wieder mal die Sonne im Gesicht gekitzelt. Ein Blick durchs Zimmerfenster meines Sohnes brachte jedoch auch zum Vorschein, was während dem Regenwetter so schön verborgen blieb: Die Fenster hätten dringendst eine Reinigung nötig.

„Find ich auch“, sagte meine Frau als ich ihr sagte, dass wir uns unbedingt bald einmal dem Fensterputzen widmen sollte. „Aber wann?“

Die Zeit rast, bald ist die erste Hälfte des Jahres vorbei und erfahrungsgemäss geht es nach den Sommerferien steil Richtung Weihnachten … Wer nicht aufpasst, reiht da schnell ein Jahr ans andere und kommt sich wie einer vor, der im Schnellzug sitzt und nur noch zuschauen kann, wie sein Leben an ihm vorbeizieht.

Gibt es in diesem Schnellzug eigentlich auch eine Notbremse? Ich meine jetzt nicht unbedingt die Bremse, um dann daheim die Fenster zu putzen. Was sind schon schmutzige Fenster im Vergleich zu all den „Qualitätsstunden“, die uns in der Hektik des Alltags abhanden kommen?

Ja, eine solche Bremse gibt es! Sie beginnt mit einem Wort, das im obigen Zitat aus dem Glücksbuch vorkommt: Aufmerksamkeit.

Wer aus diesem Schnellzug des Getriebenseins aussteigen will, beachtet aufmerksam, wo seine (Lebens)Zeit hingeht: „Wiederspiegelt mein Zeitmanagement die Prioritäten in meinem Leben?“ „Tu ich, was mir wirklich wichtig ist?“ „Wenn ich könnte, wofür würde ich mir mehr Zeit nehmen?“ – Und warum tun Sie es nicht einfach?

Paarbeziehung aktiv gestalten

Gerade für Paare mit Kindern sind die Anforderungen zeitweise enorm hoch. Das Bild vom Schnellzug wird vielen Eltern vertraut sein. Die Situation spitzt sich dann noch zu, wenn man als Eltern plötzlich feststellt, dass man nicht einmal im selben Schnellzug festsitzt: Jeder rast durch seinen Job, füllt Familienverpflichtungen aus, engagiert sich noch hier oder da … Und plötzlich bleibt die Frage: Wo sind eigentlich unsere Gemeinsamkeiten geblieben? Wann kreuzen sich unsere Züge vielleicht wiedereinmal? Und wann treffen wir uns mal wieder im Bett?

Eine Liebesbeziehung pflegt man nicht einfach so husch, husch im Vorbeigehen! Wenn wir ein starkes Paar werden, sein und bleiben wollen, muss die Beziehungspflege ganz oben auf unserer Prioritätenliste ihren Platz finden.

Darum sind wir stolz auf die vielen Paare, die in den letzten zehn Jahren eines unserer Timeout-Weekends für Paare besucht haben. Wir hören immer wieder, dass es ein Investment ist, das sich lohnt. Einige müssen sich für diese zwei Tage wirklich „frei schaufeln“ – Termin freihalten, alle Kids irgendwo unterkriegen, eine Stange Geld in die Hand nehmen … Doch es gibt Paare, die kommen Jahr für Jahr wieder mit uns ins Timeout. Für sie scheint das Timeout eine wohltuenden Oase im Alltagschaos zu sein.

An unserem Jubiläums-Timeout haben wir eine Top 5 Liste von Beziehungsförderer im Paaralltag präsentiert. Und hier ist sie nun auch im Blog, meine Liste zum Füllen des Liebestanks:

  • #5: Meine Life-Balance gestalten
  • #4: Dankbarkeit & Wertschätzung
  • #3: Konstruktive Kommunikation
  • #2: Investition ins gemeinsame Glück
  • #1: Erfülltes Sexleben

Die Umfrage bei den Teilnehmenden zeigte in aller Deutlichkeit die Herausforderung und Wichtigkeit des Zeitmanagements und der Zeit zu zweit (siehe Foto). Darum ist das Gestalten der eigenen Life-Balance sehr wichtig – inklusive Zeit- und Energiemanagement. Noch wichtiger ist die Investition ins gemeinsame Glück, also gemeinsam etwas zu erleben.

