Wenn alles spriesst …

Ich erlebe gerade einen zweiten Frühling!

Nein, es geht nicht um eine andere Frau.

Vor einem Vierteljahrhundert habe ich mir als engagierter Jugendarbeiter und junger Theologiestudent ausgemalt, wie eine Kirche für Menschen von heute aussehen müsste: Kreativ, lebensnah und gesellschaftsrelevant.

Mit viel Enthusiasmus machte ich mich zusammen mit anderen Menschen – und bald auch schon mit meiner zukünftigen Frau – an die Arbeit: Aus Träumen wurden konkrete Visionen, aus Ideen praktische Schritte, aus neugierigen Mitmenschen motivierte Mitstreiter.

Beruflich war das mein erster Frühling: Im Gepäck hatte ich viele ermutigende Erfahrungen aus der Freiwilligenarbeit mit jungen Menschen (Jungschar und Jugendverein) und jetzt wurde ich dafür bezahlt, meinen Traum zu leben.

Naiv, wie man nur mit Frühlingsgefühlen und Schmetterlingen im Bauch sein kann, habe ich gedacht, die Welt hätte auf uns gewartet. Zwar zogen unsere speziellen Brunch-Gottesdienste teils über 200 Menschen an. Doch als die erste Neugier gestillt war, blieb ein kleiner, harter Kern an Mitstreitern übrig. Unsere Aktivitäten waren für viele eine willkommene Abwechslung zum normalen Kirchenalltag – aber irgendwie auch nicht viel mehr.

Nach den Frühlingsgefühlen war schnell klar: Unsere Berufung als Paar – inzwischen Eltern – wird kein Spaziergang (schon bald klang Xavier Naidoo in Dauerschleife in unseren Ohren: «Dieser Weg, wird klein leichter sein»).

Unzählige gute Begegnungen, leuchtende Kinderaugen, geniale Projekte … das gehörte immer zu unserem Weg. Und doch nagte schon bald und immer öfters die Frage nach dem «Return on Investment (ROI)» – spätestens als der Arbeitgeber die Projektunterstützung nach 10 Jahren auslaufen liess, wurden diese Fragen existenziell.

Noch näher als die Frage nach dem betriebswirtschaftlichen ROI war mir auf diesem Weg ein Zuspruch aus den Psalmen:

«Die mit Tränen säen,
werden mit Freuden ernten.
Sie gehen hin und weinen
und tragen guten Samen
und kommen mit Freuden
und bringen ihre Garben.»
Die Bibel, Psalm 126,5+6

Freude unterwegs

Letzten Montag war ich – wie etwa seit zwei Jahrzehnten vierteljährlich – bei meinem Coach. Er hat all mein berufliches Auf und Ab durch meine Erzählungen hautnah miterlebt und mich darin unterstützt, in allem Hinterfragen meinen eigenen Weg zu finden.

Und als ich also letzten Montag von so viel Gutem erzählen konnte, das ich in letzter Zeit und insbesondere in den letzten drei Monaten erleben durfte, staunten und freuten wir uns beide herzlich.

Foto: Melanie Blaser-Gfeller

Ich fühle mich tatsächlich beruflich gerade in einem zweiten Frühling: Die Veränderungen per 1. Januar (politische und andere Mandate aufgegeben, dafür Pfarrertätigkeit von 60 auf 100 % aufgestockt, neue regionale Verantwortung) fühlten sich sofort stimmig an und die vielen guten Begegnungen mit Menschen der Region lassen mich hoffnungsvoll vorwärtsblicken. Es ist noch nicht ein «mit Freuden ernten», wie es das Psalmwort sagt. Aber es ist ein verheissungsvolles Spriessen wie im Frühling.

Dieses Frühlingsgefühl wirkt sehr motivierend. Es ist nicht mehr die jugendliche Naivität wie im ersten Frühling. Doch mit den vielen gesammelten Erfahrungen kann ich in meinem zweiten Frühling hoffentlich mit mehr Weisheit agieren.

Was mich zuversichtlich stimmt: In den letzten Wochen habe ich ganz viele Menschen zwischen 30 und 90 Jahren getroffen, die sich genau wie ich mich nach einer Gemeinschaft sehnen, wo wir in zeitgemässen, post-modernen Formen mit einer weiten Theologie progressiv glauben können.

Das macht definitiv Lust auf mehr! Möge das frühlingshafte Spriessen zu einem «mit Freude ernten» werden.

Glücksaufgabe

Wo darfst du gerade Frühlings-/Glücksgefühle erleben?

Ich bin meiner Kirche, der EMK Schweiz, sehr dankbar, dass sie durch die Aufstockung meiner Anstellung in mich und in die Region investiert. Und wem bist du dankbar?

Es beginnt im Herzen

Gestern war es wieder einmal so weit: Wir genossen tolle Live-Musik, ein Apéro, liessen uns von einer spannenden Lebensgeschichte inspirieren – und dies alles in gemütlicher Bistro-Atmosphäre ohne Zertifikat oder Maske …

Unser Format Chäs, Brot, Wy – und mini Gschicht mit Gott war in den letzten zwei Jahren wie alle kulturellen Events stark in Corona-Mitleidenschaft gezogen worden. Und so genoss ich es sehr, gestern «fast wie früher» in einem mit jungen und älteren Menschen gut gefüllten H2 den Abend zu verbringen.

Genossen habe ich auch den Talk mit unserem Gast des Abends: Sarah Bach, Pfarrerin und Klimaaktivisten, erzählte uns, was sie in ihrer Kindheit geprägt hatte und wofür ihr Herz heute ganz besonders schlägt.

