#thebestisyettocome? Wie wird 2017?

Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht.
Oscar Wilde

Einer meiner Facebook-Freunde hat #thebestisyettocome als (christliches) Unwort des Jahres vorgeschlagen. Dies war zwar mehr ironisch gemeint, hat mich aber trotzdem zum Nachdenken bewegt.

Was erwarte ich vom neuen Jahr? Was erwarte ich überhaupt von der vor mir liegenden Zeit?

Könnte es auch sein, dass die beste Zeit meines Lebens bereits hinter mir liegt? Das hoffe ich selbstverständlich nicht. Auch wenn ich in meinem Leben schon sehr viel Tolles, Motivierendes und Schönes erleben durfte – es dürfte in Zukunft durchaus noch mehr davon geben. Und ja, da sind auch noch grosse unerfüllte Träume.

Aber hilft es, wenn wir einfach den Hashtag #thebestisyettocome (also: Das Beste kommt erst noch) in die (socialmedia) Welt hinausposaunen?

Solcher herbeibeschworener Zukunftsoptimismus gibt es in der unterschiedlichsten Färbung:

  • Positives Denken will uns weis machen, dass wir alles erreichen können, was wir uns auch (aus)denken können.
  • Von Motivationsgurus werde ich unter dem Stichwort „So wird 20XX Ihr bestes Jahr“ zu jedem Jahreswechsel mit Seminar- und Workshopeinladungen eingedeckt.
  • Und eben auch in religiösen Kreisen kursiert diese #thebestisyettocome Haltung in der ganz eigenen Färbung: Wenn du Gott das Grosse wirklich von ganzem Herzen zutraust, wird es auch geschehen!

Entweder haben unsere Vorfahren etwas falsch gemacht oder #thebestisyettocome ist durchaus auch etwas kritisch zu sehen.

Jedenfalls sehe ich sowohl in der Geschichte (schon nur ein Blick in die Bibel reicht) als auch in meinem gegenwärtigen Umfeld viele geknickte Biographien. Das Leben verläuft einfach nicht am Schnürchen – und: es wird nicht einfach immer besser! Sorry, ich würde es auch gerne glauben.

Noch schlimmer: Inzwischen glaube ich auch nicht mehr an eine Art Zauberformel – egal welcher Färbung.

  • Auch mit dem grössten Glauben geschehen nicht alle gewünschten Wunder.
  • Noch so viel positive Visualisierung schützt nicht vor einem Schiffbruch.
  • Die ewige Selbstoptimierung wird uns nicht zu vollkommenen, stets erfolgreichen Menschen machen.

Ich glaube, dass das Leben individueller und viel komplexer ist. Wie es Oscar Wilde im obigen Zitat ausdrückt: Erfahrungen sind Massarbeit – meine Erfahrung passt zu mir, es ist meine persönliche, individuelle Geschichte. Und ich habe kein Recht, aus meiner Erfahrung 1 zu 1 auf das Leben anderer zu schliessen. Was bei mir gepasst hat, muss nicht unbedingt bei dir passen.

Nun, wie gehen wir also ins neue Jahr, überhaupt in die Zukunft? Statt #thebestisyettocome in eine pessimistische Haltung verfallen und in den allgemeinen depressiven Chor einstimmen: Es wird immer schlimmer und jetzt wird noch einer wie Donald Trump der mächtigste Mensch der Welt?

Natürlich nicht! Aber statt billige Rezepte wünsche ich mir eine tragfähige Hoffnung. Und statt das Beste immer in die Zukunft zu verbannen, möchte ich lernen, jedem einzelnen Tag die Chance geben, der beste Tag (für heute) zu sein. Im Hier und Jetzt leben und glücklich werden, bewusst schätzen und gestalten, was mir anvertraut ist.

Und was die Hoffnung angeht: In mir lebt tatsächlich diese Hoffnung, dass die Geschichte letztendlich ein gutes Ende nehmen wird. Ich glaube daran, dass Gott seine Versprechen hält und eines Tages dem Unvollkommenen ein Ende setzen wird.

In dem Sinn: #thebestisyettocome stimmt für mich tatsächlich, aber wohl nicht im 2017 – und nicht durch mein positives Denken, nicht durch meinen Glauben oder meine Selbstoptimierung. Sondern weil über allem Chaos ein gnädiger Gott ist, der ein Happyend für uns bereit hält.

 

Im GlücksBlog schreibe ich zu den fünf Bereichen, die zu einem Leben in Zufriedenheit gehören. Diese Woche geht es um den Bereich Bewusste Selbstführung.

