Meine Arbeit tut mir gut

Neulich betete ein Vorschulkind aus unsrem Bekanntenkreis: „Lieber Gott, bitte mach, dass niemand mehr arbeiten muss. Nicht der Bäcker, nicht die Putzfrau und auch nicht der Chirurg. Amen.“

Oje, dachte ich, als unsere Tochter, die diese Szene miterlebt hatte, davon erzählte. „Was für ein Bild von Arbeit hat dieses Kind wohl aufgeschnappt?“, war mein Gedanke.

Und überhaupt: Was für ein Bild von Arbeit vermitteln wir eigentlich unsern Kindern?

In den letzten Jahren durfte ich für die Elternzeitschrift Family regelmässig eine Kolumne schreiben. In dieser „Tankstelle“ erzählten in jeder Ausgabe jeweils ein Mann und eine Frau, wie sie im Alltag auftanken.

Es ist bezeichnend, dass in diesen Tankstellen oft von Auftanken im Zusammensein mit lieben Freunden geschrieben wurde; aber wer hat schon davon erzählt, wie er bei der Arbeit auftankt?

Doch genau das tue ich! Nicht immer, aber immer wieder.

Wenn nach einem arbeitsreichen Tag meine To-Do-Liste am Abend länger ist als am Morgen, dann frisst die Arbeit tatsächlich meine Energie, der Tank ist leer.

Gott sei Dank gibt es auch die anderen Tage: Da schreibe ich einen Artikel oder eine Predigt und erlebe dabei diesen schönen Zustand, den die Psychologie „Flow“ nennt.

Es fliesst, die Zeit geht vergessen, ich gehe in meiner Arbeit auf, das Rundherum verliert an Bedeutung. Ein weiteres Kennzeichen von solchen Flow-Momenten ist, dass ich mich selbst am Resultat freue, noch bevor ich von aussen ein Feedback erhalte.

Ich liebe es, wenn ich meine Stärken einbringen kann und damit einen Unterschied mache – in der Kirche, in meinem Dorf, in der Gesellschaft.

Wie gesegnet ist der Mann (die Frau), der seine (die ihre) Berufung gefunden hat und Arbeit nicht einfach ein so genannter „Broterwerb“ ist?! Mark Twain nannte es so: „Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt.“ Das deckt sich zwar bisher nicht unbedingt mit meiner Erfahrung. Ich ertappe mich aber ab und zu bei diesem Gedanken: „Das macht so viel Freude, ist das wirklich noch Arbeit?“

Wer hat uns den gelehrt, dass Arbeit keine Freude machen darf?

Als wir im Frühjahr erstmals eine Konfirmation in unserer fx Netzwerkkirche feiern durften, war das eine Tankstelle für mich. Und nicht nur, weil auch unsere Tochter konfirmiert wurde. Aber zu sehen, wie sich die jungen Erwachsenen entwickelt haben, wie sie konkrete Schritte in ihrem Glauben gehen, wie sie sich in der Gemeinde engagieren und mitzuerleben, wie die vielen Besucher positiv auf unsere kreative Kirche reagierten, das alles war ein Genuss für mich als Pfarrer.

Solche Momente sind Lohn für all die Tage, an denen Arbeit nur Energie kostet. Und solche Tage erinnern mich daran, dass unsere Arbeit nicht einfach Mühsal ist. Wenn wir unsere Stärken einbringen, unsere Leidenschaft leben und uns in einem uns entsprechenden Umfeld bewegen können, werden wir immer wieder „Flow“-Erfahrungen machen. Und dabei erleben wir, wie sich unser Tank füllt und unsere Zufriedenheit steigt.

Glücksaufgabe

Hand aufs Herz: Macht dir deine Arbeit Freude?

Wenn ja: Dann geniess es und lass es fliessen!

Wenn nein: Was kannst du tun, damit du mehr Flow in deiner Arbeit erlebst?

Anregungen dazu, wie du deinem Traumjob näher kommst, findest du auch im GlücksBuch, das gerade seinen dritten Geburtstag gefeiert hat.