Der Talk bietet ganz viel Stoff zum Weiterdenken. Zwei Dinge sind mir da ganz besonders hängen geblieben:

  1. Die Geschichte von Sarah ist ein wunderbares Beispiel dafür, was die Leidenschaft für ein Thema bewirken kann.
  2. Der Klimawandel ist nicht bloss eine Klimakrise, sondern vergrössert die Ungerechtigkeit in allen Bereichen.

Wandel durch persönliche Betroffenheit

Wie geschieht Veränderung? Einige sagen, alles beginne im Kopf. Oder zum Neujahr hin hören wir immer wieder, dass wir einfach den inneren Schweinehund überwinden müssten, dann klappe es schon mit den Neujahrsvorsätzen.

Und im Blick auf die aktuelle Weltlage wird derzeit oft auf den – inzwischen zum Scheitern verurteilten – Plan «Wandel durch Handel» verwiesen.

Sarah erzählte uns gestern, dass sie nicht zur Klimaaktivisten wurde, weil jemand moralisierend zu ihr gesagt hätte: «Da muss jemand etwas machen!». Vielmehr war es die persönliche Betroffenheit. Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema wurde ihr Herz auf eine ganz spezielle Art berührt.

Genau dieses Berührtsein – ich nenne es Passion oder Leidenschaft – setzt ungekannte Kräfte frei. Es ist dann, wenn sich ein Thema, eine Not oder eine besondere Menschengruppe so sehr in deinem Herzen und deinen Gedanken einnistet, dass du dich im besten Sinn des Wortes freiwillig dafür einsetzt.

Aus freien Stücken – nicht weil irgendjemand zu dir sagt, du sollst dies tun. Und willig, weil du dieser bestimmten Not etwas entgegensetzen willst.

Darum glaube ich, dass Veränderung im Herzen und nicht im Kopf passiert. Nicht, weil wir mehr und mehr wissen, verändert sich etwas. Sondern wenn uns etwas so sehr packt, dass eine Sehnsucht in unserem Herzen wächst, aktiv zu werden.

Vom bekannten und wichtigen Dreiklang von Herz, Kopf und Hand sprach Sarah. Etwas berührt unser Herz, bringt uns zum Nachdenken und Pläne schmieden und damit die Veränderung dann auch wirklich ins Rollen kommt, müssen den edlen Absichten und guten Gedanken Hände und Füsse wachsen: Die gute Tat.

Intersektionalität: Klimawandel verstärkt die Ungerechtigkeit

Der zweite Aspekt, der vom gestrigen Talk noch nachklingt, ist das Fremdwort, welches Sarah «mitgebracht» hatte: Intersektionalität.

Einfach ausgedrückt, besagt der Begriff: Wem es schon schlecht geht, steht in Gefahr, dass es noch schlimmer wird.

Und jetzt in den Worten von Sarah: «Der Begriff wird gebraucht um zu beschreiben, wie verschiedene Unterdrückungsmechanismen zusammenspielen können. Wer also bereits unter einer Unterdrückung leidet, sei es aufgrund der Rasse, des Geschlechts, der sozialen Klasse, ist anfälliger für andere Diskriminierungsformen.»

Weiter zeigte sie auf, dass unter dem Klimawandel besonders die Menschen zu leiden haben, die es schon sonst schwer haben. Die Ungerechtigkeit auf der Welt wird quasi durch den Klimawandel weiter verstärkt.

Es ist wie eine Negativspirale, die uns immer weiter herunterzieht. Auf der anderen Seite gibt es auch sowas wie die Positivspirale – werden in einem Bereich (z.B. Bildung) Besserungen erzielt, zieht es auch weitere Bereiche nach sich.

«Deshalb sollte ein Kampf gegen den Klimawandel auch ein Kampf gegen andere Ungerechtigkeiten beinhalten und antirassistisch, feministisch und antikapitalistisch gestaltet sein, um die Ungerechtigkeitsformen von mehreren Seiten angehen zu können.»

Glücksaufgabe

Und was hat Intersektionalität mit Glück zu tun? Was wir bei der globalen Ungerechtigkeit beobachten können, lässt sich auch aufs Individuum übertragen: Wenn ich in einem Lebensbereich gerade sehr herausgefordert bin (z.B. Arbeitslosigkeit), kann dieser Zustand alle anderen Lebensbereiche (Familie, guter Umgang mit mir selbst, Sozialleben) in Mitleidenschaft ziehen.

Gelingt mir jedoch in einem Lebensbereich eine zufriedenstellende Entwicklung, besteht die berechtigte Hoffnung, dass ich auch in anderen Bereichen mehr Glück im Sinn von Lebenszufriedenheit empfinden werde.

Du willst mehr Glück in deinem Leben? Dann setzt dich mit diesen beiden Fragen auseinander:

  1. Was berührt mein Herz? Finde deine Leidenschaft und werde aktiv darin!
  2. In welchem Lebensbereich kannst du mit einem kleinen nächsten Schritt eine positive Entwicklung einleiten und dich damit in eine Positivspirale manövrieren?

Hauptsache es macht Spass …

Auf diese Erfolgsstory könnte man eifersüchtig sein: Youngster of the Year 2019, A-Nati, unverzichtbarer Stammspieler vom EHC Biel noch vor dem 20. Geburtstag, schiesst Entscheidungstor in seinem 100. NL-Spiel, vorübergehender Topscorer der Liga (als Verteidiger), Experten sagen ihm eine grandiose NHL-Zukunft voraus …

Janis Jérôme Moser

Und gestern Abend war also dieser Star so ganz ohne Starallüren bei uns im Chäs, Brot, Wy – und mini Gschicht mit Gott dabei: In gewohnt gemütlicher Bistro-Atmosphäre talkte ich mit Janis über sein Hockey-Leben. Und habe dabei die eine oder andere Lektion gelernt.