Und zu guter Letzt: Unser Sexleben sagt einiges über die Qualität unserer Paarbeziehung aus. Für mich – und damit bin ich nicht alleine – lässt sich der Liebestank durch nichts anderes so nachhaltig füllen wie durch regelmässigen, schönen Sex.

 

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

  Lassen Sie sich von meinem Glücksbuch inspirieren!

Ich bin dann mal offline

Der größte Sinnengenuß, der gar keine Beimischung von Ekel bei sich führt, ist, im gesunden Zustande, Ruhe nach der Arbeit.
Immanuel Kant

Noch vier Wochen, dann ist es soweit: Wir gönnen uns als Familie ein Sabbatical. Beinahe seit zwei Jahren freuen wir uns auf diese fünfwöchige Auszeit, in der wir ganz bewusst eine Pause von all unseren vielfältigen beruflichen Aktivitäten einlegen wollen. Die letzte längere Sommerpause ohne Tagesgeschäft liegt weit zurück und die letzten Urlaubsreisen als Familie waren nie länger als eine Woche.

Und überhaupt, jetzt ist einfach der richtige Zeitpunkt für ein Sabbatical: Diesen Sommer ist es 20 Jahre her, seit wir mit einem Jungschar-Camp auf dem Studenberg die Initialzündung für unsere sozial-diakonischen Aktivitäten in unserem Dorf gezündet haben – damals als Jungschar, dann mit dem Jugendverein POWER, seit über 15 Jahren mit dem gms – z’friede läbe und nun auch schon wieder mehr als sieben Jahre mit dem Verein Happy Kids.

Dazu kommt, dass ich dieses Jahr meinen vierzigsten Geburtstag feiern darf. Zeit für einen Zwischenhalt also: Eine Pause einlegen, zur Ruhe kommen, Vergangenes reflektieren, über Künftiges sinnieren. Für mich ist es ein Jahr der Entscheidung. Und so bin ich schon das ganze Jahr hinüber mit einer Art Auslegeordnung beschäftigt. Doch in der Hektik des Alltags ist das gar nicht so einfach. Darum erhoffe ich mir auch diesbezüglich einiges vom kommenden Sabbatical. Beim Wellnessen mit meiner Frau, beim Relaxen im spanischen Landhaus mit der Familie und beim Visionieren am Leadership Summit in Chicago erhoffe ich mir, Klarheit bezüglich meiner nächsten beruflichen Schritte zu erhalten.

Wir alle brauchen Pausen

Auch der heutige Artikel steht in der kleinen „Papstreihe“. In der in den letzten Wochen erwähnten Papstansprache gab es nämlich auch einen Abschnitt zum Thema Erholung. Franziskus nannte es die Krankheit des „Marta-lismus“ [abgeleitet von der biblischen Figur der Marta] und mahnte seine Leute vor übertriebener Arbeitswut:

Die nötige Ruhe zu vernachlässigen führt zu Stress und Aufregung. Die Ruhe für den, der seine Arbeit beendet hat ist nötig, geboten und ernst zu nehmen…

Jeder, der über längere Zeit gute Arbeit leisten und über die ganze (Lebens)Strecke einen guten Lauf hinlegen will, braucht Phasen der Ruhe, Entspannung und Reflexion. Kaum einer wird sich jeden Sommer eine lange Auszeit leisten können und nur von Sabbatical zu Sabbatical zu denken, wäre auch viel zu kurz gegriffen. Natürlich ist es eine empfehlenswerte Sache, an entscheidenden Punkten im Leben eine längere Pause einzulegen. Doch der menschliche Körper ist so gemacht, dass er regelmässig mitten im Alltag zur Ruhe kommen will. Ja, unser Akku reicht nicht von Urlaub zu Urlaub! Körper, Geist und Seele wollen täglich aufs Neue aufgeladen werden!

Welche kleine Pausen helfen Ihnen im täglichen Leben, frisch und energiegeladen zu sein? Wann sind Sie offline? Welche wöchentlichen und monatlichen „Ladezeiten“ planen Sie ein? Und wann ist für Sie eine grössere, spezielle Auszeit angesagt?