Arbeit, die krank macht

Arbeit um der Arbeit willen ist gegen die Natur.
John Locke

Gerade erreicht mich auf meinem Smartphone die Nachricht, dass im November die Arbeitslosenquote in der Schweiz leicht gestiegen ist. Wie passend. Wollte ich doch hier Fragen, welchen Wert Arbeit für uns hat. Hat Arbeit einen Selbstzweck? Was bedeutet Arbeit für einen überforderten Arbeitnehmer oder für einen ausgelasteten Arbeitgeber – und was für einen Arbeitslosen?

Wer sich Tag für Tag abmüht in einem Job, der ihm nicht wirklich entspricht, der ihn nicht erfüllt oder in dem er entweder dauerhaft unter- oder überfordert ist, wird wahrscheinlich dem obigen Zitat ohne zu zögern zustimmen. Und vielleicht würde er sogar ergänzen und sagen: „Jawohl, Arbeit um der Arbeit willen ist gegen die Natur – und macht krank.“

Demgegenüber besteht die Gefahr, dass der Arbeitslose genau darum krank wird, weil er gar keine Arbeit hat. Dieser würde vielleicht sagen: „Lieber Arbeit um der Arbeit willen als gar keine Arbeit!“

Fakt ist: Die Arbeitslosenquote ist in unserem Land zum Glück tief. Natürlich mag das für den Direktbetroffenen ein schwacher Trost sein, trotzdem bleibt es eine gute Nachricht, dass die Chance eine Arbeit zu finden für die allermeisten intakt sind.

Fakt ist auch: Die Zufriedenheit im Job, mindestens die resignative Zufriedenheit, also so etwas wie das Schätzen von dem, was man hat, weil man ja dankbar dafür sein sollte, ist in unserem Land enorm hoch.

Fakt ist aber auch: Rund ein Drittel der Arbeitnehmer ist „am Anschlag“ – überlastet, häufig oder sehr häufig gestresst und in oder am Rand einer emotionalen Erschöpfung.

Arbeit – und dabei vor allem die Arbeit um der Arbeit willen – kann krank machen!

Job oder Berufung?

Glückliche Menschen erleben Sinnerfüllung in ihrer Tätigkeit, das sagt die Glücksforschung. Und das hat gestern Abend auch mein Talk-Gast erzählt, als er, ein ehemaliger Oberst und pensionierter Lehrer, auf sein Berufsleben zurückblickte: „Wenn ich dort, wo ich mich engagiert habe, Sinn erlebte, habe ich mehr zurückerhalten, als ich gab.“

Und: „Ich habe mein Lehrersein als Berufung und nicht als Job betrachtet.“ Nicht bloss einen Job erfüllen, sondern immer das Gegenüber, ob die Kinder in der Klasse oder die Offiziere im Militär, wertschätzen und fördern, darin hat mein Talk-Gast Sinnerfüllung erlebt.

Arbeit um der Arbeit willen ist also tatsächlich zu wenig. Für nicht wenige würde es wahrscheinlich heissen: Arbeit um der Ferien willen. Auch das ist mir persönlich zu wenig. Wenn Arbeit nur da ist, um meine Ferien und natürlich ganz generell meinen Lebensunterhalt zu finanzieren, ist sie noch kein wirklicher Beitrag zu meiner Lebenszufriedenheit.

Die Frage ist, ob wir in unserer Arbeit aufblühen, Sinn erfahren und so der Beruf tatsächlich zur Berufung wird. Oder gehen wir einfach einem Job nach? Weil man ja eben doch etwas tun muss, damit die nächsten Ferien abbezahlt werden können. Es gibt noch eine dritte Variante: Bastle ich an meiner Karriere um möglichst schnell die Leiter hochzusteigen, von der ich mir Prestige, Geld, Ansehen und vielleicht sogar Erfüllung erhoffe?

Ich hab hier schon vor paar Wochen mit derselben direkten Frage einen Artikel beendet, aber weil dies am Ende die grosse Frage der sinnerfüllten Tätigkeit ist, hier nochmals ganz simpel: Liebst du, was du tust?

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.


Mehr dazu, wie Sie Ihre Berufung finden können, lesen Sie in Glück finden – hier und jetzt.

 

 

Was treibt Sie an?