Blenden wir rund 10 Jahre zurück: Der Traum vom Hockey-Profi ist schon sehr präsent, doch der Weg dazu wird Janis nicht im Schlaf geschenkt.

Im Gegenteil! Während „normale“ 5. Klässler morgens kaum aus dem Bett zu kriegen sind, schnürt er schon vor 6 Uhr die Schlittschuhe, damit er bereits vor der Schule ein Training absolvieren kann.

Auch sonst dreht sich so vieles um den Sport – anderes bleibt auf der Strecke, würde man von aussen sagen. Doch für Janis ist es ein Privileg, so viel Zeit mit dem verbringen zu dürfen, was ihm am meisten Spass macht.

Das ist mein grösstes Aha-Erlebnis des gestrigen Abends: Wenn ich Janis über seine Kindheit und sein heutiges Leben geprägt von Trainings, Essgewohnheiten und Verzicht reden hörte, dachte ich reflexartig an eine herausragende persönliche DISZIPLIN.

Ich bohrte nach, wollte ihm auf den Zahn fühlen und erhoffte mir wohl das Bekenntnis zu hören: „Ja, der Weg bis dahin war schon sehr hart. Aber es hat sich ja gelohnt.“

Aber nein, so was sagte er nicht. Während ich DISZIPLIN vor meinem inneren Auge aufleuchten sah, leuchteten seine Augen und er meinte ernsthaft: „Das wichtigste ist doch, dass man SPASS hat!“

Finde deine Leidenschaft!

Ja was jetzt? Spitzensportler wird man doch nur mit DISZIPLIN!? Wer nach dem SPASS-Prinzip lebt, bringt es doch nie und nimmer an die Spitze – egal in welchem Bereich.

Natürlich hat Janis nicht gesagt, es brauche keine Disziplin. Doch der Spass, die Leidenschaft, an seinem Sport ist so gross, dass das, was für mich im Kleid knallharter Disziplin daherkommt, ihm tatsächlich leicht von der Hand geht.

 

Weil für ihn so klar ist, was er will, fällt es ihm leichter als so manchen von uns, in dieser Multioptionsgesellschaft Entscheide zu treffen.

Sein Fokus ist glasklar: Er hat auf die Karte Hockey-Profi gesetzt – schon damals in den Freundschaftsbüchern in der Primarschule. Und so gehörte es halt einfach dazu, aus dem Konf-Lager für ein Hockey-Spiel abzureisen …

Erfolg hat viele Faktoren, einige davon können wir auch nicht beeinflussen. Was ich jedoch aus dem Talk mit Janis mitnehme sind vier Ansätze, die er eindrücklich verkörpert:

  • Suche den Spass-Faktor!
    Wofür brennst du?
    Was bereitet dir wirklich Freude?
    Was ist deine Leidenschaft?
  • Fokus, Fokus, Fokus!
    Wie kannst du mehr von dem tun, was dir wirklich Spass macht?
    Auf welche Karte setzt du?
  • Lebe im Hier und Jetzt!
    Trotz klarer Vision musst du im Moment bleiben: Wer im Spiel oder in der Karriere schon ans nächste Drittel oder an Übermorgen denkt, hat bereits verloren.
  • Dem vertrauen, der alles im Griff hat!
    Eindrücklich, wie Janis auch davon erzählte, dass er bei seiner Karrierenplanung auf Gott vertraue. Es ist beruhigend zu wissen, dass da ein Gott ist, der weiter sieht als wir, der das im Griff hat, was nicht in unserer Kontrolle liegt.

In alldem war für mich eindrücklich, dass Janis nicht verbissen rüberkam. Wohl genau darum, weil der Spass-Faktor so wichtig ist – und nicht die eiserne Disziplin. Und während Fokus, Fokus, Fokus wichtig ist, sucht er auch den Ausgleich neben dem Eisfeld – beim Tanzen, in einem Sprachkurs …

Ein eindrücklicher Abend mit einer eindrücklichen Persönlichkeit.
Ich bin gespannt, was aus Janis wird. Jedenfalls wünsche ich ihm viel Spass dabei!

Glücksaufgabe

Ich bin auch gespannt darauf, was aus dir wird!

Kennst du deine Leidenschaft? Welchen Fokus ergibt sich daraus? Wie gut gelingt dir das Leben im Hier und Jetzt?

Und: Wie hast du es mit dem Gottvertrauen?

Hier zum Podcast des Talks mit Janis Moser.

 

My Message

Stell dir vor, du kriegst einen völlig überraschenden Anruf mit der Aufforderung, an einer grossen Veranstaltung – nehmen wir aus aktuellem Anlass das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug – eine Ansprache oder ein Kurzreferat zu halten.

Stell dir weiter vor, es wäre wie in diesen „bösen“ Träumen, wo du vor Herausforderungen gestellt wirst und ihnen nicht ausweichen kannst – ausser du wachst in der nächsten Sekunde schweissgebadet auf und der Spuck ist vorbei … (Nebenbei: Ich war in einem solchen Traum neulich innert kürzester Zeit dreimal hintereinander in eine Verfolgung oder sonst eine missliche Lage verwickelt. Erholsam war dieser Schlaf nicht wirklich!)