KONKRET

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Mein Leben in Balance

Wir sind alle die gleichen Hanswürste in diesem Grümpelturnier.
Wir versuchen, mitspielen zu können. Aber es weiss niemand genau,
wie es geht, das Leben.

Peach Weber (im Bieler Tagblatt, 17. November 2014)

Zugegeben, Peach Weber ist nicht mein Lieblingskomiker, doch das Interview, aus dem das obige Zitat stammt, hat mich fasziniert. Eine Prise Selbstironie verbunden mit einer guten Portion Weitblick, das ist sympathisch und liefert hin und wieder gute philosophische Denkanstösse.

In typischer Peach Weber-Art kommt obige Lebensweisheit sehr salopp daher. Doch ist es nicht eine tiefgründige Aussage, dass jeder versucht mitzuspielen, aber keiner genau weiss, wie es geht, das Leben?

Natürlich, einige tun so, als wüssten sie ganz genau, wie das Leben funktioniert. Bis sie dann selbst aus ihrer sicher geglaubten Bahn geworfen werden und plötzlich mehr Fragen als Antworten haben.

Je mehr ich über das Leben nachdenke, meinen Alltag reflektiere und das Leben anderer beobachte, komme ich zum Schluss: Es gehört wohl zum Leben, dass wir mehr Fragen als Antworten haben.

Und darum will ich mich sowohl als Coach, Seminarleiter als auch als Theologe hüten, vorschnell Antworten auf grosse Fragen zu geben. Immer mehr will ich lernen, mit anderen Menschen auf Entdeckungsreise zu gehen, um gemeinsam herauszufinden, wie es geht, das Leben.

Aber auch da wird es so sein, dass es keine Antworten nach dem Prinzip „one size fits all“ geben wird. Jedes Leben ist individuell und kann auch nur so entdeckt und entfaltet werden. Natürlich gibt es je nach philosophisch-religiösem Hintergrund grundlegende Prinzipien, aber selbst diese muss man persönlich entdecken, damit sie im Alltagsleben tragfähig werden.

Alltagstaugliche Auszeiten

Mein Traum ist es, dass ich die unterschiedlichsten Menschen auf kreative Art und Weise in der Gestaltung ihres Lebens unterstützen kann. Diesen Traum lebe ich zusammen mit meiner Frau, indem wir einerseits mit dem gms – gospel movement seeland eine lokale und regionale Arbeit leiten.

Daneben sind wir über die Region hinaus als Seminarleiter, Coachs und Referenten tätig. Neben den individuell auf das Gegenüber zugeschnittenen Coachings, fanden wir in den letzten Jahren in den Timeout-Weekends einen geeigneten Rahmen, um das oben Ausgeführte auszuleben.

Ob bei den Kurzauszeiten für Paare, Frauen oder Familien – wir „verkaufen“ keine allgemeingültigen Lösungen. Immer ist es uns wichtig, dass die Teilnehmenden für ihre eigene Situation passende Lösungsansätze entdecken können.

Das angenehme Ambiente, die Zeiten der Selbstreflexion und das ganzheitliche Programm unterstützen diesen Prozess.

Peach Weber würde wohl sagen, diese Timeout-Weekends seien ein Grümpelturnier, bei dem man darin unterstützt wird, selbst herauszufinden, wie es geht, das Leben.

Mein Leben in Balance gestalten – jetzt fürs nächste Jahr vorsorgen!

Folgende Timeouts haben wir im 2015 im Programm:

Partnerschaft gestalten
Timeout-Weekend für Paare, 11. + 12. April im Ländli

Eine wohltuende, ganzheitliche und alltagstaugliche Auszeit.
Sich als Paar in einem angenehmen Ambiente verwöhnen lassen und dabei in aller Ruhe die eigene Beziehung reflektieren.
Weitere Infos & Anmeldung (günstigster Tarif bis 31.12.)

