Glücksirrtum Nr. 3: Work-Life-Balance macht glücklich

Ein gesunder und glücklicher Mensch strebt nach Erfüllung in allen Lebensbereichen.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Das ist ein beliebter und weit verbreiteter Glücksirrtum: Wer es nur irgendwie hinkriegt, Arbeit und Freizeit in etwa im Gleichgewicht zu halten, ist glücklich. Abgemüht vom Job gilt es dann, die Freizeit auszukosten und neue Freude zu gewinnen.

Oder wie es kürzlich ein Journalist im Interview mit mir in seiner Frage ausdrückte: „Sind Arbeit und Freizeit im Gleichgewicht, ist das schon mal der Anfang ins Glück?“ Natürlich ist das nicht falsch. Aber es greift zu kurz und ist mit Sicherheit kein Glücksgarant.

Dazu kommt, dass uns auf dem Weg ins Glück die unselige Wortkreation „Work-Life-Balance“ nicht wirklich weiterhilft. Hier die Arbeit, dort das Leben. Als könnten wir die Arbeit aus unserem Leben ausklammern. Das Leben im Glück besteht aus mehr als aus dem ständigen Seilziehen zwischen Arbeit und Freizeit. Es geht um einen ganzheitlichen Blick auf unser Dasein.

Gefangen im Hamsterrad

Trotz vielen Seminaren und Beiträgen zur „Work-Life-Balance“ leben nach wie vor unzählige Menschen als Gefangene in ihrem Hamsterrad. Der Druck am Arbeitsplatz nimmt eher zu als ab, durch eigene Anstrengungen bis zum Umfallen wird das Hamsterrad angetrieben – bis eines Tages gar nichts mehr geht und wir erschöpft zusammenbrechen.

Vielleicht haben wir in einem Buch über die „Work-Life-Balance“ gelesen, dass wir neben Höchstleistungen auch Phasen der Regeneration brauchen. Pausen, um wieder aufzutanken und uns fit zu machen für die nächste Runde im Hamsterrad.

Nur führt das leider dazu, dass nicht wenige neben dem „Work“-Hamsterrad ein „Life“-Hamsterrad aufgebaut haben und auch in ihrer Freizeit zu gestressten Getriebenen werden – von einem Termin zum nächsten, Familienmanagement, Besuch im Fitnessstudio, … – Stichwort „Freizeitstress“.

Wer also einfach die Arbeit schlecht macht und sich vornimmt, mehr Freizeit einzuplanen, setzt aufs falsche Pferd. Nur die Reduktion der Arbeitsmenge wird uns nicht nachhaltig glücklich machen, es geht darum, Wege zu finden, die Arbeit sinnerfüllt zu erleben.

Der Ausstieg aus dem Hamsterrad ist kein Kinderspiel. Und selbst wenn wir es vom fremdbestimmten Gebriebensein weg, hin zu einem bewusst gestalteten Leben geschafft haben, sind wir immer mit einem Fuss schon wieder zurück im Hamsterrad. Unsere leistungsorientierte Gesellschaft lockt uns fortwährend ins Hamsterrad.

Einfache Lösungen gibt es da nicht. In Glück finden – hier und jetzt versuche ich das ShalomLeben-Windrad schmackhaft zu machen. Ziel ist das versöhnte, ganzheitliche Leben:

Glück und Erfüllung im Leben erreichen wir dort, wo wir nach Ganzsein streben und mit jeder Faser unseres Lebens versöhnt sind. Ganzsein meint, im Einklang mit sich selbst (Nabe), in Verbundenheit mit der Familie, der Arbeit und den Mitmenschen (drei Rotorblätter) und in Tuchfühlung mit dem Schöpfergott (Wind) das Leben zu gestalten.

 

 

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Glücksirrtum Nr. 2: Glück ist Zufall

Glück hängt zum größten Teil von unserer Einstellung, unserem Denken und unserem Verhalten ab – und nicht vom Zufall.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Zugegeben: Dass ich mich heute so sehr mit dem Thema Glück beschäftige, hätte ich mir vor 20 Jahren kaum vorstellen können. Glück gehörte für mich in dieselbe Schublade wie Glücksbringer und Glückssymbole: Mit all den Hufeisen, Schweinchen, Kaminfeger und vierblättrigen Kleeblättern konnte ich nichts anfangen.

Glück als Zufall, verbunden mit dem Aberglauben, das Schicksal mit den richtigen Glücksbringern in die gewünschte Bahn zu lenken – nein, das war und ist nicht mein Ding.

Warum bezeichne ich mich denn heute ganz gerne als GlücksCoach und GlücksAutor? Weil Glück eben nicht einfach Zufall bedeutet.