Zurück zu dir: Du hast also die Gelegenheit in einem bis auf den letzten Platz gefüllten Stadion oder Auditorium eine Botschaft zu platzieren. Und die Ausrede: Ich bin für diese Aufgabe nicht geeignet, wird nicht akzeptiert.

Bevor es dir die Schweissperlen auf die Stirn drückt: Natürlich ist es nur eine fiktive Aufgabenstellung; du brauchst nächste Nacht auch nicht davon zu träumen, wie du mit schlotternden Knien vor tausenden Leuten ausgestellt bist und dir einfach entfallen ist, was du in diesem kurzen Moment deiner Berühmtheit zu den Menschen sagen wolltest – und das Manuskript natürlich im Taxi liegen blieb …

Nein, das soll kein Albtraum werden! Es geht mir einzig und allein um die Frage:

Was wäre denn deine Message?

Am letzten Treffen der freiwilligen Mitarbeitenden in unserer gemeinnützigen Organisation hatten wir uns die Schlusspredigt von Sandra Bils am Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 angehört.

Für Sandra Bils war es, wenn ich es richtig verstanden habe, in etwa so, wie ich es oben geschildert habe: Völlig überraschende, ehrenvolle, aber auch sehr herausfordernde Anfrage für eine Kurzbotschaft vor riesiger Menschenmenge – im Dortmunder Fussballstadion und zu Hause an den TV-Geräten.

Bevor wir uns jedoch die mutige, kurzweilige Predigt anschauten und uns im Gespräch mit den steilen Aussagen beschäftigten, stellte ich unsere Mitarbeitenden genau vor diese Aufgabe: Schreibt mal auf, was eure Botschaft wäre, wenn euch während 15 Minuten die Aufmerksamkeit eins Stadions voll Menschen geschenkt würde.

Spannend, was da alles zusammenkam – so unterschiedlich und farbig, wie wir Menschen eben sind.

Ich glaube, dass jede und jeder von uns eine Botschaft zum Teilen hat. Und wenn nicht, wird es höchste Zeit, dass wir uns darüber Gedanken machen:

  • Für was stehe ich? Was ist mein grosses Lebensthema?
  • Was liegt mir besonders am Herzen? Was ist mir wichtig?
  • Wenn mich das Leben eine Lektion gelehrt hat, dann ist es ….
  • Was könnte mein Beitrag sein, damit diese Welt zu einem besseren Ort wird?
  • Von welcher meiner Lebenserfahrungen könnten andere auch profitieren?
  • Für welches grössere „WHY“ lebe ich?
  • Welche Hoffnung treibt mich an?

Lebe deine Botschaft! Verkörpere sie – und wenn nötig, zeige auch mal Ecken und Kanten. Das Leben wurde uns nicht geschenkt, um in der Masse unterzugehen.

Du bist besonders und du hast eine besondere Botschaft.
Finde sie und lebe sie!

Wenn mir ein ganzen Stadion zuhören würde, ginge es sicher irgendwie um diesen Shalom, diesen geschenkten, umfassenden göttlichen Frieden, der uns zu einem Versöhntsein mit allen Facetten des Lebens einlädt.

Glücksaufgabe

Hast du deine Botschaft schon gefunden? Wenn ja, lebst du sie schon? Wahrscheinlich haben du und ich nie die Gelegenheit, in einem vollen Stadion zu sprechen: Aber wo ist deine „Bühne“? Wo kannst du deine Botschaft unaufdringlich weitergeben?

Und falls du Lust hast: Ich finde es eine durchaus lohnenswerte Investition, die 13minütige Kirchentagspredigt von Sandra Bils nachzuhören.

Meine Arbeit tut mir gut

Neulich betete ein Vorschulkind aus unsrem Bekanntenkreis: „Lieber Gott, bitte mach, dass niemand mehr arbeiten muss. Nicht der Bäcker, nicht die Putzfrau und auch nicht der Chirurg. Amen.“

Oje, dachte ich, als unsere Tochter, die diese Szene miterlebt hatte, davon erzählte. „Was für ein Bild von Arbeit hat dieses Kind wohl aufgeschnappt?“, war mein Gedanke.

Und überhaupt: Was für ein Bild von Arbeit vermitteln wir eigentlich unsern Kindern?

In den letzten Jahren durfte ich für die Elternzeitschrift Family regelmässig eine Kolumne schreiben. In dieser „Tankstelle“ erzählten in jeder Ausgabe jeweils ein Mann und eine Frau, wie sie im Alltag auftanken.

Es ist bezeichnend, dass in diesen Tankstellen oft von Auftanken im Zusammensein mit lieben Freunden geschrieben wurde; aber wer hat schon davon erzählt, wie er bei der Arbeit auftankt?

Doch genau das tue ich! Nicht immer, aber immer wieder.

Wenn nach einem arbeitsreichen Tag meine To-Do-Liste am Abend länger ist als am Morgen, dann frisst die Arbeit tatsächlich meine Energie, der Tank ist leer.

Gott sei Dank gibt es auch die anderen Tage: Da schreibe ich einen Artikel oder eine Predigt und erlebe dabei diesen schönen Zustand, den die Psychologie „Flow“ nennt.

Es fliesst, die Zeit geht vergessen, ich gehe in meiner Arbeit auf, das Rundherum verliert an Bedeutung. Ein weiteres Kennzeichen von solchen Flow-Momenten ist, dass ich mich selbst am Resultat freue, noch bevor ich von aussen ein Feedback erhalte.

Ich liebe es, wenn ich meine Stärken einbringen kann und damit einen Unterschied mache – in der Kirche, in meinem Dorf, in der Gesellschaft.

