Einmal volltanken!

Dankbarkeit bringt Farbe in das Grau des Alltags.
Peter Hahne

Warum klatschen die alle?“, fragte unsere Tochter auf dem Katamaran während der Abendrundfahrt. Natürlich verdankten wir keinem Menschen den wunderschönen Sonnenuntergang – Erde und Sonne folgten bloß ihrem normalen Lauf. Trotzdem war es auch mir zum Applaudieren zumute.

Es war so ein Moment, wie er in der Liedzeile „when the world‘s all as it should be’“ (wenn die Welt so ist, wie sie sein sollte) von Matt Redman besungen wird. Zusammen mit meiner Familie durfte ich während unserer Auszeit diesen ergreifenden Moment auf dem Meer erleben. Da war dieses Gefühl von Ganzheit, umfassender Liebe und von Einssein mit sich und der Umwelt. In diesen Momenten spürte ich, wie mein Tank mit neuer Energie gefüllt wurde.

Ich kann nur mutmaßen, warum die anderen 130 Teilnehmenden dieser Katamaranfahrt an der Küste Spaniens an diesem Abend beim Sonnenuntergang applaudierten. Aber ich kann darüber reflektieren, warum es mir in diesem Moment einfach zu spontanem Applaus zu Mute war. Es war eine Form von Lobpreis: Überwältigt vom Anblick der roten Kugel, die da am Horizont langsam verschwand, wollte auch mein Herz jemandem für die Schönheit des Moments danken. Darum gehörte mein Applaus dem Schöpfer all dieser Schönheit.

Mein Herz war jedoch nicht nur wegen des Sonnenuntergangs voller Dank. Das Erlebnis war eingebettet in unser langersehntes Sabbatical. Erstmals konnten wir als Familie einen richtig langen Urlaub erleben, erstmals waren wir zusammen am Meer und erstmals wohnten wir in einer Villa mit eigenem Pool. Das war richtig toll und hat uns unheimlich gut getan.

Lange hatten wir vor unserer fünfwöchigen Auszeit überlegt, was wir machen könnten, damit alle auf ihre Rechnung kommen. Pläne wurden geschmiedet – und oft wieder verworfen. Meistens, weil die Pläne a) zu teuer und b) zu sehr nach dem Geschmack des Papis waren. Als ein finanzierbarer und konsensfähiger Plan geschnürt war, stieg die Vorfreude auf unser Sabbatical von Monat zu Monat. Was uns Freunde schon im Voraus sagten, hat sich eindeutig bestätigt: Weniger wichtig ist, was wir unternommen haben, sondern dass wir einmal Zeit für ein ausgedehntes Familienerlebnis hatten.

Drei Wochen verbrachten wir zusammen in einem wunderschönen Haus in Javea (Costa Blanca) – ohne Zeitdruck, ohne TV und PC, ohne To-Do-Liste. Dafür drei Wochen gefüllt mit Familienerlebnissen wie der Katamaranfahrt, dem stundenlangen Baden im Pool, dem Essen am Meer, dem Geocachen, dem Hören von alten TKKG-Fällen, der Irrfahrt durch den Industriehafen von Valencia … Vor und nach den drei Familienwochen hatten wir je eine Woche für uns als Ehepaar eingeplant. Zu unserem 15-jährigen Hochzeitstag haben wir uns mit einem Ausflug nach Venedig beschenkt und als krönender Abschluss unseres Sabbaticals durften wir beim Leadership Summit von Willow Creek dabei sein. Auch diese Ehezeiten waren sehr wertvoll.

Wenn ich an unser Sabbatical zurückdenke, will mein Herz gleich wieder applaudieren: „Danke, Gott, dass dieses Auftanken möglich war.“

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“ und ist bereits als Kolumne im Magazin Family erschienen.

  Lassen Sie sich von meinem Glücksbuch inspirieren!

Ich bin dann mal offline

Der größte Sinnengenuß, der gar keine Beimischung von Ekel bei sich führt, ist, im gesunden Zustande, Ruhe nach der Arbeit.
Immanuel Kant

Noch vier Wochen, dann ist es soweit: Wir gönnen uns als Familie ein Sabbatical. Beinahe seit zwei Jahren freuen wir uns auf diese fünfwöchige Auszeit, in der wir ganz bewusst eine Pause von all unseren vielfältigen beruflichen Aktivitäten einlegen wollen. Die letzte längere Sommerpause ohne Tagesgeschäft liegt weit zurück und die letzten Urlaubsreisen als Familie waren nie länger als eine Woche.

Und überhaupt, jetzt ist einfach der richtige Zeitpunkt für ein Sabbatical: Diesen Sommer ist es 20 Jahre her, seit wir mit einem Jungschar-Camp auf dem Studenberg die Initialzündung für unsere sozial-diakonischen Aktivitäten in unserem Dorf gezündet haben – damals als Jungschar, dann mit dem Jugendverein POWER, seit über 15 Jahren mit dem gms – z’friede läbe und nun auch schon wieder mehr als sieben Jahre mit dem Verein Happy Kids.

Dazu kommt, dass ich dieses Jahr meinen vierzigsten Geburtstag feiern darf. Zeit für einen Zwischenhalt also: Eine Pause einlegen, zur Ruhe kommen, Vergangenes reflektieren, über Künftiges sinnieren. Für mich ist es ein Jahr der Entscheidung. Und so bin ich schon das ganze Jahr hinüber mit einer Art Auslegeordnung beschäftigt. Doch in der Hektik des Alltags ist das gar nicht so einfach. Darum erhoffe ich mir auch diesbezüglich einiges vom kommenden Sabbatical. Beim Wellnessen mit meiner Frau, beim Relaxen im spanischen Landhaus mit der Familie und beim Visionieren am Leadership Summit in Chicago erhoffe ich mir, Klarheit bezüglich meiner nächsten beruflichen Schritte zu erhalten.

Wir alle brauchen Pausen

Auch der heutige Artikel steht in der kleinen „Papstreihe“. In der in den letzten Wochen erwähnten Papstansprache gab es nämlich auch einen Abschnitt zum Thema Erholung. Franziskus nannte es die Krankheit des „Marta-lismus“ [abgeleitet von der biblischen Figur der Marta] und mahnte seine Leute vor übertriebener Arbeitswut:

Die nötige Ruhe zu vernachlässigen führt zu Stress und Aufregung. Die Ruhe für den, der seine Arbeit beendet hat ist nötig, geboten und ernst zu nehmen…

Jeder, der über längere Zeit gute Arbeit leisten und über die ganze (Lebens)Strecke einen guten Lauf hinlegen will, braucht Phasen der Ruhe, Entspannung und Reflexion. Kaum einer wird sich jeden Sommer eine lange Auszeit leisten können und nur von Sabbatical zu Sabbatical zu denken, wäre auch viel zu kurz gegriffen. Natürlich ist es eine empfehlenswerte Sache, an entscheidenden Punkten im Leben eine längere Pause einzulegen. Doch der menschliche Körper ist so gemacht, dass er regelmässig mitten im Alltag zur Ruhe kommen will. Ja, unser Akku reicht nicht von Urlaub zu Urlaub! Körper, Geist und Seele wollen täglich aufs Neue aufgeladen werden!

Welche kleine Pausen helfen Ihnen im täglichen Leben, frisch und energiegeladen zu sein? Wann sind Sie offline? Welche wöchentlichen und monatlichen „Ladezeiten“ planen Sie ein? Und wann ist für Sie eine grössere, spezielle Auszeit angesagt?

KONKRET

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.