Nach wie vor erhalte ich tolle Feeedbacks zum GlücksBuch. Zum Beispiel diese:

Ich habe dein Buch gestern in einem Zug gelesen. Es hat mich in einen Zustand der Demut gebracht. Ich bin der Meinung es sollte eine Pflichtlektüre für alle sein! Bestimmt werde ich es immer wieder zur Hand nehmen, denn es gibt immer wieder Momente wo damit das Bewusstsein auf die wirklich wichtigen Dinge geschärft werden kann.
Marc Meichtry, dipl. Treuhandexperte / Gemeindepräsident

 

 

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Dieser Artikel ist zuerst als Kolumne im Magazin Family erschienen.

Als Führungskraft lernend bleiben

Ich war 25jährig, gut ein Jahr verheiratet, voller Träume und Erwartungen. Als Paar hatten wir gerade unsere erst (und bisher einzige) Rundreise genossen – 14 Tage durch die schönsten US-Nationalparks, inkl. romantischem Besuch des Delicate Arches (obwohl der Aufstieg bei der grossen Hitze nicht ganz so romantisch war, wie ich mir dies vorgestellt hatte).

Nun waren wir nach Chicago weitergeflogen und sassen mit tausenden Führungskräften im Auditorium und ich wusste nach den ersten fünf Minuten, dass dies der richtige Entscheid war: Unser erster Global Leadership Summit.

Eröffnet wurde dieser Leadership-Kongress mit einem musikalischen Feuerwerk. Äusserst kreativ und inspirierend ging es in den nächsten Tagen weiter. Ich weiss noch gut, wie wir auf dem Balkon sassen und uns der Stardirigent Benjamin Zander dazu brachte, im grossen Chor Beethoven zu singen, als hinge unser Leben an dieser einen Performance.

Mit dieser Übung unterstrich er, dass wir als Führungskräfte immer wieder „out of the box“ denken müssen. Das begleitet mich bis heute – und ich versuche nun schon fast 20 Jahre immer wieder kreative, nicht ganz alltägliche Lösungsansätze zu finden.

Leadership – egal in welcher Branche – sucht immer wieder Horizonterweiterung, neue Denkweisen und Kreativität. Die Kunst der Führung zeigt sich unter anderem darin, dass wir den Mut haben, abgetretene Pfade zu verlassen und uns auf Neues einzulassen.

Die einzige Konstante ist die Veränderung – darum brauchen wir dieses „out of the box“-Denken!

Diesem ersten Global Leadership Summit – kurz: GLS – verdanke ich sehr vieles.

Seither konnte ich etliche weitere Male live beim GLS in Chicago dabei sein. Inzwischen darf ich als Willow Creek Schweiz Geschäftsführer die jährliche Studienreise an den GLS begleiten.

Was für ein Vorrecht! Über all die Jahre durfte ich von Dutzenden Weltklasse-Speakern profitieren – von Jim Collins genauso wie Marcus Buckingham, von Melinda Gates genauso wie Brené Brown oder von Ed Catmull, Adam Grant, Bill Hybels, Bono, Sheila Heen, Horst Schulze, Sheryl Sandberg …

Diesen August ist es wieder so weit und ich freue mich schon sehr auf Simon Sinek oder Erwin McManus.

Setze auf deine Stärken

Eine der wichtigsten Lektionen über all die Jahre kam von Marcus Buckingham. Seine Thema der Stärkeorientierung war mir damals nicht neu – in meinem kirchlichen Umfeld versuchten wir bereits nach diesem Ansatz zu leben: Jeder hat besondere Fähigkeiten (Gaben). Alle gewinnen, wenn jeder seine besonderen Stärken einbringen kann.

Doch was Buckingham ausführte, erschütterte und ermutigte gleichzeitig: Nicht einmal 20 % der Arbeitnehmenden können ihre Stärken am Arbeitsplatz wirklich einbringen.

Erschütternd ist diese Tatsache, weil wir oft in einer „Schwäche-Kultur“ leben: Fehler ausmerzen, statt auf Stärken aufzubauen.

Unsere Schwächen-orientierte Gesellschaft lebt nach dem Motto: „So lange ich nichts sage, bin ich mit deiner Arbeit zufrieden.“ Mit anderen Worten: Wir fixieren das Negative, suchen die Fehler. Und dadurch setzen wir dann all unsere Energie darauf, ja keinen Fehler zu begehen.