Wie gesegnet ist der Mann (die Frau), der seine (die ihre) Berufung gefunden hat und Arbeit nicht einfach ein so genannter „Broterwerb“ ist?! Mark Twain nannte es so: „Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt.“ Das deckt sich zwar bisher nicht unbedingt mit meiner Erfahrung. Ich ertappe mich aber ab und zu bei diesem Gedanken: „Das macht so viel Freude, ist das wirklich noch Arbeit?“

Wer hat uns den gelehrt, dass Arbeit keine Freude machen darf?

Als wir im Frühjahr erstmals eine Konfirmation in unserer fx Netzwerkkirche feiern durften, war das eine Tankstelle für mich. Und nicht nur, weil auch unsere Tochter konfirmiert wurde. Aber zu sehen, wie sich die jungen Erwachsenen entwickelt haben, wie sie konkrete Schritte in ihrem Glauben gehen, wie sie sich in der Gemeinde engagieren und mitzuerleben, wie die vielen Besucher positiv auf unsere kreative Kirche reagierten, das alles war ein Genuss für mich als Pfarrer.

Solche Momente sind Lohn für all die Tage, an denen Arbeit nur Energie kostet. Und solche Tage erinnern mich daran, dass unsere Arbeit nicht einfach Mühsal ist. Wenn wir unsere Stärken einbringen, unsere Leidenschaft leben und uns in einem uns entsprechenden Umfeld bewegen können, werden wir immer wieder „Flow“-Erfahrungen machen. Und dabei erleben wir, wie sich unser Tank füllt und unsere Zufriedenheit steigt.

Glücksaufgabe

Hand aufs Herz: Macht dir deine Arbeit Freude?

Wenn ja: Dann geniess es und lass es fliessen!

Wenn nein: Was kannst du tun, damit du mehr Flow in deiner Arbeit erlebst?

Anregungen dazu, wie du deinem Traumjob näher kommst, findest du auch im GlücksBuch, das gerade seinen dritten Geburtstag gefeiert hat.

Nach wie vor erhalte ich tolle Feeedbacks zum GlücksBuch. Zum Beispiel diese:

Ich habe dein Buch gestern in einem Zug gelesen. Es hat mich in einen Zustand der Demut gebracht. Ich bin der Meinung es sollte eine Pflichtlektüre für alle sein! Bestimmt werde ich es immer wieder zur Hand nehmen, denn es gibt immer wieder Momente wo damit das Bewusstsein auf die wirklich wichtigen Dinge geschärft werden kann.
Marc Meichtry, dipl. Treuhandexperte / Gemeindepräsident

 

 

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Dieser Artikel ist zuerst als Kolumne im Magazin Family erschienen.

Jobbst du noch oder …

… lebst du bereits deine Berufung?

Ein Drittel bis zur Hälfte des Tages verbringen wir bei der Arbeit. Ein Grossteil der restlichen Zeit des Tages geht drauf für Schlaf, Essen, Körperpflege und allgemeine Pflichten wie Steuererklärung ausfüllen, Staubsaugen oder Altpapier entsorgen …

In einer durchschnittlichen Arbeitswoche bleibt also gar nicht so viel frei einteilbare Zeit. Gut, wenn wir sorgfältig abwägen, was wir mit unserer Zeit anstellen: Familienzeit, gesellschaftliche Verpflichtungen, Vereinsaktivitäten und Zeit mit Freunden.

Doch hier geht es jetzt um den, an unserer Investition von Zeit und Energie gemessen, grössten Lebensbereich: Die Arbeit.

Martin Seligman, einer der Vordenker der Positiven Psychologie, schreibt in Der Glücks-Faktor:

Eine Berufung ist eine mit Leidenschaft erfüllte Selbstverpflichtung, um der Sache willen zu arbeiten.

Gestern Abend durfte ich einen Talk mit Könu Blaser moderieren. Ein innovativer Pastor, der seine Berufung lebt. Sein Vorbild inspiriert mich: Er hört auf sein Herz und verfolgt seine Spur, selbst wenn dies unpopuläre Entscheide nach sich zieht.

Trotz seinem Erfolg (als Autor, Leiter einer wachsenden, zeitgemässen Kirche oder auch als Coach, der europaweit andere Pastoren förderte), bleibt der Emmentaler bodenständig im besten Wortsinn: Er strahlt Bescheidenheit und Demut aus, liebt seine Familie, ehrt und wertschätzt andere Menschen und bleibt ein Lernender.

Ich brauche Vorbilder wie Könu, die ihre Berufung, auch trotz Widerständen, leben.

Denn: Manchmal wäre es tatsächlich einfacher, bloss einem Job nachzugehen, um den Lebensunterhalt zu verdienen.

Oder an der eigenen Karriere zu basteln, um möglichst zu mehr Geld und Prestige zu kommen.

Doch was weder Job noch Karriere bieten können, bringt uns das Ausleben unserer persönlichen Berufung.

Das Wort „Selbstverpflichtung“ im Seligman-Zitat mag uns nicht sehr sympathisch sein. Der Wortteil „Pflicht“ ist negativ geprägt,  tönt mehr nach Last als Lust.

Was meint Seligman damit? Es geht bei Berufung um eine freiwillige Entscheidung unserer Leidenschaft zu folgen – egal was es kostet, egal was es an Lohn und Prestige einbringt.

„Selbstverpflichtung“ mag ein Wort sein, das uns nicht beflügelt. Doch pass auf, dass du deswegen nicht den Sinn dahinter verpasst: Berufung heisst, seinem Herz zu folgen und wegen unserer Überzeugung zu arbeiten – nicht primär wegen Geld und Ruhm!