Im Glücksbuch zeige ich auf, dass es mit dem Glücksbegriff ziemlich verfänglich ist. In der englischen Sprache gibt es eine Fülle von Begriffen, die unterschiedliche Nuancen und gar verschiedene Konzepte beschreiben, die wir aber im Deutschen oft einfach mit Glück übersetzen. Wenn wir dann bei den Glücksbringern hängen bleiben, führt das zu einem irreführenden Verständnis von Glück:

Glück als Zufallsglück oder auch als Losglück. Zwar entspricht dies in etwa der ursprünglichen Bedeutung unseres Wortes «Glück», doch im Zusammenhang mit dem persönlichen Streben nach Glück ist es unpassend. Denn wie bereits ein Sprichwort weiß, müssen wir nicht einfach auf den Zufall hoffen, sondern können einen wesentlichen Beitrag zu unserem Glück leisten: «Jeder ist seines Glückes Schmied.»
(aus: Glück finden – hier und jetzt)

 

Glück ist mehr als Zufall

Wahrscheinlich bin ich darum heute begeistert von der Glücksthematik, weil die Positive Psychologie einleuchtend darauf aufmerksam macht, dass wir nicht einfach einem willkürlichen Zufall ausgesetzt sind. Denn: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass beinahe die Hälfte unseres Glücksempfindens unserem freien Willen unterstellt ist.

Das ist die gute Nachricht für uns alle: Wir sind nicht dem Zufall ausgeliefert und haben die freie Wahl, ob wir uns wie der Hamster im Rad als Spielball unserer Umstände fühlen oder ob wir unser Leben aktiv gestalten. Das ShalomLeben-Windrad bietet da eine gute Möglichkeit, sich bewusst zu werden, was alles zu einem aktiv gestalteten Leben gehört.

Unter Glück verstehe ich heute ein ganzheitliches Leben, bei dem wir alle Bereiche des ShalomLebens aktiv gestalten – und nicht dem Zufall überlassen:

  • Bewusste Selbstführung
  • Erfülltes Liebes- und Familienleben
  • Sinnerfüllte Tätigkeit
  • Reiches Sozialleben
  • Gelebte Spiritualität

Im Bild des Windrades kommt alles vor: Die Nabe steht für ein starkes, bewusst gepflegtes und reflektiertes Selbst. Die drei Rotorblätter erinnern an die Lebensfelder Liebe/Familie, Arbeit und Sozialleben. Der Wind, der das Windrad in Schwung hält, steht für die Sinnfrage, die jeder Mensch im Kleinen und im Grossen für sich klären muss.

So gesehen wird der Glücksirrtum Nr. 2 gerne auch als Ausrede gebraucht: Das wahre Glück hat auch mit Arbeit zu tun. Da warten einige lieber auf einen guten Zufall.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie nicht zu dieser Gruppe gehören!

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Glückliches neues Jahr?

‚Wird’s besser? Wird’s schlimmer?‘
fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich:
Leben ist immer lebensgefährlich. 
Erich Kästner

Wenn ich uns allen hier ein glückliches neues Jahr wünsche, tu ich dies in vollem Bewusstsein, dass Leben immer lebensgefährlich ist.

Manchmal läuft es nicht, wie wir uns dies wünschen. Das wird auch im 2016 so sein. Damit wir das neue Jahr trotzdem von Anfang an positiv gestalten können, statt uns als Opfer zu suhlen, beschenke ich meine Blogleser hier mit einer passenden Kostprobe aus meinem Glücks-Buch:

Natürlich haben auch glückliche Menschen mit den Widrigkeiten des täglichen Lebens zu kämpfen. Lebenszufriedenheit besteht eben gerade nicht aus einem «Easy Going», sondern zeichnet sich durch psychische Robustheit (Resilienz) aus.
Glückliche Menschen sind widerstandsfähig und finden einen guten Umgang mit dem Schwierigen und dem Leid in ihrem Leben.

Die Schwierigkeiten und Widrigkeiten des Lebens machen auch vor den glücklichen Menschen nicht Halt! Wer aber sein ShalomLeben gestaltet, wird anders mit den schweren Momenten des Lebens umgehen. Der Unterschied zwischen dem glücklichen und unglücklichen Menschen ist nicht, dass dem einen mehr oder weniger Widrigkeiten im Alltag begegnen als dem anderen. Entscheidend ist der Umgang mit den unschönen, schweren und traurigen Situationen im Leben.

Der glückliche Mensch ist nicht vor allem Unglück gefeit. Doch er hat das, was die Psychologie Resilienz nennt: Die psychische Widerstandsfähigkeit, die einer von einer Krise betroffenen Person hilft, die Situation zu meistern und sich dadurch sogar weiterzuentwickeln.

Die Herausforderung ist, nicht die Widrigkeiten des Alltags schönzureden und trotzdem nicht depressiv zu werden.

Darum gehört zu einem ShalomLeben ein integrativer Ansatz: Auch das Schwierige, Mühsame und Unerwünschte gehört zum Leben. Doch statt mich als Opfer in meinem persönlichen Leid zu suhlen, gestalte ich selbst in schwierigen Phasen mein Leben aktiv und finde Glücksmomente selbst in Zeiten des Unglücks.

(aus: Glück finden – hier und jetzt)

 

In diesem Sinn wünsche ich uns allen ein glückliches neues Jahr!

