Frustbewältigung

Nicht schon wieder!

Am Ende bleibt einmal mehr der Frust: «Vorrunden-Weltmeister» und dann dieses grandiose Scheitern im ersten Spiel, in dem es um alles oder nichts geht.

Die Schweizer Nati hat in der ersten WM-Woche alle Hockeyfans des Landes (und bestimmt sogar darüber hinaus) mit ihrem attraktivem Spiel verzückt. Zeitweise hat man die «grossen Namen» wie Kanada regelrecht vorgeführt. Wow, wir sind bei den ganz Grossen angekommen!

Und damit steigt natürlich die Erwartungshaltung. Als souveräner Leader der Vorrunde ist der Viertelfinal nicht etwa Kür, nein, wir sind auf den Geschmack gekommen und sprechen von einem Pflichtsieg, da man sich eben zu den Grossen zählt und sich zu Höherem berufen fühlt.

So kam es, wie es bei unseren Schweizer Teams viel zu oft kommen muss: Das entscheidende WM-Spiel war das schlechteste, die Ernüchterung gross, der Frust riesig.

Als Seeländer Hockey-Fan wähnt man sich in einem Déjà-vu: Fantastische Saison und herausragende Playoffs – und am Ende bleibt der Frust. Nun ja, unser EHCB hat es wenigstens bis ins Entscheidungsspiel im Final geschafft und die Saison ist als Riesenerfolg zu werten. Mit paar Wochen Distanz ist der Frust total fehl am Platz, wir sind würdiger Vize-Schweizermeister – was für ein Erfolg!

Gesunder Umgang mit Frust

Aber bleiben wir beim Frust und der Schweizer Nati: Wie kann es geschehen, dass man das beste Team ever hat, vor dem entscheidenden Spiel sagt, man sei bereit … und dann das? Ich habe nicht das ganze Spiel gesehen und ich versteh von Hockey etwa so viel wie von Wein – es gefällt (schmeckt) mir oder es gefällt (schmeckt) mir nicht. Aber was ich da gesehen habe, hat mir wirklich nicht gefallen: Ein hilfloses Anrennen ohne die Magie der letzten Spiele.

Grosse Frustration im Schweizer Team nach dem WM-Aus gegen Deutschland.
(Foto: Claudio Thoma/freshfocus)

Leider kann ich Patrick Fischer und seinem Team genauso wenig Tipps geben wie dem Weinbauer – ob Wein oder Hockey, ich bin nur Konsument.

Aber was wir uns alle von Zeit zu Zeit fragen müssen: Wie können wir konstruktiv mit Frust umgehen? Es wird wohl bei uns allen immer mal wieder vorkommen, dass unsere Pläne nicht aufgehen, Erwartungen höher waren als das, was am Ende rausschaut.

Wie ich neulich hier geschrieben habe, erlebe ich beruflich derzeit einen zweiten Frühling. Das macht richtig viel Freude. Etwa so wie die Vorrunde des Schweizer-Teams an der Eishockey-WM. Natürlich erlebe ich auch da Rückschläge – manchmal äussern sich diese in massiver Kritik oder gar Anfeindung.

Wohin mit diesem Frust? Mir hilft es, wenn ich solche Situationen mit meiner Frau besprechen kann. Glücklicherweise war ich diese Woche auch gerade an einer Pfarrpersonenweiterbildung und konnte meinen Frust mit meinen Kolleg:innen teilen.

Eine weitere Frustbewältigung geschieht bei mir während dem Tagebuchschreiben: In mich hineinhorchen, Gedanken aufschreiben, den Frust und die Fragen im Gebet vor Gott ausbreiten.

Zusätzlich treffe ich mich regelmässig (alle 3-4 Monate) mit meinem Coach, um meinen (Berufs)alltag zu reflektieren. Da hat natürlich aktueller Frust und die Frage, wie ich positiv damit umgehe, einen grossen Platz.

Zuletzt durfte ich mit meinem Coach aber vor allem die Freude darüber teilen, dass gerade so viel spriesst in meinem Alltag.

Glücksaufgabe

Ich weiss wirklich nicht, wie ein Sportler mit solchen frustrierenden Erlebnissen umgeht. Wenn ich denke, wie emotional das Ganze schon für uns Fans ist … Bei Gelegenheit werde ich nachfragen, zum Beispiel nächste Woche im «Chäs, Brot, Wy – und mini Gschicht mit Gott», wo ich einen Talk mit Thierry Oppliger, ehemaliger Fussballprofi, führen darf.

Und du, wie gehst du mit Frust um? Wer oder was hilft dir, nach frustrierenden Erfahrungen wieder glücklich zu werden?