Ermutigend waren die Ausführungen, weil sie zum Träumen einluden: Was könnte geschehen, wenn wir unsere Stärken identifizieren, wenn wir erkennen, wo wir gut sind und was wir gerne tun? Und was könnte geschehen, wenn wir unsere Stärken nicht nur herausfänden, sondern diese auch in unserem (Arbeits-)Alltag einbringen würden?

Wenn wir unsere Stärken einbringen, gewinnen alle!

Das sagt auch die Glücksforschung.
Denn: Die Möglichkeit, unsere Stärken auszuleben, ist ein wichtiger Glücksfaktor.

Du bist glücklicher, wenn du im Bereich deiner Stärken tätig bist. Und deine Organisation (Profit oder Non-Profit) gewinnt doppelt:
– Die Stärken der Mitarbeitenden ist ein wichtiges Kapital.
– Glückliche Mitarbeitende sind auch engagiertere Mitarbeitende.

 

Glücksaufgabe

Setzt du schon auf deine Stärken oder versuchst du noch Fehler auszubügeln? Und als Führungskraft: Schaffst du ein Umfeld, das auf die Stärken der Mitarbeitenden basiert?

Was kann der nächst Schritt sein, um deine Stärken zu entfalten? Und was kannst du in deinem Umfeld unternehmen, damit aus der Schwächen-Orientierung eine Stärken-Orientierung wird?

Lebe dein Leben

Wir können von älteren Menschen lernen, manchmal sogar von Sterbenden. Der 20jährige Enthusiast strotzt vor Selbstüberzeugung und meint, das Leben verstanden zu haben. Das gehört zur Jungendlichkeit und gab uns damals die Kraft, Dinge anzupacken, an die wir uns ohne diesen Enthusiasmus und die Naivität der Jugend kaum herangewagt hätten.

Ich kenn das sehr gut aus meinem Leben. Wenn ich damals schon gewusst hätte, wie all die Dinge kommen würden, dann … Vieles hätte ich anderes gemacht, einiges wohl gar nicht. Und das wiederum wäre auch schade: Viel Gutes ist entstanden, weil ich einfach mal ohne alle Für und Wider in einem mehrstufigen Prozess abzuwägen, Ideen umgesetzt und Projekte angepackt hatte. Das ist die Kraft der Jugend – und das ist gut so!

Aber eben, ich wollte ja aufzeigen, dass es sich lohnt, von den Erfahrungen von alten oder gar sterbenden Menschen zu profitieren. Bronnie Ware hat ein spannendes Buch darüber geschrieben: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.

(Spätestens) Auf dem Sterbebett beginnt der Mensch sein Leben zu reflektieren. Er spult seinen Lebensfilm zurück und kommt an der einen oder anderen Stelle vorbei, die ihn schmerzt. Im Rückblick erkennt er, wo er falsche Prioritäten gesetzt hatte.

Die Top Fünf Liste, was Sterbende bereuen, wird von  diesem Bedauern angeführt: «Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben».

Genau dazu passt ein weiterer Punkt aus der Liste der sechzehn Glücksaktivitäten, wie ich sie in Glück finden – hier und jetzt aufgeführt habe. Nämlich: Originalität leben.

Es ist sowas von abgedroschen, doch weil es das Thema so zugespitzt auf den Punkt bringt, muss es hier zitiert werden: Jeder kommt als kostbares Original zur Welt, leider sterben viele als billige Kopie.

Natürlich ist es furchtbar vereinfacht und es stimmt im Grunde auch nicht. Selbst wenn wir unsere Einzigartigkeit und unsere Originalität verstauben lassen, bleiben wir ein Individuum wie es kein anderes gibt. Wir bleiben ein Original.

Doch es gibt da schon eine Reihe von Fragen, die wir uns stellen sollten:

Lebst du deine Originalität aus oder tust du einfach das, was man von dir erwartet?

Lässt du dich von anderen Menschen und von Umständen bestimmen oder gestaltest du dein eigenes Leben?

Kennst du deine Originalität überhaupt? Was sind deine Träume? Gehst du deinem Traumberuf nach oder hast du die Träume der Jugend aufgegeben?