Übrigens, noch ist es nicht zu spät mit guten, konkreten Zielen und Vorsätze fürs neue Jahr. Wie wärs zum Beispiel mit dem Vorsatz, das ganze Glücks-Buch zu lesen und mit diesem „grundlegenden Coaching-Programm“ (Thomas Härry) aus dem Hamsterrad auszubrechen und die Kraft des ShalomLeben-Windrades zu entdecken?

Bereit für die nächsten 40 Jahre

Ausdauer wird früher oder später belohnt. Meist später.
Wilhelm Busch

Vor elf Jahren durfte ich im Grossraum Chicago an einem wöchigen, intensiven Leadershiptraining mit hochkarätigen Referenten teilnehmen. Die Willow Creek Association lädt jährlich um die hundert Personen aus der ganzen Welt zu diesem Partnering to Prevail Seminar ein.

Da war ich also ende meiner Zwanziger mit fünfjähriger Pionierarbeit-Erfahrung im Rucksack, zusammen mit vielen erfahrenen, einflussreichen Führungspersonen. Ich fühlte mich sehr geehrt. Heute vielleicht sogar noch etwas mehr als damals. Klar hatte ich schon das Eine oder Andere erreicht, mehrere NPO’s gegründet – aber im Grunde war ich noch ein Greenhorn, ein leidenschaftlicher Idealist, der nur darauf wartete, dass das Leben – und vor allem die Arbeit – so richtig zu „rauschen“ beginnen.

In Gesellschaft dieser international zusammengewürfelten Führungspersonen feierte ich meinen 29. Geburtstag. Ich kam dorthin mit der Idee: „Stef, gönn dir noch ein Jahr Ausbildungszeit. Aber lass uns dann, mit 30, so richtig durchstarten …“ Und genau an diesem 30. November 2004 nahm mir ein gewisser Gordon MacDonald (Speaker, Bestseller-Autor) diese Illusion: „Bis 40 Jahre ist ’nur‘ Warm-up – die besten Jahre sind vielleicht noch weit von heute entfernt.“  

Also verlängerte ich meine Ausbildungsphase um 10 weitere Jahre. Ich versuchte die letzten Jahre mit der Haltung zu leben, dass ich mich noch im Warm-up befinde. Mein Leben und besonders meinen Berufsalltag habe ich als Investition in die zweite Lebenshälfte betrachtet.

Kürzlich feierte ich meinen 40. Geburtstag. Mit grosser Dankbarkeit und einem ehrfürchtigen Staunen schaue ich auf einen reichen Erfahrungsschatz, der sich über all die Jahre angesammelt hat. Vieles habe ich mir anders vorgestellt, vieles wäre aber ziemlich sicher weniger gut herausgekommen, wenn es immer nach meinen Vorstellungen gegangen wäre.

Wird mein Leben und Arbeiten jetzt zu „rauschen“ beginnen? Bin ich jetzt bereit zum Durchstarten? Ich weiss es nicht. Was heisst schon Durchstarten? Das Schöne daran, wenn man die erste Lebenshälfte als Warm-up betrachtet, ist, dass man mit 40 nicht schon verbraucht und ausgelaugt ist. Aber eben auch, dass der jugendliche Idealismus einer (hoffentlich) reifen Gelassenheit gewichen ist. Diese ist jedoch nicht etwa mit Resignation zu verwechseln!

Es hat viel mehr damit zu tun, dass ich heute weiss, dass nicht alles von mir abhängt. Ich gebe das, was ich zu geben habe, lebe und arbeite nach bestem Wissen und Gewissen, gestalte das, was ich gestalten kann und versuche mit grosser Ausdauer treu die Aufgaben zu erledigen, die anstehen. Aber dies alles weniger verbissen als früher – dafür gelassener.

Mein bisheriges Fazit: Ausdauer lohnt sich. Nach vielen Jahren Auseinandersetzung mit Lebensthemen und Persönlichkeitsentwicklung ist kurz vor meinem Vierzigsten mein erstes Buch erschienen. Und nach 20 Jahren sozial-diakonischem Engagement für mein Dorf wurde ich völlig unerwartet angefragt, mich in der Exekutive zu engagieren. Schöne Symbolik dabei: Die Wahlurkunde in den Gemeinderat ist mit dem 30. November 2015 – meinem 40. Geburtstag – datiert.

 

KONKRET

Das eigene Leben und Arbeiten aktiv gestalten? In meinem Buch Glück finden – hier und jetzt finden Sie konkrete Anregungen dazu.

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Mein ShalomLeben gestalten

Gott schenkt dir das Gesicht, lächeln musst du selber.
Aus Irland

Ich bin überzeugt: Glück ist lernbar. Noch mehr: Wir sind zum Glücklichsein geschaffen. Es ist genauso wie der schöne irische Spruch es ausdrückt: Uns wurde anvertraut, was es zu einem glücklichen Leben braucht. Aber lächeln musst du selber! Wir selbst sind verantwortlich, ob wir dieses Leben so entfalten und gestalten, dass wir Zufriedenheit in unserem Dasein erleben.