Falls du auf der Suche nach einem Coach bist, der dich beim Reflektieren unterstützt, dann melde dich gerne.

Das tut einfach gut!

Manchmal denke ich, es wäre einfach schon gut, wenn ich etwas mehr auf meine Linie achten würde und etwas weniger Chips futtern und vielleicht nur bei besonderen Anlässen Wein trinken würde.

Dann kommt mir jeweils wieder das fantastische Zitat von John Ortberg in den Sinn:

Es ist besser,
mit guten Freunden Chips zu futtern,
als alleine Brokkoli zu essen.

Das ist mein Lieblingszitat wenn es um den Wert von Freundschaften geht.

Nun: Bewegung ist wichtig, ausgewogene Ernährung auch. Zum persönlichen Glück gehört es, dass wir gut mit uns selbst und mit unserem Körper umgehen.

Und: Bevor ein falscher Eindruck entsteht: Bewegung und Ernährung sind nicht gerade meine Paradedisziplinen, doch ich war beispielsweise heute Morgen bereits eine Dreiviertelstunde auf dem Crosstrainer …

Aber mal ehrlich: Wer von uns will schon mit dem Idealgewicht ins Grab gelegt werden?

Oder wer wünscht sich eine Grabrede, in der besonders hervorgehoben wird, dass wir stehts vegan, vegetarisch oder sonst wie gesund gelebt hätten? Oder: „Sein Lauftraining ging ihm über alles!“?

Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie sehr er/sie sich „gehen lässt“ oder wie hart er/sie trainiert und sich strikt an einen ausgewogenen Menüplan hält.

Ich kann nur für mich sprechen indem ich das Ortberg-Zitat aufnehme: Ich habe nichts gegen Brokkoli – und wahrscheinlich esse ich sogar häufiger Brokkoli als Chips – aber wenn ich mich entscheiden muss zwischen „alleine Brokkoli“ und „mit Freunden Chips“, wähle ich klar das Zweite.

Freunde machen langfristig glücklicher und gesünder als die beste Ernährung oder das härteste Lauftraining!

An meinem Grab wünsch ich mir viele Freunde, die sich an viel Spannendes erinnern, das sie mit mir zusammen erlebt haben. Gemeinsame Erlebnisse – das gibt doch dem Leben seine Qualität?!

Freunde tun mir gut

Über die Festtage hatten wir eine befreundete Familie zu Besuch – ein wunderbarer Tag für mich. Einige gemütliche Stunden mit guten Leuten.

Es war einfach wunderbar: Chips, feines Essen, guter Wein, die Mädchen hatten ein gemeinsames Backprojekt, die Jungs waren mit Fussball beschäftigt und so blieb für uns Erwachsenen viel Zeit zum Reden, Austauschen, Anteil nehmen sowie zum Spazieren und einfach sein.

Und am Ende fieberten wir alle mit YB mit, die versuchten dem FC Basel zu zeigen, wo der Meister dieses Jahr herkommt.

Was schätze ich so an solchen unbeschwerten Zeiten mit Freunden?

Freunde machen uns glücklich, weil sie unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit stillen und uns soziale Unterstützung bieten. Jeder wünscht sich einen Kreis, wo er sich zugehörig fühlt, akzeptiert und angenommen wird.

So habe ich es in meinem GlücksBuch geschrieben. Und ja, genau das ist es, was mich aufblühen lässt.

Meine Freunde zeigten mir mit ihrem Besuch am Ostermontag, dass ich ihnen wichtig bin – denn sie hätten ja durchaus auch etwas anderes unternehmen können an ihrem freien Tag.

Und ich fühlte mich nicht nur wichtig und zugehörig, sondern auch echt akzeptiert und angenommen: Meine Meinung zählt etwas, meine Erfahrungen sind von Bedeutung, mein aktuelles Ergehen interessiert.

In einer Freundschaft geschieht dies natürlich gegenseitig:

Ich interessiere mich für dich und du interessierst dich für mich
– ungeheuchelt!

Ich freue mich an deinen Erfolgen und du freust dich an meinen Siegen
– neidlos!

Ich helfe dir in herausfordernden Zeiten und du stehst mir zur Seite
– selbstlos!

Solche Freunde zu haben, ist ein Geschenk, das man nicht hoch genug schätzen kann. Sie machen glücklich und gesund!

Glücksaufgabe

Unser Alltag ist oft so voll: beruflich sind wir stark eingespannt, die Familie fordert grosses Engagement von uns und vielleicht ist da noch ein Hobby oder ein Ehrenamt. Wo bleibt da die Zeit für Freunde?

