Hunger?

Du kannst keinen Hunger haben, wenn der Bauch voll ist.
Stéphane Lambiel

Diesen Satz sagte Stéphane Lambiel damals im Januar 2007 in einem Interview, in dem er seine überraschende Wettkampfpause bekanntgab und meinte damit, wenn du gesättigt (oder übersättigt) bist, kannst du keinen Hunger für einen weiteren Wettkampf entwickeln.

Bestimmt gibt es auch in unserem Leben Bereiche, in denen wir eher übersättigt als hungrig sind. Daneben gibt es aber, manchmal unbewusst, verschiedene Bereiche, in denen wir hungrig sind. Hunger nach Liebe, Hunger nach Anerkennung, Hunger nach Erfolg – und nicht wenige Menschen auf unserer Welt sind tatsächlich auch hungrig im ursprünglichen Sinn, weil sie tatsächlich einen leeren Bauch haben.

Wie gehen wir mit dem Hunger um? Dem Hunger in der Welt – dem Hunger aber auch in uns persönlich.

Diesen Sommer habe ich bei einem Kirchenbesuch eine Gebet zu diesem Thema gehört, das mich berührt hat. Dieses Gebet enthält tiefe Gedanken. Vielleicht beten Sie es mit, vielleicht denken Sie auch einfach darüber nach…

Fürbittegebet

Gott, Du Brot des Lebens.
Zu viele Menschen auf dieser Erde brauchen dringend eine Mahlzeit, die sie endlich wieder satt macht. Andere hungern nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe, aber ihre Hoffnung wird immer wieder enttäuscht.
So sehnen wir uns zusammen mit der ganzen Schöpfung nach einer Welt, in der es keinen Hunger mehr gibt. Vertrauend auf Dein Versprechen nach Fülle bitten wir Dich: Schenke Du uns die nötige Nahrung für Körper, Geist und Seele.

Gott, Du Brot des Lebens.
Als die Menschen zu Jesus kamen, wurden sie von ihm nicht abgewiesen. Indem er lehrte, tröstete, heilte und ihren Hunger stillte, sorgte er sich um alle ihre Bedürfnisse.
Hilf uns, dass auch wir andere Menschen liebevoll wahrnehmen, wie Jesus uns das gezeigt hat. Schenk uns den klaren und weitsichtigen Blick für die Ungerechtigkeiten um uns herum. Den Mut hin- und nicht wegzusehen.
Unterstütze uns in dem Bemühen, Dinge, die zu ändern sind, selbst in die Hand zu nehmen. Eine jede und ein jeder an ihrem und seinem Ort.

Gott, Du Brot des Lebens.
Du schenkst uns Fülle und segnest uns reich. Wenn wir auf diese Welt blicken, wäre genug Nahrung für alle da. Wir müssten es nur schaffen, sinnvoller mit Deiner Fülle umzugehen. Stattdessen verwandeln wir Deinen Segen ins Gegenteil.
Lass uns verantwortungsbewusst handeln im Umgang mit unseren Mitmenschen und mit den Gaben Deiner Schöpfung, die für uns alle bestimmt sind.

Amen.
(Verfasser: anonym)

 

 

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichSpiritualität“.