Natürlich spielt es eine grosse Rolle, wie wir Glück definieren. Meine ich damit ein sorgloses Leben als Winner-Typ auf der Überholspur? Von einem Glücksgefühl zum nächsten? Aufstehen bereitet jeden Tag Freude? Nein, so sehe ich das Glück nicht.

Meine Definition von Glück habe ich in Glück finden – hier und jetzt so niedergeschrieben:

Glück besteht aus einem dankbaren Blick zurück, einem genussvollen Leben im Hier und Jetzt sowie aus einer hoffnungsvollen Perspektive für die Zukunft. Dazu gehört ein Versöhntsein mit sich, seinen Mitmenschen und dem Leben ganz allgemein.

Dieses Ganzsein, Versöhntsein oder Einssein mit sich selbst lässt sich aus meiner Sicht am besten und umfassendsten mit dem alten hebräischen Ausdruck Shalom bezeichnen, darum nenne ich mein Glückskonzept ShalomLeben.

Shalom wird oft als Grusswort verwendet und meint Frieden. Es ist somit ein Friedenswunsch für unser Gegenüber. Doch unser deutsches Wort Friede gibt nur verkürzt wieder, was unter Shalom zu verstehen ist. Hinter diesem klangvollen Wort steckt viel mehr als das Schweigen von Waffen.  

Im Theologischen Begriffslexikon zum Neuen Testament lesen wir treffend: «Frieden ist identisch mit Heil (Erlösung), mit Glück.» Und somit geht es nicht mehr nur um soziale Verhältnisse oder das Ausbleiben von Konflikten, sondern auch um mein ganz persönliches Wohlergehen. Shalom kann nicht einseitig dem Diesseitigen oder Jenseitigen zugeordnet werden – beides, das Glück im Hier und Jetzt sowie das spirituelle Ausstrecken nach der letztendlichen, göttlichen Lebenskraft gehören dazu.

Das Windrad

Seit vielen Jahr sprechen wir in unseren Referaten, Seminaren und Coachings von fünf Lebensbereichen, die in guter Balance zueinander stehen sollten. In meinem Glücks-Buch ordne ich die fünf Bereiche nicht mehr einfach nebeneinander an, sondern brauche das Windrad als Illustration dafür, was ich unter einem ShalomLeben verstehe:

  • Die Nabe steht für das Selbst.
  • Die drei Flügel stehen für die Lebensfelder sinnerfüllte Tätigkeit, erfülltes Liebes- und Familienleben und reiches Sozialleben.
  • Der Wind, der die Rotorblätter in Schwung hält, steht für die Spiritualität und die Sinnhaftigkeit im Leben.

Ich weiss noch gut, wie ich während meinem Masterstudium bei uns im Garten auf die Idee des ShalomLeben-Windrades kam. Ich war sofort begeistert davon (klar, das ist keine Kunst, es war ja meine eigene Idee). Aber jetzt bei Referaten und in Gesprächen zu hören, dass das Konzept auch andere überzeugt, freut mich natürlich sehr.

Und so hoffe ich, mit meinem Blog und mit meinem Buch einen Beitrag dazu leisten zu können, dass viele Menschen ihr ShalomLeben gestalten: Gott schenkt dir das Gesicht, lächeln musst du selber.

KONKRET

  • Stimme zum Buch:
    „Stefan Gerber entdeckt in dem alten biblischen Konzept des Shalom einen Weg zum Glück, der nicht nur gut begründet ist, sondern mit den vielen praktischen Tipps auch für jedermann in alltägliche Erfahrung übersetzt werden kann. Ich wünsche dem Buch und seinem sympathischen Autor einen großen Erfolg!“
    Ulrich Eggers, Redaktionsleiter Magazin AUFATMEN, Vorsitzender Willow Creek Deutschland
  • Leseprobe / Buch bestellen
  • Referat oder Lesung zu Glück finden – hier und jetzt organisieren?

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität“.

Stolperstein Feedback

Überall auf der Welt stolpern Leute über die Feedback-Kommunikation.
Sheila Heen 
(am Global Leadership Summit 2015)

Was Sheila Heen aus ihrer Forschungsarbeit zu berichten hatte, war ziemlich ernüchternd: Trotz den vielen, intensiven Trainings, die überall auf der Welt seit Jahren abgehalten werden, um besser darin zu werden, konstruktive Feedbacks zu geben, kämpfen nach wie vor viele Menschen mit der Feedback-Kommunikation.

Sheila Heen hat eine interessante Erklärung, warum all die Seminare nur wenig gebracht haben: Normalerweise werde der Schwerpunkt darauf gelegt, wie wir besser Feedback geben. Aber was wir stattdessen bräuchten, ist einen Schulung darin, besser Feedback annehmen zu können.