Mach dir bewusst, wie wichtig Freundschaften sind! Und um diese Wichtigkeit zu unterstreichen, lade ich dich ein, noch heute einen Freund zu kontaktieren, um einen gemeinsamen Termin zu vereinbaren.

Ich bin kein Jogger

Ein gesunder Körper ist ein Gästezimmer für die Seele, ein kranker ein Gefängnis.
Sir Francis Bacon

Ich bin nicht so der Jogger. Natürlich habe ich es auch versucht. Schließlich sind einige meiner großen Vorbilder, wie der Willow-Creek-Pastor Bill Hybels, bekennende Läufer. Also habe ich die eine oder andere Runde in der wunderschönen Gegend gedreht, die direkt vor meiner Haustür beginnt. Trotz starken Willens scheiterte ich kläglich! Mehr als dreimal in Folge schaffte ich es nie.

Ich bin einfach kein Jogger. Das musste ich mir mit der Zeit eingestehen. Und so hab ich auch der Versuchung widerstehen können, mich zu meinem vierzigsten Geburtstag mit einer Marathonteilnahme zu beglückwünschen. Ist ja toll für alle Männer, die das auf die Reihe kriegen. Aber ich will mich doch nicht noch zu meinem Geburtstag mit so etwas abplagen!

Ich bin aber auch nicht ganz unsportlich. Viel Freude erlebe ich beim Strampeln auf dem Fahrrad. Erst an der Aare entlang, danach schwitzend den Berg hinauf in den Wald und zum Schluss in rasantem Tempo herunter, der Dusche entgegen. Ich gebe zu, dass selbst diese einstündigen Biketouren etwas Überwindung kosten. Doch wenn ich mich überwinden konnte, ist es jedes Mal eine wohltuende Tankstelle für Körper und Geist.

Ich bin ein Siegertyp. Nicht, dass ich immer gewinne. Aber ich gewinne gerne. Darum liegt mir wohl das Joggen so überhaupt nicht: Wenn ich mich da alleine abmühe, gibt es einfach wenig zu gewinnen. Schon früher als Kind fand ich zu den Teamsportarten einen besseren Zugang. Nachmittage lang machte ich mit meinen Kollegen den Schulhausplatz unsicher, wo wir leidenschaftlich Rollhockey spielten.

Ich bin dankbar dafür, dass vor einigen Jahren in unserem Dorf eine Unihockey-Hobbymannschaft gegründet wurde. Ein verbindliches Mittun in einem ambitionierten Sportverein war für mich, neben all meinen Tätigkeiten und den unregelmäßigen Arbeitszeiten, nicht drin. Und genau da trifft diese Plauschmannschaft den Nerv unserer Zeit: Wenig Verbindlichkeit, viel Fun. Wer mittwochs um 18 Uhr zum gemeinsamen Training kommen kann – wunderbar.Wer verhindert ist – auch okay.

Ich bin kein Theoretiker, mich interessiert die Anwendung mehr als die Technik. Das ist im Sport so, aber auch ganz generell. Und darum bin ich so froh, dass unsere „Trainings“ eigentlich keine solchen sind. Wir teilen die Anwesenden in zwei Gruppen, und dann geht’s schon los mit dem Spiel: Auf jede vergebene Chance folgt ein „dummer“ Spruch eines Mitspielers, jedes Tor wird würdig gefeiert und tut der Seele des Siegertyps in mir richtig gut. Tankstelle pur.

Ich bin in Bewegung. Inzwischen bin ich ziemlich verbindlich beim Unihockey-Team dabei. Einfach weil ich dem wöchentlichen Termin eine hohe Priorität gebe, geben will. Da ist sie, die viel besagte intrinsische Motivation (Motivation von innen heraus), die ich beim Joggen trotz bestem Willen nie aufbringen konnte (da blieb es immer Motivation von außen: „Man(n) sollte …“).

Bewegung ist wichtig, Bewegung ist gesund, Bewegung muss aber unbedingt auch Spaß machen!

KONKRET

Was tun Sie, damit sie körperlich und geistig in Bewegung bleiben?