Selbsterrichtete Schranken sind die schwersten Hindernisse.
Else Pannek

Gestern Abend dufte ich einmal mehr einen Talk mit einem sehr spannenden Gast moderieren. Mir gegenüber sass ein erfolgreicher Unternehmer aus dem IT-Bereich, der den Besuchern des Anlasses seine interessante Lebensgeschichte erzählte. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen wurde er zu einem Pionier im Programmieren (Software), baute sein eigenes Unternehmen auf, stand bald einmal vor dem Nichts – resp. vor einem 300’000 Franken schweren Schuldenberg -, erlebte die Rettung und schliesslich den Aufstieg seines Unternehmens, wurde zur gefragten Führungspersönlichkeit – in der Businesswelt genauso wie in christlichen Werken.

Da stellt sich die Frage: Was treibt einen solchen Menschen an? Der berufliche und private Erfolg ist nämlich die eine Seite, auf der anderen Seite der Medaille stehen auch ein rund 160prozentiges Arbeitspensum und ein erster Herzinfarkt, der ihm beinahe das Leben kostete. Wie durch ein Wunder (so sagten es die Ärzte) wurde ihm ein neues Leben geschenkt.

Im Talk sprach er von Wertschätzung als Schlüssel zum Erfolg. Dass diese wertschätzende Haltung den Menschen gegenüber nicht bloss nette Theorie ist, bezeugt eine Vielzahl von Menschen, die schon mit ihm zusammenarbeiten durften. Auch gestern Abend nach dem Talk hatte ein Besucher spontan von einer solchen Begebenheit gesprochen.

Nach dem Abend waren wir uns alle einig, dass wir nicht nur Einblick in ein sehr interessantes Leben bekamen, sondern auch, dass es noch viel mehr solcher Menschen – ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer – braucht, die sich für eine „positive Klimaerwärmung“ einsetzen. „Es ist kälter geworden in der Arbeitswelt“, sagte mein Talkgast und lud uns alle gleichzeitig ein, hier Gegensteuer zu geben: „Jeder Mensch will schlussendlich wertgeschätzt und geliebt werden. Begegnen wir einander in dieser Haltung der Dankbarkeit – und sehen im Gegenüber nicht einen Feind!“

Welcher Motor treibt uns an?

Er war aber selbstkritisch genug, sich zu fragen, ob seine Wertschätzung den Menschen gegenüber nicht auch egoistische Züge hat: „Sag ich jetzt nur Merci, damit mich die anderen mögen?“

Und da sind wir bei dieser Frage, der wir von Zeit zu Zeit auf den Grund gehen sollten: Was treibt uns eigentlich an? Warum tun wir, was wir tun?

In meinem GlücksBuch gebe ich am Ende jedes Kapitels einen praktischen ShalomLeben-Tipp weiter. Einer davon nenne ich „Lebenslügen entlarven“. Es sind oft destruktive Lebenssätze (Glaubenssätze), die wir innerlich durch unsere Entwicklung und unsere Erfahrungen angesammelt haben und uns nun im Hier und Jetzt mächtig antreiben. Beispiele für eine solche Lebenslügen sind:

  • Damit ich geliebt werde, muss ich etwas Aussergewöhnliches leisten.
  • Alle Menschen sind gemein, darum werden sie mich immer enttäuschen.
  • Weil Fehler nie verziehen werden, muss ich immer perfekt sein.
  • „Die Letzten beissen die Hunde“, darum muss ich immer schneller als andere
    sein.
  • Falsche Entscheidungen werden teuer bezahlt, darum darf ich nie selbst
    entscheiden.

Wenn wir solche Lebenssätze nicht reflektieren und entlarven, bauen wir eine destruktive innere Logik auf und fallen dem einen oder anderen Antreiber zum Opfer:

  • Sei immer stark!
  • Sei immer perfekt!
  • Mach es allen recht!
  • Sei immer schnell!
  • Streng dich immer an!

Nein, mein Talkgast von gestern Abend lebt nicht als Getriebener. Rückschläge in Beruf und die „Zwangspause“ nach dem Herzinfarkt haben ihn gelehrt, das herausragende Leistungen nicht alles sind. Seine Wertschätzung ist authentisch – sicher auch, weil er sich von seinem Gott wertgeschätzt weiss.

Für mich ist er ein Vorbild und ein Ansporn, mich weiter für eine „positive Klimaerwärmung“ zu engagieren. Merci, Dani!

 

Im Bonusmaterial zum GlücksBuch finden Sie einen Test, der Ihnen hilft, Ihren eigenen Antreiber auf die Schliche zu kommen.

 Veranstaltungstipp: Nächster „Chäs, Brot, Wy„-Anlass:

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst

"Ich werde gelebt!"

Glücklich der, der Zeit hat, zu leben.
Otto Weiss

Leben Sie oder werden Sie gelebt?