Feedback hat nämlich sehr viel mit uns zu tun. Es geht darum, wie wir die Informationen, die wir über uns selbst zur Verfügung haben, verarbeiten. Und da geraten zwei unterschiedliche menschliche Bedürfnisse in Konflikt zu einander:

  • Wir wollen uns weiterentwickeln, lernen und wachsen – und zwar mit Freude.
  • Wir wollen akzeptiert, geliebt und respektiert werden – so wie wir jetzt gerade sind.

Einige Arten von Feedbacks (Wertschätzung: Ich sehe dich) werden vor allem unser zweites Bedürfnis befriedigen. Andere (Auswertung: Ich zeige dir, wo du stehst) werden uns aufzeigen, wo wir uns weiterentwickeln können. Eine dritte Form von Feedback (Coaching: Ich unterstütze dich in deiner Entwicklung besser zu werden.) schaffen es hoffentlich, beide angesprochenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Gerade der Punkt der Wertschätzung ist unheimlich wichtig: Über 90 % der Mitarbeitenden erhalten zu wenig davon (mind. in den USA).

Feedback annehmen

Aber wie können wir nun Feedbacks besser annehmen?

  • Wir sollen, dürfen und können entscheiden, ob wir ein Feedback annehmen. Manchmal lehnen wir es jedoch zu schnell ab.
  • Die möglichen schmerzvollen Reaktionen durchschauen:
    – Stolperstein der Wahrheit: Stimmt das überhaupt?
    – Stolperstein im zwischenmenschlichen Bereich
    – Stolperstein in meiner Identität: Wir sind verunsichert.
  • Erkennen, was mit dem Feedback gemeint ist.
    Nicht vorschnell über richtig und falsch entscheiden, sondern versuchen zu verstehen, was gemeint ist.
  • Sich selber klar sehen.
    Guter Umgang mit den blinden Flecken einüben. Versuchen zu sehen, wie einem die anderen wahrnehmen.
  • Freunde um Hilfe bitten.
    Freunde können einem helfen, zu erkennen, was richtig, was falsch ist, an diesem Feedback. Und sie zeigen einem, dass ein bestimmtes Feedback nicht die ganze Story ist.
  • Schlussendlich verändert es die gesamte Firmenkultur, wenn Führungskräfte bessere Feedback-Nehmer werden.

Schwierige Diskussionen, zu denen häufig auch die Feedback-Kommunikation gehört, ist halt einfach schwierig und wird es wohl auch immer bleiben. Doch wenn wir es schaffen, reflektiert mit uns und den erhaltenen Feedbacks umzugehen, werden uns diese potenziellen Stolpersteinen nicht zu Fall bringen, sondern können zu einem wertvollen Entwicklungsschritt auf unserem Weg werden.

KONKRET

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Mach dich verletzlich!"

Be courageous. Be vulnerable. –
Sei mutig. Sei verletzlich.
Brené Brown (am Global Leadership Summit 2015)

Das braucht schon etwas Mut: Vor tausenden von handlungsorientierten, erfolgshungrigen Leaders zu stehen und zu sagen „Mach dich verletzlich!“. Dann noch von einer Frau (da Frauen auf Führungsebene immer noch massiv untervertreten sind, müssen sie sich leider zuerst behaupten, bevor man(n!) ihnen lernwillig zuhört).

Auf jeden Fall hatte am Leadership Summit Dr. Brené Brown genau diesen Mut und war auch bereit, sich verletzlich zu machen. Zum Glück! Was für eine Botschaft für Menschen, die etwas bewegen wollen, grosse Träume haben, ihre Visionen in Teilziele einteilen und sich gewohnt sind, handfeste Strategien zu entwickeln. Leadership ist mehr als bloss ein paar Managementtechniken anzuwenden. Managen können wir Finanzen und Maschinen – aber nicht Menschen.

Brené Brown sagte: „Wir wollen mehr Liebe, Intimität, Zugehörigkeit und Freude. Der Weg dazu geht über Verletzlichkeit.“ Diese menschlichen Grundbedürfnisse, die Sehnsucht geliebt und angenommen zu sein, sind bestimmt nicht dort zu finden, wo wir zwischen uns und unseren Mitmenschen eine Mauer aufbauen. Geben wir uns distanziert, oberflächlich und stets kontrolliert, wird die Intimität in einer Partnerschaft ab- und nicht zunehmen.

Doch diese Tatsache ist nicht nur auf unser Liebes- und Familienleben beschränkt. Sie zählt ganz allgemein für unseren Umgang mit Menschen – auch als Chef. Die allermeisten Menschen suchen nach Nähe, Zuneigung und einem Ort, wo sie dazugehören. Und dies werden wir erst erfahren, wenn wir uns öffnen und uns daher auch verletzlich machen.

Wie viele unnahbare Chefs kennen wir? Nur weil in der ganzen Firma alle per Du sind (weil das mal an einem Motivationsseminar so aufgezwungen wurde), heisst das noch nicht, dass eine Kultur der Zugehörigkeit, Wertschätzung und ja, sogar eine Kultur der Liebe herrscht (der Unterschied von einem guten zu einem Spitzenteam macht der Umgang miteinander, die gegenseitige Liebe, aus!). Es braucht echte Leaders, um eine solche Kultur aufzubauen. Menschen, die nicht Offenheit diktieren, sondern leben! Menschen, die bereit sind, zu scheitern – und auch dazu zu stehen. Menschen, die den Mut haben, sich auch von einer verletzlichen Seite zu zeigen.