Und das ist die edelste und erfüllendste Art, wie wir unser Arbeitsleben gestalten können: Arbeitszeit ist auch Lebenszeit! Und zwar einen sehr grossen Teil unserer Lebenszeit.

Stell dir vor, du gehst in dieser Zeit bloss einem Job nach, der dich nicht erfüllt.
Du bist am Abend müde und leer.
Wieder acht Stunden deiner Lebenszeit irgendwie verbracht.

Stell dir vor, du bastelst in dieser Zeit an deiner Karriere, die dein Herz nicht berührt.
Du bist am Abend reicher, aber auch müde und leer.
Wieder zehn Stunden deiner Lebenszeit auf Äusserlichkeiten gesetzt.

Stell dir nun vor, du lebst in dieser Zeit deine Berufung, gehst deiner Leidenschaft nach.
Du bist am Abend auch müde, aber erfüllt, weil du deinem Herzen folgst.
Wieder acht oder zehn oder gar zwölf Stunden deiner Lebenszeit das gemacht, wofür du bestimmt bist!

Jobbst du noch oder lebst du bereits deine Berufung?

Glücksaufgabe

Hand aufs Herz – hast du beim Lesen gerade gedacht: „Ach, Stef, du kannst schon schreiben! Irgendwie muss ich ja meine Familie durchbringen und die Welt wartet nicht darauf, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf mache …“

Berufung zum Beruf zu machen, ist tatsächlich in der Alltagsrealität herausfordernd und wird uns selten in den Schoss gelegt.

Darum die heutige Glücksaufgabe: Wie kommst du in kleinen Schritten deiner Berufung und deinem Traumjob näher? Wer könnte dich auf diesem Weg begleiten? Ist es vielleicht Zeit für einen Coaching-Prozess?

Die Flauderei – oder: die kecke Chefin

Eine Berufung ist eine mit Leidenschaft erfüllte Selbstverpflichtung,
um der Sache willen zu arbeiten.
Martin Seligman

Warum arbeiten Sie eigentlich? Um Geld zu verdienen, Status zu erreichen oder weil es „ohne Arbeit kein Vergnügen“ gibt?

Vermehrt ist mir in den letzten Wochen begegnet, was ich hier auch schon behauptet habe: Für immer mehr Leute ist nicht Geld oder Status matchentscheidend, sondern die Sinnerfüllung in einer Tätigkeit. Besonders der jungen Generation Y sei die Sinnhaftigkeit im Job wichtiger, als die regelmässige Lohnerhöhung.

Martin Seligman, von dem obiges Zitat stammt, geht soweit zu behaupten, dass der, der seine Berufung gefunden hat,  sogar bereit wäre, ohne Geld zu arbeiten (Job, Karriere oder Berufung?). Bei Berufung geht es nicht mehr um Geld gegen Arbeit, sondern darum, mit Leidenschaft seinen Teil zu etwas Grösserem beizutragen.

Jeder ein Glückspilz, der seine Berufung gefunden hat. Wer sein Traumjob-Dreieck ausleben darf, sich im Einklang mit seinen Stärken, seiner Passion und im zu ihr oder ihm passenden Umfeld arbeiten darf, ist wirklich auf der Sonnseite des Lebens. Teamspirit und Sinnhaftigkeit werden dann wichtiger als die Lohnzahlung am Ende des Monats.

Tatsächlich ist nicht die Unzufriedenheit mit dem Lohn erster Kündigungsgrund, Sinnerfüllung in der Tätigkeit ist wichtiger und am meisten kommt es zu Kündigungen, weil es personell einfach nicht stimmt: Beat Lutz von Lutz & Partner sagt dazu im Interview: „Aber wenn sie mir dann erklären, warum sie den Job wechseln wollen, lautet die Antwort in 90 Prozent der Fälle: wegen den Personen. Und zwar ist es meistens die Chemie gegen oben, die nicht stimmt.“

Eine Chefin, für die ich gerne arbeiten würde, habe ich gestern kennen gelernt. Nach über dreistündiger Anreise war ich bereit, die Unternehmerin des Jahres 2005 in ihrem Chefbüro kennen zu lernen.

Nichts Chefbüro. Stattdessen erwartete mich die kecke, sympathische Frau bereits an der Haltestelle der Appenzeller Bahn in Gontenbad. Herzlicher Empfang, sofort ist man per Du. Gabriela Manser stellt mir ihre Goba AG, Mineralquelle und Manufaktur, vor, zeigt mir den Betrieb, führt mich zur Quelle, erzählt aus ihrer Führungserfahrung und am Ende sitzen wir in Appenzell in der Flauderei, dem betriebseigenen Shop und Café. Und als wir uns nach knapp zwei Stunden wieder verabschieden, habe ich fast das Gefühl, eine Freundin gewonnen zu haben.

Wer das Geheimnis hinter dem Erfolgsgetränk Flauder entdecken will, sollte eine Stunde mit Gabriela Manser verbringen und die Flauderei besuchen: Kreativität und „out of the box“-Denken springen einem da direkt ins Gesicht. Bald würde Manser vom Forum und den Kreativprozessen als Zusammenspiel unterschiedlichster Menschen erzählen, ihre Augen würden leuchten, wenn sie die Goba-Geschichte erklären würde …

Dass die Unternehmerin genauso leidenschaftlich wie sie heute ein Unternehmen mit 60 Mitarbeitenden sowie wachsender Produktpalette führt und damit in neue Märkte vordringt, früher als Pädagogin für die Kinder da war, kann man sich lebhaft vorstellen.