Tatsächlich haben viele Menschen keine Zeit zu leben. Sie werden angetrieben von Leistungsdenken, Zeitdruck oder Perfektionismus und setzen einen Programmpunkt an den nächsten, so dass es dazwischen keinen Raum „fürs Leben“ mehr gibt.

Natürlich definiert jeder für sich selbst, was denn „das Leben“, „das Glück“ oder auch „der Erfolg“ für ihn/sie genau ist. Trotzdem macht es den Anschein, als seien viele Zeitgenossen derart beschäftigt, dass das Leben auf der Strecke bleiben würde.

Ich ertappe mich immer wieder, dass ich bei Führungspersönlichkeiten, die häufig auf Reisen sind, bald Aufträge in einem und dann schon wieder im anderen Land bewältigen, von einem Hotel zum nächsten jetten, denke: „Die haben ein gutes Leben! Verantwortungsvolle Aufgaben, viel Unterwegssein, unterschiedliche Menschen treffen …“

Wenn ich dann mit einem solchen Menschen ein persönliches Gespräch führe, merke ich recht bald, dass sich das, was mich so fasziniert, für den Betroffenen selbst gar nicht so toll anfühlt: Da ist der Manager, der in Moskau einen Zusammenbruch erlebt und nach einem Burnout seine Berufskarriere radikal umbaut. Da ist die Geschäftsfrau, die daheim ein tolles Haus hat, aber die eigene Oase und das soziale Leben kaum geniessen kann, weil sie mehr im Hotel als daheim ist.

Und da sind ganz viele Sportler, von denen man in den Medien lesen kann, dass die ganze Reiserei eine unheimliche Belastung ist. Diese Woche zum Beispiel, war von der in Rio so stark aufspielenden Beachvolleyballerin Nadine Zumkehr zu lesen: „Während der Saison war ich auf fünf Wochen drei Tage zu Hause.“ Dass sich da kaum ein vernünftiges Sozialleben führen lässt, versteht sich von selbst. Da die nun zurückgetretene Spitzensportlerin Zumkehr jedoch nicht auf Freunde verzichten wollte, stopfte sie die Beziehungspflege in diese drei Tage und verabredete sich dann jeweils zwischen Trainings mit einigen ihrer Freunden …

Ob Beruf, Freizeit oder Familie: Wir sehen all das Tolle, das wir gerne erleben würden, und überfordern uns dann selbst mit „zu viel des Guten“. Was dann statt Glück, Freude und Zufriedenheit bloss Berufsstress, Freizeitstress und Familienstress mit sich bringt.

„Zeit zu leben“ ist für viele Menschen tatsächlich ein rares Luxusgut geworden. Oft sind wir jedoch weniger Opfer als Täter. Wir fühlen uns zwar vielleicht als Opfer – vom Chef, der immer höhere Ansprüche stellt. Oder von der Familie, die alles von uns abverlangt. Oder von der Gesellschaft, die den Standard vorgibt.

Doch wir sind für unser Leben selbst verantwortlich. Und darum sind wir mehr Täter als Opfer. Wir entscheiden selbst, ob wir dem irreführenden Slogan aus dem Federer-Werbespott „Mehr ist mehr“ auf den Leim gehen. Oder ob wir uns von der alten Weisheit „Weniger ist mehr“ leiten lassen.

Achtsamkeit, Selbstreflexion und Besinnung können uns dabei wertvolle Dienste tun. Dann nämlich, wenn wir beginnen unser Leben aktiv zu gestalten. Wenn wir ausbrechen aus der Opferrolle und dem Gefühl, gelebt zu werden. Und uns beispielsweise ganz bewusst entscheiden, in welche Beziehungen wir investieren wollen – und welche nicht.

Oder unsere Freizeitaktivitäten entschlacken oder beginnen, unsere Berufung zu leben statt bloss einem Job nachzugehen.

Das Leben hat mehr zu bieten. Aber vielleicht müssen wir weniger tun, um das zu entdecken. Glücklich, wer sich die Zeit nimmt, zu leben!

 

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich Gesellschaft“.

  Lassen Sie sich von meinem Glücksbuch inspirieren!

Just do it!

Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden,
es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.
Johann Wolfgang von Goethe

Vielen Menschen fehlt es nicht an Ideen oder Wissen. Die Welt ist voll von Menschen, die genau wissen, was zu tun ist – und es doch nicht tun.

Was uns häufig fehlt, ist der kleine, aber wesentliche Schritt von der Idee zur Umsetzung. Und das wiederum hat mit der Fähigkeit zu tun, sich in all den guten Ideen, Gedanken und in allem erworbenen Wissen orientieren zu können. Es zu sortieren, zu gewichten und dann die nötigen Schlüsse zu ziehen.