Und dazu gehört auch, dass wir uns in Konfliktsituationen nicht einfach zurückziehen. Wie oft hat mir mein Bauchgefühl gesagt, dass etwas nicht stimmt. Und wie selten habe ich die Situation wirklich angesprochen. Ich wollte die Wahrheit im Grunde gar nicht wissen. Aus Angst vor Ablehnung, blieb ich lieber in der Ungewissheit.

Aber genau das ist eine grosse Gefahr. Brené Brown zeigte an Hand einer persönlichen Geschichte aus ihrem Ehe- und Familienalltag auf, dass wir dazu neigen, die fehlende Stücke einer Story selbst zusammenzubasteln. Sprich: Da gibt es eine irritierende Situation im zwischenmenschlichen Bereich und ohne nachzufragen fertigen wir unsere eigene Version der Geschichte zusammen. Unser Hirn glaubt zu wissen, warum der andere jetzt gerade so gehandelt hat. Doch unser Hirn kann leider nicht ins Hirn des anderen gucken und so passiert, was in den meisten Konflikten geschieht: Durch Fehlinterpretation eines Verhaltens fühlen wir uns zurückgewiesen, ziehen uns danach selbst zurück und statt mehr Intimität wächst eine Distanz zwischen uns.

Darum: Die Liebe gewinnt, wenn wir den Mut haben, uns verletzlich zu machen. Uns selber reflektieren, unsere Emotionen klären, einen Schritt auf den anderen zu gehen und Unangenehmes anpacken und so eine neue Kultur in unserer Partnerschaft, Familie, Organisation und Firma implementieren.

KONKRET

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Giver oder Taker?

Find small ways to add great value to others. – 
Finde kleine Wege um anderen grossen Wert zuzufügen.
Adam Grant (am Global Leadership Summit 2015)

„Nicht schon wieder!“ sagt meine Tochter derzeit regelmässig abends um 10 vor 8 während sie die Kindernachrichten schaut. Die ungeheure Dramatik der aktuellen Flüchtlingskrise geht nicht spurlos an ihr vorbei. „Nicht schon wieder!“ sagt sie nicht etwa, weil sie wegen zu wenig Mitgefühl das Ganze nicht sehen will. Es ist wenn schon das Gegenteil: Sie fühlt derart mit Menschen in Not mit, dass es einfach auch einmal zuviel ist – es einfach traurig, ohnmächtig, schlaflos, wütend macht.

Weil auch ich mich ohnmächtig fühle und es auf ein so überwältigendes Problem keine einfache Lösung gibt, will ich hier keine Debatte über die Flüchtlings- und Asylthematik führen. Aber ich will da ansetzen, wo sich jeder von uns selbst hinterfragen darf: Bin ich ein „Taker“ oder ein „Giver“? Bin ich jemand, der nur von anderen profitiert, andere ausnutzt? Oder glaube ich schon daran, dass alle gewinnen, wenn ich mich für andere einsetze?

Was hat das nun mit der Flüchtlingskrise zu tun? Nun, erstens hab ich ja gesagt, ich will nicht davon schreiben. Und zweitens glaub ich schon, einen Zusammenhang zu sehen: In diesem riesigen Schlamassel gibt es viele „Takers“, die durch ihre Selbstverliebtheit die enorme Flüchtlingswelle ausgelöst haben oder die nun in der Krise nur an ihren eigenen Profit denken. Von den aktuell grössten „Reiseveranstaltern“ wurde in einer Nachrichtensendung gesprochen. Konkreter will ich hier nicht werden, das wäre für mein Anliegen nicht hilfreich und auch wieder zu einfach: Mit dem Finger auf die bösen Schuldigen zu zeigen ist mir zu bequem.

Kommen wir also zurück auf die Givers und Takers, kommen wir wieder zu uns selbst. Am Leadership Summit sprach der junge Professor Adam Grant von drei Typen, wenn  es um die Interaktion, die zwischenmenschliche Beziehung, in Organisationen geht: Die Takers, die Givers und die Matchers.

Die Takers haben ein klares Ziel: Sie wollen mehr erhalten, als sie geben. Ihre Bedürfnisse und ihre eigenen Interessen sind wichtiger als die der anderen. Weil sie besser als alle anderen sein müssen, sind sie auch ständig mit der Selbstvermarktung beschäftigt. Ihre Logik: Wenn ich nicht zuerst für mich schaue, wird es niemand anderes tun.

Die Givers funktionieren ganz anders. Ihr Ziel ist es, andere zu unterstützen. Sie sind anderen gegenüber grosszügig und sind bereit, ihre Zeit, Energie, Wissen, Erfahrung, Stärken und Ideen zu teilen. Sie schauen auf das Potenzial in anderen Menschen. Ihre Logik: Wenn ich in andere investiere, gewinnen wir alle.