Und dass ihr Statussymbole nicht viel bedeuten, glaubt man ihr sofort: Da scheint jemand wirklich ihre Berufung gefunden zu haben und lebt mit Leidenschaft und Kreativität ihre Stärken aus. Zum Wohl der Mitarbeitenden und einer ganzen Region.

 

 

„Eine Stunde mit Gabriela Manser“ ist tatsächlich möglich. Im Rahmen der Willow Tageskonferenz Leiten mit Leidenschaft und Exzellenz wird sie in einem Talk über ihre Erfahrungen als Führungskraft berichten.

Im GlücksBlog schreibe ich zu den fünf Bereichen, die zu einem Leben in Zufriedenheit gehören. Diese Woche geht es um den Bereich Sinnerfüllte Tätigkeit.

Talent und Passion ausleben

Der schönste Dank für Gottes Gaben besteht darin, dass man sie weitergibt.
Michael von Faulhaber

Haben Sie Freude an Ihrem Job? Anders gefragt: Mit welchen Gefühlen und mit wie viel Energie steigen Sie an einem Arbeitstag aus dem Bett? Freuen Sie sich auf einen Tag, an dem Sie wiederum Ihre Stärken ausleben können? Oder langweilt Sie schon früh morgens der Gedanke ans Büro?

Wir verbringen 40 und mehr Stunden pro Woche an unserem Arbeitsplatz. Bei vielen ist das mehr Zeit, als sie Zuhause sind – mind. wenn man die Schlafzeit abzieht. Da wäre es schon von Vorteil, wenn diese Zeit nicht nur aus Ärger, Stress und Frust bestünde.

Tatsache ist, dass viele sich über ihre Arbeit – oder noch viel häufiger – über ihren Arbeitgeber beklagen. Das find ich schade: Das Leben – auch das Arbeitsleben – hat mehr zu bieten, als 40 qualvolle Stunden, die als einzigen Lichtblick im Tunnel die Aussicht aufs nächste Weekend haben.

Was bringst du in die (Arbeits)Welt?

Dieser Meinung ist auch Martin Cordsmeier, der kürzlich im Stellenmarkt-Interview seine Organisation millionways vorstellte. Sein Leitgedanken: Menschen sollen sich nicht in Jobprofile einpassen, sondern gemäss ihren Talenten vernetzen.

Es kann ja nicht das Ziel sein, dass wir alle mit besonderen Gaben, Talenten und Leidenschaften zur Welt kommen und uns im Verlauf des Lebens so stark anpassen, dass wir zwar nirgends mehr anecken, aber auch nichts Persönliches in die Welt bringen.
Martin Cordsmeier

Vielleicht ist es das Hirngespinst von so Idealisten und Visionären wie mir – und wie Cordsmeier auch einer zu sein scheint, doch so lange dieser Traum noch Energie in mir freisetzt, will ich mich für eine solche Welt engagieren: Eine Welt, auch Arbeitswelt, in der jeder Mensch gemäss seinen Leidenschaften, Stärken und Möglichkeiten sein Persönliches zum grossen Ganzen beitragen kann.

Natürlich kann das ein ganz schön steiniger Weg sein: Das spezifisch Persönliche kann man nur dann einbringen, wenn man es auch wirklich kennt. Und diese Entdeckungsreise scheint für viele zu beschwerlich zu sein. Da wählt man dann doch lieber den alt bekannten Weg: Stellenanzeiger auf, Inserate checken, Bewerbung losschicken, auf zum „Verstellungsgespräch“ (wie Cordsmeier es nennt) und sich dann in ein Jobbeschrieb einpassen, der alles andere als massgeschneidert ist.

Wenn immer möglich empfehle ich einen anderen Weg: Und zwar steht da am Anfang die Reise zu sich selbst. Durch das Benennen von eigenen Stärken, der Passion sowie dem Persönlichkeitsstil entsteht das persönliche Traumjob-Dreieck. Eine gezielte Suche kann jetzt beginnen. Gewiss wird es einige Kompromisse brauchen und vielleicht muss der eigene Traumjob sogar erst noch erfunden werden (Selbständigkeit).

Ich bin in meinem Traumjob auch noch nicht angekommen. Aber es ist ein Ziel, das ich aktiv verfolge, dass mein Job immer mehr meinem Traumjob ähnelt.

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE ZUM THEMA

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

#Love, #Hope, #Faith

Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe.
Die Liebe aber ist das Grösste.
Paulus 

Letzte Woche habe ich hier über meine Faszination bezüglich der Werbekampagne #WhatAreYouFOR mit dem entsprechenden Video-Clip geschrieben. Heute nun will ich über mein persönliches #WhatAreYouFOR schreiben.

Als Coach darf ich immer mal wieder Menschen auf der Suche nach ihrer Lebensvision und in der Entwicklung ihres Lebensmottos unterstützen. Menschen darin zu begleiten, sich selbst zu entfalten und die Schätze zu entdecken, die in ihnen stecken, ist etwas sehr schönes und inspirierendes.

Vor vielen Jahren stand ich selbst vor der Aufgabe, mir ein Lebensmotto zu geben. Das war mein grosser #WhatAreYouFOR-Moment. Es ging um ganz grundsätzliche Fragen im Leben: Für was will ich sein? Wofür stehe ich ein? Was soll über meinem Leben stehen? Was ist mein ganz persönlicher Lebenssinn?

 

Leistungsziele – oder Herzenshaltung?

Als visionärer Pionier stand ich vor folgender Herausforderung: Wähle ich ein ehrgeiziges „Machermotto“, das meine Ansprüche an mich und das Leben klarstellt, oder entscheide ich mich für ein Motto, das mehr auf meiner Theologie und meinen Glaubensüberzeugungen basiert?