Was zeichnet dich aus? Was sagst du – und was würden deine Kinder, Eltern oder Freunde sagen -, was dich anders als die anderen macht? Was ist deine Originalität?

Wirst du noch gelebt oder lebst du schon?

 

Glücksaufgabe

Statt auf dem Sterbebett deinen Lebensfilm rückwärts zu spulen, versuche doch einmal deinen Lebensfilm vorwärts zu spulen: Wenn du so weiterlebst wie du es im Moment tust, wie wird dein Lebensfilm enden? Siehst du schon das Happyend? Oder gilt es im Heute Änderungen vorzunehmen, damit du auf dem Sterbebett einmal möglichst wenig zu bereuen haben wirst?

 

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Bald ist UNO-Tag des Glücks (20. März). Wem könntest du das GlücksBuch schenken? Unsere Aktion bis zum 20. März 2018: Bei einer Bestellung ab vier GlücksBüchern schenken wir dir eines dazu!

Stefans Buch ist einfach geschrieben und für jedermann/frau zugänglich. Es motiviert am eigenen Glück festzuhalten und es auch immer wieder zu suchen. Ich empfehle dieses Buch allen, die mehr vom Leben wollen und sich nicht mit dem Status Quo zufrieden geben.
Konrad Blaser, Gründer & Leiter der HOPE & LIFE CHURCH

Talent und Passion ausleben

Der schönste Dank für Gottes Gaben besteht darin, dass man sie weitergibt.
Michael von Faulhaber

Haben Sie Freude an Ihrem Job? Anders gefragt: Mit welchen Gefühlen und mit wie viel Energie steigen Sie an einem Arbeitstag aus dem Bett? Freuen Sie sich auf einen Tag, an dem Sie wiederum Ihre Stärken ausleben können? Oder langweilt Sie schon früh morgens der Gedanke ans Büro?

Wir verbringen 40 und mehr Stunden pro Woche an unserem Arbeitsplatz. Bei vielen ist das mehr Zeit, als sie Zuhause sind – mind. wenn man die Schlafzeit abzieht. Da wäre es schon von Vorteil, wenn diese Zeit nicht nur aus Ärger, Stress und Frust bestünde.

Tatsache ist, dass viele sich über ihre Arbeit – oder noch viel häufiger – über ihren Arbeitgeber beklagen. Das find ich schade: Das Leben – auch das Arbeitsleben – hat mehr zu bieten, als 40 qualvolle Stunden, die als einzigen Lichtblick im Tunnel die Aussicht aufs nächste Weekend haben.

Was bringst du in die (Arbeits)Welt?

Dieser Meinung ist auch Martin Cordsmeier, der kürzlich im Stellenmarkt-Interview seine Organisation millionways vorstellte. Sein Leitgedanken: Menschen sollen sich nicht in Jobprofile einpassen, sondern gemäss ihren Talenten vernetzen.

Es kann ja nicht das Ziel sein, dass wir alle mit besonderen Gaben, Talenten und Leidenschaften zur Welt kommen und uns im Verlauf des Lebens so stark anpassen, dass wir zwar nirgends mehr anecken, aber auch nichts Persönliches in die Welt bringen.
Martin Cordsmeier

Vielleicht ist es das Hirngespinst von so Idealisten und Visionären wie mir – und wie Cordsmeier auch einer zu sein scheint, doch so lange dieser Traum noch Energie in mir freisetzt, will ich mich für eine solche Welt engagieren: Eine Welt, auch Arbeitswelt, in der jeder Mensch gemäss seinen Leidenschaften, Stärken und Möglichkeiten sein Persönliches zum grossen Ganzen beitragen kann.

Natürlich kann das ein ganz schön steiniger Weg sein: Das spezifisch Persönliche kann man nur dann einbringen, wenn man es auch wirklich kennt. Und diese Entdeckungsreise scheint für viele zu beschwerlich zu sein. Da wählt man dann doch lieber den alt bekannten Weg: Stellenanzeiger auf, Inserate checken, Bewerbung losschicken, auf zum „Verstellungsgespräch“ (wie Cordsmeier es nennt) und sich dann in ein Jobbeschrieb einpassen, der alles andere als massgeschneidert ist.