Die dritte Gruppe besteht aus den Matchers. Sie versuchen das Geben und Nehmen in Balance zu halten. Es sind auch die Menschen, die zwischen Takers und Givers vermitteln. Sie interagieren nach dem Prinzip Leistung für Gegenleistung. Ihre Logik: Wenn ich das für dich tue, musst du dies für mich tun.

Und welcher Weg führt uns nun zum Erfolg? Takers steigen auf – und sinken bald wieder ab. Givers verlieren oft im kurzen Rennen – aber gehören auf die lange Sicht zu den Gewinnern. Die Herausforderung ist es, eine Kultur der erfolgreichen Geber aufzubauen:

  • Grosszügig teilen, was mir anvertraut ist.
  • Wissen weitergeben.
  • Hilfe anbieten – aber auch zeigen, dass es okay ist, um Hilfe zu bitten.
  • PROnoia (andere Menschen meinen es gut) statt PARAnoia (Angst vor den Leuten).
  • Aber auch Grenzen ziehen: Stille Stunde einhalten. Zeit für eigene Arbeit.

Unsere Firmen, Organisationen – ja unsere Gesellschaft – gewinnt nicht, wenn jeder so viel als möglich für sich selbst nimmt. Geben bringt uns weiter!

 

KONKRET

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“ und Gesellschaft“.

 

Kreative Demut

Coming up with a solution is a creative act.
Eine Lösung hervorzubringen ist ein kreativer Akt.
Ed Catmull (Präsident von Walt Disney and Pixar Animation Studios, am Global Leadership Summit 2015)

Neben den hochkarätigen Referaten zu Leadership- und Persönlichkeitsthemen zeichnet sich der Global Leadership Summit für mich auch durch die Geschichten von Führungspersönlichkeiten und die Begegnungen mit anderen Leaders aus. Was gibt es bessers, als das Gehörte am Abend in einer sympathischen Runde beim Nachtessen zu verarbeiten?! Gemeinsam über Umsetzungsschritte nachzudenken und mit spannenden Menschen ins Gespräch zu kommen, die man daheim sonst gar nie trifft. Dabei zu spüren, dass man nicht alleine ist, dass andere auch vor Herausforderungen stehen oder zu hören, wie sie diese gemeistert haben – das tut mir gut.

Ja, überhaupt inspirieren mich die Storys von Menschen, die etwas bewegt haben, die gescheitert sind – und wieder aufgestanden sind, vielmehr als noch so manches brillantes Fachreferat. Fehlt die eigene Praxis, fehlt die eigene harte Auseinandersetzung im Alltag, dann fehlt die Bodenhaftung. Das wirkliche Leben und Verhalten von Leaders spricht lauter und deutlicher als alle Worte, als jede hübsche Theorie.

Dazu gibt es eine eindrückliche Backstage-Story von Ed Catmull (Präsident von Walt Disney and Pixar Animation Studios). Nach dem Talk zwischen ihm und Bill Hybels traf dieser äusserst erfolgreiche Trickfilmemacher hinter der Bühne das Enkelkind von Hybels. Und was macht Catmull? Er kniet sich nieder um mit dem Jungen auf Augenhöhe sprechen zu können.

Dieses Zeichen der Demut spricht eine deutliche Sprache – und unterstützt, was der grossartige Kreativmensch kurz davor den 7’500 Zuhörern im Auditorium über Teamspirit und Kreativität sagte.

Leider habe ich auch schon das Andere erlebt: Leiter, die im Scheinwerferlicht einer grossen Bühne flotte Sprüche von sich gaben und sich hinter der Bühne ziemlich arrogant aufführten.

Was Catmull da schier im Verborgenen (hätte Hybels es später nicht auf der Bühne erzählt, wüsste es kaum jemand) tat, passt gut zu dem, wie Jesus mit den Kindern umgegangen ist. Dadurch, dass Jesus damals die „Geringsten“ zu sich heran liess und wohl sogar sein „Fachreferat“ unterbrach, unterstrich er nachdrücklich seine Botschaft der Liebe, Mitmenschlichkeit und Demut.

Vergessen wir also nicht – ob wir nun Führungspersonen sind oder nicht: Unser Verhalten spricht immer eine lautere Sprache als unsere Worte!

Und was den Talk mit Catmull am Leadership Summit angeht, hier noch einige Kerngedanken:

  • Kreativität erfordert Offenheit – nicht einfach immer dasselbe wiederholen! Darum brauchen wir Horizonterweiterung: Neues anschauen, kennen lernen.
  • Kraft von Storys: Geschichten sind die Art, wie wir kommunizieren – auf allen Ebenen: Familie, Schule, Organisationen, Firmen. Gute Storys berühren immer Emotionen. Storys verändern die Welt!
  • Feedback-Kultur bei Pixar:
    – Peer to Peer (Filmemacher zu Filmemacher)
    – keine Machtstruktur (Feedback ist kein Kündigungsgrund)
    – Vertrauen in Erfolg des anderen.
    – Interesse am Projekt – alle sollen gewinnen.
    – Zuhören
  • Fehler umarmen: Wir werden scheitern – so oder so – aber wir können unsere Organisation zu einem sicheren Ort machen, wo scheitern erlaubt ist.
  • Werten zuzustimmen ist der erste kleine Schritt. Bis sie leben, dauert es Jahre. Vertrauen kann man nicht bloss zustimmen. Vertrauen erntest du!