Ich habe einen Traum in mir, der mich leicht zu einem Leistungsmotto hätte leiten können; so etwa im Sinn von „Ich will etwas grossartiges aufbauen!“. Doch ich will mich nicht über Leistung definieren. Und ich will mich an einem Motto orientieren, dass mehr mit meinem Herz als mit meiner Schaffenskraft zu tun hat.

Darum lautet mein Lebensmotto so: „Liebe schenken – Hoffnung verbreiten – Glaube leben.“ Ich will mich für Liebe, Hoffnung und Glaube einsetzen – zuerst in mir selbst, dann in meiner Familie und schliesslich in meinem Umfeld.

Mein #WhatAreYouFOR soll mein persönlicher Beurteilungsmassstab sein, wenn ich über mein Leben nachdenke. Habe ich mich heute für Liebe, Hoffnung und Glaube eingesetzt? Haben in den letzten Jahren Liebe, Hoffnung und Glaube in meinem Leben zugenommen? Wenn ich das in 10, 20 und mehr Jahren bejahen kann und dabei erst noch eine grossartige Organisation entstanden ist – wunderbar. Doch, was ich nicht will: In meinem Leben eine grossartige Organisation aufgebaut haben, während Liebe, Hoffnung und Glaube in meinem Leben auf der Strecke geblieben sind.

Ich will für Liebe, Hoffnung und Glaube einstehen. Und passend dazu ist meine grosse Leidenschaft seit 15 Jahren der Traum von einem Gospel Movement. Es hat mit der Organisation gms zu tun, aber es geht darüber hinaus. Es geht nicht einfach um eine Organisation. Es geht um eine Bewegung von dieser Gospel-Botschaft.

Mein Traum ist, dass diese Botschaft des Friedens nicht in den Kirchen stecken bleibt, sondern spürbar wird an allen Ecken und Enden unserer Gesellschaft. Meine Mitmenschen sollen etwas spüren von dieser Liebe von Gott.

Ich träume von einer Kirche die FÜR etwas ist und nicht gegen etwas.

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität“.

#WhatAreYouFOR

Gegen etwas zu sein, ist einfach.
Aber für etwas zu sein, ist eine Haltung,
die die Welt verändern kann.
aus dem Clip ‪#‎WhatAreYouFOR‬

Selten hat mich ein Werbespot so fasziniert und berührt wie der Clip  #‎WhatAreYouFOR‬  von Smart. Als ich ihn in den Herbstferien zum ersten Mal sah, war mir sofort klar: Den muss ich unbedingt verwenden. Bald war auch klar, wo er am besten passen würde. Nämlich zur Unterstützung meines Vision-Talks an unserem Mitarbeiterfest.

Und hier ist er, dieser 1-Minuten-Clip, der uns ganz schön herausfordern kann:  #‎WhatAreYouFOR

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=j0Y3IVxdYMI[/youtube]

Nie hat mich Autowerbung so berührt: „Gegen etwas zu sein, ist einfach. Aber für etwas zu sein, ist eine Haltung, die die Welt verändern kann.“

Für oder gegen etwas?

Sind wir bereit für diese Haltung, die die Welt verändern kann? Oder wählen wir aus Bequemlichkeit den einfacheren Weg und sind lieber gegen etwas? Lieber den initiativen Menschen bei ihrem Engagement zuschauen – und sie dann im rechten Moment kritisieren – oder doch die, zugegebenermassen oft mühsamere, Haltung mit Weltveränderungspotenzial einnehmen und selbst Initiative zeigen?

Da geht mir durch den Kopf, was mir ein älterer Ratgeber schon vor Jahren gesagt hat: „Wer sich einsetzt, setzt sich aus.“ Das kann ich definitiv bestätigen. Aber was ist die Alternative? Sich nicht einsetzen? Nur zuschauen und kritisieren? Das kann und will ich nicht!

Denn: Menschen, die immer gegen etwas sind, verändern die Welt nicht ins Positive.
Menschen, die die Welt und das Leben ins Gute bewegen, sind für etwas – nicht gegen etwas!

Aufgrund einer Äusserung eines freiwillig Mitarbeitenden („Jetzt weiss ich wieder, warum ich lebe.“) habe ich kürzlich in meinem Blog geschrieben: „Die beste und nachhaltigste Motivation wird intrinsisch erzielt, also aus eigenem Antrieb.“ Es geht darum, zu fragen, für was man brennt, wo die eigene Leidenschaft berührt und Sinnhaftigkeit erlebt wird.

Und genau das will auch der Clip in uns provozieren: WhatAreYouFOR? – Für was bist du? Für was brennst du? Was gibt deinem Leben Sinn? Was ist deine Leidenschaft?

Es gibt 1’000 Gründe, warum jemand sein #WhatAreYouFOR nicht auslebt: Man hat es noch gar nicht gefunden, der Preis ist zu teuer, es ist zu kompliziert, Sicherheit geht vor, Bequemlichkeit, fehlende Ausdauer, niemand hilft mit, mangelndes Selbstvertrauen, Hindernisse auf dem Weg, Alltagstrott, falscher Zeitpunkt… (oder wählen Sie eine der verbleibenden 989 Ausreden).

Aber es gibt nur ein Grund, warum sich jemand auf den Weg begibt, sein #WhatAreYouFOR auszuleben: „Für etwas zu sein, ist eine Haltung, die die Welt verändern kann.“

Sind Sie bereit?

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst“.