Wenn immer möglich empfehle ich einen anderen Weg: Und zwar steht da am Anfang die Reise zu sich selbst. Durch das Benennen von eigenen Stärken, der Passion sowie dem Persönlichkeitsstil entsteht das persönliche Traumjob-Dreieck. Eine gezielte Suche kann jetzt beginnen. Gewiss wird es einige Kompromisse brauchen und vielleicht muss der eigene Traumjob sogar erst noch erfunden werden (Selbständigkeit).

Ich bin in meinem Traumjob auch noch nicht angekommen. Aber es ist ein Ziel, das ich aktiv verfolge, dass mein Job immer mehr meinem Traumjob ähnelt.

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE ZUM THEMA

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Hamster oder Ente?

Der Erfolgreiche überprüft seine Begabungen und Fähigkeiten,
ehe er sein Ziel steckt.

Vera F. Birkenbihl

Letzten Sonntag durften wir einmal mehr mit unserem Impulsreferat Leben in Balance einen Anlass bereichern. Nach dem Referat kam jemand auf mich zu und fragte: „Was sind wir nun, Hamster oder Enten?“

In meinem Teil des Referates erklärte ich, dass das Leben viel mehr zu bieten hat als das Hamsterrad. Viel zu oft leben und arbeiten wir als Getriebene von unseren To-Do’s und den selbstauferlegten oder von einem Chef aufgebrummten Zwängen. Es ist Zeit, dass wir das Hamsterrad verlassen.

Meine Frau erzählte in ihrem Erfahrungsbericht die Geschichte vom Entchen. Die Ente kann schwimmen und gehen – oder besser: watscheln. Aber das andauernde Watscheln sorgt für wunde Füsse. Das bevorzuge Element des Entchens ist das Wasser. Und so gilt es auch für uns, der Frage nachzugehen, welches Element am besten zu uns passt.

Meine Stärken kennen

An einem Mitarbeitertreffen fragte ich gestern in die Runde: „Wo merkst du: ‚Das ist nicht mein Ding!‘?“ Und dann: „Wo erlebst du: ‚Hier blüh ich auf!‘?“ Das war eine interessante Gesprächsrunde und als eine Person erzählte, bei welcher Tätigkeit sie aufblüht, entwich einer anderen Mitarbeiterin ein herzhaftes „Ou nei!“. Das ist das Wunderbare an der Unterschiedlichkeit von uns Menschen: Nicht jeder blüht im selben Element auf. Was für mich nicht „mein Ding“ ist, kann für den anderen genau der Ort sein, an dem er so richtig aufblüht.

Soweit so gut. Die Herausforderung ist nur, seine Stärken herauszufinden, sie zu akzeptieren und dann Orte zu finden, wo man sich mit seinen Stärken einbringen kann. Wie gerne hätte ich in der Jugendzeit etwas mehr von den Stärken meines Freundes gehabt. Er konnte so gut mit (fremden) Menschen ins Gespräch kommen… Aber: Wenn ich sein will wie du und du sein willst wie ich, verlieren wir beide!

Gesucht: Chef, der meine Stärken fördert

Meine Einzigartigkeit kann ein Geschenk für die Welt sein. Vielleicht ist es eine Utopie, doch ich träume von einer Welt – auch von einer Arbeitswelt – in der Menschen ihre persönlichen Stärken und ihre ganz eigene Note einbringen können. Arbeitnehmer und Arbeitgeber in ihrem Element, weil sie das tun, was sie am besten können.

In seinem Buch Die Chef-Falle schreibt Jörg Knoblauch: „Immer wieder höre ich von Angestellten, die gekündigt haben, dass ihre Aufgabe ihnen eigentlich Freude gemacht hat. Aber ihre Chefs waren unerträglich. Mitarbeiter verlassen nicht das Unternehmen, sondern ihren Vorgesetzten.“

Manchmal macht eine Aufgabe auch ohne guten Chef Spass. Doch ausgezeichnete Führungspersonen finden Aufgaben, die zu ihren Mitarbeitenden passen und diese zum Aufblühen bringen. Denn: Wenn wir nach unseren Stärken eingesetzt werden, erleben wir nicht nur persönlich mehr Freude, sondern auch der Betrieb als Ganzes profitiert.

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.