Life-Balance – den eigenen (Familien)Rhythmus finden
Timeout-Weekend für Familien, 4. – 6. September

Sich als ganze Familie ein kreatives Timeout gönnen und dabei alltagstaugliche Impulse für ein Leben in Balance erhalten. Mit Brigä & Adonette und Kreativ-(Outdoor)Programm (Spiele, Lagerfeuer, Kinderprogramm…).
Weitere Infos & Anmeldung

Nicht perfekt, aber brillant
Timeout-Weekend für Frauen, 7. + 8. Nov. im Ländli

Neben viel Zeit zum Ausspannen, Geniessen und Auftanken – zum Beispiel in der Wellness-Oase – wird Brigitte Gerber mit wertvollen Impulsen zum versöhnten Umgang mit sich selbst motivieren. „Bonusmaterial“ in diesem Jahr: GPI-Testverfahren.
Weitere Infos & Anmeldung

 

Unser aktuelle Newsletter finden Sie hier. Der Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst“.

Die Perfektionismus-Falle

Wer alles perfekt haben und stets perfekt sein will, wird perfekt unglücklich.
Walter Ludin

Was war das für ein Frust?! Da hatte ich Stunden damit zugebracht, meiner Powerpoint-Präsentation den letzten, perfekten Feinschliff zu verpassen, – und was war die Reaktion meiner Frau? „Ich seh keinen Unterschied!“

Diese Erfahrung liegt Jahre zurück, doch es war für mich die wohl nachhaltigste Lektion zum Pareto-Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass wir oft mit 20 % Energie- und Zeitaufwand 80 % des Ergebnisses erzielen. Für die erwähnte Powerpoint-Präsentation wären 80 % gut genug gewesen. Doch ich brauchte wohl noch einmal das Fünffache der Zeit, um eine perfekte (100 %) Präsentation zusammenzustellen.

Der Unterschied von gut (80 %) zu perfekt (100 %) wird von vielen oft gar nicht wahrgenommen, doch uns selbst kosten diese 20 % unheimlich viel Kraft und Zeit, die wir in den meisten Fällen wohl besser investieren könnten. Und vor allem macht uns, schenken wir dem obigen Zitat Glaube, das „Perfekt-sein-Wollen“ (es müssen 100 % sein) perfekt unglücklich.

Perfektionisten machen sich das Leben unnötig schwer

Natürlich reichen nicht immer 80 %. Ich möchte zum Beispiel nicht in einem Flugzeug sitzen, dass zu 80 % sicher ist. Auch würde ich mich nicht gerne den Händen eines Chirurgens anvertrauen, der sich in seinem Job mit 80 % Ergebnis zufrieden gibt. Wir brauchen also auch Perfektionisten, die den oft kraftraubenden Weg der letzten 20 % auch noch gehen.

Trotzdem können manche Perfektionisten ein Lied davon singen, wie sie sich durch ihre eigenen hohen Ansprüche selbst das Leben unnötig schwer machen. In der Berufswelt ist Effizienz gefragt und im Familienmanagement hinkt man fast immer etwas hinterher. Wer da in die Perfektionismus-Falle tappt, macht entweder andauernd freiwillig Überstunden oder hat permanent mit einem unguten Gefühl (bis zu schlechtem Gewissen) zu kämpfen.

Die Kunst ist es, herauszufinden, wann die Stärke der Genauigkeit gefragt ist – und ich ein „100 % Ergebnis“ abliefern muss – und wann auch einfach mal ein „Gut ist genug!“ angebracht ist.

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

„Pareto“ und andere Zeitmanagement-Tools: 
Motivationstag Mehr Zeit, 12. Sept. in Studen BE
An diesem Tag werden wir das Pareto-Prinzip (80/20 Regel) und viele weitere sofort anwendbare Tools für ein effizientes und effektives Arbeiten kennen lernen.
„Ich habe es in diesem Workshop genossen, einmal genügend Zeit und Ruhe zu haben, um über meinen eher schwierigen Umgang mit Zeit und Schnelligkeit, Leistungen und Zielsetzungen nachzudenken.“ (T.C.)
weitere Teilnehmer-Stimmen, Infos & Anmeldung

Gut ist gut genug! 
Timeout-Weekend für Frauen, 1. + 2. Nov. im Ländli
Für alle Frauen, die sich lieber mit einem „Gut“ zufrieden geben wollen, statt „perfekt unglücklich“ zu sein.
Neben viel Zeit zum Ausspannen, Geniessen und Auftanken – zum Beispiel in der Wellness-Oase – wird Brigitte Gerber mit wertvollen Impulsen Wege aus der Perfektionismus-Falle aufzeigen.
Weitere Infos & Anmeldung
(Bis Ende Juli vom Frühbucherrabatt profitieren!)