Ein Mensch kann viel erreichen, wenn seine Worte und sein Handeln zusammenpassen – als Führungsperson in Firma, Kirche oder Politik, aber auch als Mutter/Vater oder Freund.

 

KONKRET

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Führen mit "Grit"

Leadership matters so much in every industry and discipline.
Führung ist entscheidend in jeder Branche und Disziplin.
Bill Hybels (am Global Leadership Summit 2015)

Letzte Woche war es endlich wieder soweit: Ich konnte am Leadership Summit von Willow Creek in Chicago teilnehmen. Diese Konferenz war schon in früheren Jahren unheimlich inspirierend und motivierend für mich. Zusammen mit 7’500 anderen Menschen im Auditorium und via Aussenstationen und Streaming mit weiteren 100’000 an Leadership interessierten Personen verbunden von hochkarätigen Referenten zu lernen, ist ein unglaublich starkes Erlebnis.

Gleich im Eröffnungsreferat von Bill Hybels, dem Gründer und Leiter von Willow Creek, wurden wir daran erinnert, dass Leadership matchentscheidend ist. Hybels – und mit ihm viele weitere Führungskräfte-Experten – werden nicht müde, zu betonen, welche Auswirkung starke Führung haben kann. Das tönt dann in etwa so: „Wenn eine Führungskraft besser wird, gewinnt jeder.“ Nimmt ein Leader seine Aufgabe war, entwickeln sich Firmen, Organisationen und Kirchen besser. Und davon profitiert schlussendlich jeder. Aber auch ganz direkt werden Menschen im Umfeld eines guten Leaders zu Gewinnern: Sie werden in ihrem Potenzial gefördert, entwickeln sich weiter, haben Spass bei der Arbeit und sind Teil einer inspirierenden Vision.

Was zeichnet denn nun eine grossartige Führungsperson aus? Neben den klassischen „Leadership-Skills“ wie Visionsvermittlung, Teamaufbau, Führung als Dienst … sind gemäss Hybels folgende fünf Eigenschaften entscheidend:

  • Grit –  Rückgrat, Durchhaltewille, Mut
    Immer wieder war am Summit zu hören, was möglich wird, wenn ein Leader „Grit“ hat. Dieses Durchhaltevermögen, das ihn nicht bei den ersten Schwierigkeiten aufgeben lässt. Denn, das wurde auch klar: Scheitern gehört zu unserer Führungsaufgabe. Wer sich auf die lange Sicht bewähren will, entwickelt diese Zähheit, die ihn mutig und ausdauernd in kleinen Schritten vorwärts bringt.
  • Self-awareness – Selbstwahrnehmung, Selbstbewusstsein
    Jeder Mensch hat 3-4 blinde Flecken – auch Führungspersonen. Diese vielleicht erst recht, weil je nach Position niemand mehr ehrlich Feedback gibt…
    Gute Leaders sind reflektiere Menschen. Sie fragen selbstkritisch: Was treibt mich eigentlich an? Wen will ich beeindrucken?
  • Resourcefulness – Einfallsreichtum
    Führungspersonen sind neugierige Personen. Sie geben sich mit dem Status Quo nicht zufrieden – persönlich, aber auch ihre Organisation betreffend. Darum bleiben sie Lernende. Mit diesem Erfindergeist ausgestattet, wagen sie auch einmal ein Experiment, versuchen etwas Neues, denken ausserhalb des gewohnten Rahmens.
  • Self-Sacrificing Love – aufopfernde Liebe
    Ja, Bill Hybels ist ein Pastor, kein CEO. Aber dieser Punkt betrifft nicht nur die Kirchenwelt. Auch den CEO’s unter den Summit-Besuchern rief Hybels zu: Die Liebe verändert alles! Eine Führungsperson, die jeden Einzelnen und die ganze Organisation weiterbringen will, baut nicht eine professionelle Distanz zwischen sich und den Mitarbeitenden auf.  Im Gegenteil: Sie interessiert sich, sie kümmert sich, sie dient – eben: Echte Leader verschenken Liebe.
  • Create a Sense of Meaning – Sinnstiftung
    Das, was es zu tun gibt, ist den Mitarbeitenden in der Regel klar. Doch beim „Warum“ scheitert es häufig. Gute Führungspersonen helfen bei dieser so entscheidenden Frage, sie vermitteln Sinnstiftung und helfen den Mitarbeitenden zu klären, warum sie tun, was sie tun. Hybels spricht dabei vom „White hot Why“ – was ist das Eine, wofür wir uns ganz und gar engagieren wollen?

 

KONKRET

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.