  • Mein Tipp (auch bestens geeignet als Weihnachtsgeschenk):
    Das Buch Glück finden – hier und jetzt – Mein Leben gestalten – bei mir ankommen
  • Leseprobe
  • Stimme zum Buch:
    „Glück hat, wer dieses umfassende dreistündige Intensivcoaching (oder je nach Verarbeitungszeit auch mehr) zu diesem günstigen Preis in die Hände kriegt! Da aber gemäss Stefan Gerber nicht Geld wirklich glücklich macht (bei zuviel davon könnte gar das Gegenteil eintreffen), muss die erfrischende Wirkung dieses Buches anderswo liegen. Gut strukturiert und verständlich nimmt mich Stefan Gerber mit auf die Suche nach dem glücklichen Leben. Raus aus dem Hamsterrad, hin zum Energie spendenden Windrad. Er weist dabei zurecht auf die hohe Eigenverantwortung hin, entlastet jedoch gleichzeitig, indem er den christlichen Glauben, die Spiritualität, als den Wind in den Rotorblättern des Windrades beschreibt. Da ist es nicht weiter erstaunlich, dass sich der Coach dabei selbst in den ‚Flow’ schreibt, diesen Glückszustand, wo Begabung und Aufgabe übereinstimmen. Ich schätze an diesem Buch die klaren und praktischen Hilfen, damit für mein Umfeld und mich der heutige Tag zum besten Tag werden kann – trotz und mit Gegenwind.“
    Niklaus Mosimann, verheiratet, Vater von vier Kindern, Geschäftsführer SCM Bundes-Verlag (Schweiz)

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst“ und ist bereits als Kolumne im Magazin Family erschienen.

Männer brauchen Punkte

Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen.
Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt.
Peter Bamm

Nach acht Jahren Erziehungserfahrung bei je einem Mädchen und einem Buben sei es mir erlaubt, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen: Gender Debatte hin oder her – einen Buben gross zu ziehen ist etwas völlig anderes, als ein Mädchen ins Erwachsenenleben zu begleiten. Natürlich ist meine „Versuchsgruppe“ nicht repräsentativ und neben Geschlecht spielen auch die unterschiedlichen Charakterzüge unserer Kids eine sehr grosse Rolle.

Und doch: Wettbewerb spielt für meine Tochter keine Rolle. Sie zieht ihr Ding durch – egal, ob sie jemand damit beeindruckt oder ob sie sich damit gerade unbeliebt macht. Da können Förderprogramme noch so ausgefeilt sein: Wenn sie nicht will, will sie nicht. Aber wehe, wenn sie will – da kann ganz schön die Post abgehen.

Bei Janosch ist das eindeutig anders: Alles ist ein Wettbewerb. Kürzlich zählte er sogar die Buchstaben zweier Wörter, um dann das kürzere zu gebrauchen. Oder beim Lesen: Das ist grundsätzlich noch nicht so sein Ding. Aber Dank dem online Programm Antolin – Mit Lesen punkten! ist auch er zu motivieren. Und so kann er innert kürzester Zeit sehr zielbewusst lesen, nur um die 100er Marke zu erreichen.

Alles wird zum Spiel

Der oben zitierte deutsche Schriftsteller Peter Bamm (1897 – 1975) mag es richtig erkannt haben: Für uns Männer hat das Spiel eine unheimlich hohe Faszination. Man könnte auch sagen: Punkte sind alles.

Vom Sport über die Börse bis zum Einkauf im Grossverteiler: Das (Männer)Leben dreht sich ums Spiel mit den Punkten. Seit es Cumulus gibt, gehe auch ich gerne einkaufen. Das Ziel ist klar: Mit möglichst wenig Geld, das Maximum an Punkten sammeln.

Es ist offensichtlich: Wir Männer leben von Punkten. Und darum ist es nichts als logisch, dass wir auch versuchen bei den Frauen zu punkten. Gibt es etwas Schöneres als die Erfahrung, einen Punkt der Anerkennung bei der eigenen Frau gewonnen zu haben? Natürlich schmeichelt es uns auch, wenn wir bei einer fremden Frau gut ankommen und offensichtlich punkten können. Ich finde es jedoch befriedigender (und nicht selten auch herausfordernder) immer wieder bei der eigenen Frau zu punkten: Sie kennt mich mit all meinen Sonn- und Schattenseiten, bei ihr kann ich nicht mit den immer gleichen Dingen punkten, das nützt sich ab. Da ist schon etwas mehr Fantasie und Kreativität gefragt.

Darum, liebe Männer: Es ist völlig okay, dass wir so scharf auf Punkte sind – so sind wir scheinbar geschaffen. Nur eines gilt es zu bedenken: Sammeln wir die Punkte dort, wo es sich wirklich lohnt und hüten wir uns davor, bei fremden Frauen einen höheren Punktestand zu haben als bei der eigenen! Strengen wir uns ruhig etwas an, um die eigene Frau immer wieder aufs Neue für uns zu gewinnen!

Und an unsere lieben Frauen: Wir Männer sind einfache Wesen, wir brauchen nur hin und wieder etwas Respekt und einige Punkte der Anerkennung. Bitte gebt uns doch immerhin das Gefühl, als wären wir die Besten!

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.