Der massgeschneiderte „Gut ist gut genug“-Plan:
Coaching-Prozess mit Stefan oder Brigitte Gerber
Als Vertiefung unserer Seminar– und Timeout-Angebote – oder einfach als individuelle Möglichkeit, Ihre Persönlichkeitsentwicklung mit fachkundiger Unterstützung zu gestalten.
Weitere Infos & Terminanfrage

 

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

 

Gesucht: Sinnsucher

Sinn des Lebens:
etwas, das keiner genau weiß.

Jedenfalls hat es wenig Sinn,
der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.

Peter Ustinov

Fehlende Sinnhaftigkeit ist eines der grössten Probleme unserer Zeit. Wer keinen Sinn erkennt in dem, was er tut, wird sich möglicherweise schneller als ihm bewusst ist, im Hamsterrad des Gestressten wiederfinden. Im Wirtschaftsteil der NZZ am Sonntag vom 5. Januar 2014 fand ich folgende spannende Aussage: „Roy Hitchman [Zürcher Berater und Headhunter] glaubt, dass nicht die Menge an Arbeit per se, sondern die mangelnde Sinnhaftigkeit und Qualität dieser Arbeit Stress und damit Burnouts und Erschöpfung hervorrufen.“

Genau dies erlebte auch eine Führungsperson, mit der ich kürzlich sprach. Toller Lohn, weltweite Reisen, grosse Verantwortung – und trotzdem erschien dieser Person die Arbeit immer sinnloser. Die Freude am Job war schon lange weg – was blieb, war der tägliche Kampf gegen die E-Mail-Flut. Körperliche Symptome wie Konzentrationsstörungen und eine bislang unbekannte Unlust auf soziale Kontakte waren die Folgen einer ungesunden Arbeits- und Lebensweise.

Sinn ist der Treibstoff in unserem Leben: Wenn wir in unserem Tun und Sein kein übergeordnetes Ziel, keine Bedeutung, die ausserhalb von uns liegt, entdecken können, wird das Leben ein mühsamer Kampf und Krampf wie das Autofahren ohne Treibstoff.

Sinn im Leben

Darum lohnt es sich, die Notbremse beim Hamsterrad zu ziehen und einmal weg vom Alltagstrott über sein eigenes Leben nachzudenken.

  • Erlebe ich das, was ich tue, als bedeutungsvoll?
  • Lebe ich meine Berufung? Was ist meine Berufung?
  • Was gibt mir Halt im Leben?
  • Warum tue ich, was ich tagtäglich tue?
  • Was hat für mich wirklich Bedeutung?
  • Wie wichtig bin ich mir selbst?
  • Wie wichtig sind mir andere Menschen (Familie, Freunde)?
  • Wie wichtig ist mir Gott?

So wichtig für unser Wohlbefinden die Frage nach dem Sinn auch ist, so sehr bleibt das Nachdenken darüber oftmals auf der Strecke. Wie besingt es Tim Bendzko doch so trefflich: „Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir. Noch 148 Mails checken wer weiß was mir dann noch passiert denn es passiert so viel.“ Unser Aktivismus hält uns ganz schön auf trab – wie sollen wir da noch Zeit haben, nach dem Sinn unseres Tuns zu fragen?

Und wenn wir uns tatsächlich die Zeit nehmen und uns einen Moment der Ruhe und des Reflektierens gönnen würden – wie beginne ich eigentliche damit? Während für die Eine ein leeres Tagebuch eine Einladung zum Nachdenken über die Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens ist, werden diese weissen Seiten für den Anderen eine glatte Überforderung. Die Stille und die blosse Anwesenheit des Selbsts kann erstmal bedrohlich wirken. Der Wert eines einsamen Spaziergangs muss erstmal entdeckt werden, bevor wir uns wagen, uns mit uns selbst auf die Reise zu begeben.

Wer sich vorerst mit der Sinnfragen nicht sich selbst überlassen möchte, findet im Internet ein sehr tolles Einsteigertool: Die Umfrage Sinn des Lebens führt mit einem Selbsttest durch sechs Themengebiete à drei Fragen.

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität“.