Diesbezüglich hat mich vor Jahren ein Kollege beeindruckt, der nicht mit zu einer Konferenz fuhr. Seine Begründung: Ich brauche nicht noch mehr neue Ideen, ich muss jetzt zuerst einmal all das Gute umsetzen, was ich schon gehört habe.

Ich für mich brauche immer wieder Inputs von aussen, ob von einer Konferenz oder durch ein Buch, Seminar oder Coaching. Diese Inputs können motivieren und inspirieren, dran zu bleiben, den Alltagstrott immer wieder zu durchbrechen und den kleinen, aber wesentlichen Schritt von der Idee zur Umsetzung eines Tages tatsächlich zu wagen.

Wer aber immer nur neue Ideen holt, jedoch keine davon in die Tat umsetzt, würde effektiv besser eine Konferenz weniger besuchen, das Buch zur Seite legen und während einem Spaziergang oder in einer Stillen Stunde am Schreibtisch darüber brüten, was für ihn „Just do it!“ bedeuten könnte. Oder wie es diese Woche jemand ausdrückte: „Machen ist wie Wollen, nur krasser.“

In den vergangenen Wochen führte ich zahlreiche Mitarbeitergespräche. Für viele freiwilligen Mitarbeitenden waren diese Gespräche eine willkommene Wertschätzung. Andere kamen mit einer zwiespältigen Einstellung: Aus dem Job kannten sie es zu genüge, solche Gespräche hinter sich zu bringen. Es würden jeweils viele Ideen angesprochen, Taten folgten in der Regel keine, erzählte mir einer von seinen Erfahrungen.

Es scheint fast, als würden wir lieber über Ideen reden, als diese umzusetzen. Schade! Wissen und Wollen nützen nicht viel, wenn es nicht zum Tun kommt.

Dies begegnet mir auch im Zusammenhang mit dem Glücksbuch. Ich bekomme viele Feedbacks von Leuten, die das Buch praktisch in einem Zug lesen, begeistert sind und weitere Exemplare für ihre Freunde bestellen. Natürlich freuen solche Rückmeldungen das Autorenherz.

Auf der anderen Seite sind die Rückmeldungen von Personen, die das Glücksbuch als „Happy Work Book“ benutzen, noch spärlich. Dabei würde es sich lohnen, das Buch als Arbeitsbuch zu nutzen, sich pro Woche ein Kapitel vorzunehmen und  sich den jeweiligen Fragen zu stellen. Wenn man durch diese Selbstreflexion und das Umsetzen von neuen Ideen vom Chef die Rückmeldung erhält, man sei gelassener geworden – wie es mir eine Buchleserin zurückmeldete, freut dies das Autorenherz noch mehr.

Das Kompetenzdreieck besteht aus Wissen – Können – Wollen. Doch am Ende geht es immer um die Anwendung. Kein Wissen, kein Können und kein Wollen bringt uns weiter, wenn wir es nicht tun.

Auf dem Weg vom Wollen zum Tun kann der einfache Praxiszyklus helfen:

  • WARTE: Betriebsamkeit stoppen, Selbstreflexion
  • LUEGE: Wahrnehmen, Handlungsbedarf erkennen
  • LOSE: Analyse, vertiefte Auseinandersetzung mit der Situation
  • LOUFE: lösungsorientiertes Planen und Handeln

Einige gehen voran („loufe“) ohne zu überlegen („luege, lose“), andere überlegen ohne voran zu gehen. Beides ist falsch. Darum: Warte, luege, lose, loufe!

 

PS: Und welche Ideen aus dem Glücksbuch haben Sie schon umgesetzt? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung!

 

Ausführlicher wird der Praxiszyklus in folgendem Blogartikel vorgestellt: „Luege, Lose, Loufe“ 

 

 

 

Weitere Inspiration zur persönlichen Lebensgestaltung finden Sie in meinem Glücksbuch!

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst

Gott ist grösser

Schau nicht auf die Grösse deiner Probleme.
Erzähl deinen Problemen von der Grösse deines Gottes.

Dr. Robi Sonderegger

Konferenzen wie diese faszinieren mich: Hohe Professionalität – auf und neben der Bühne, Top-Speaker, tausende Leute, gute Stimmung, ansprechende Musik, jede Menge witzige, spannende und tiefgründige Storys, gute Begegnungen in den Pausen … – einfach alles, was es braucht, um für einige Tage aus dem Alltag gerissen zu werden.

Und alles ist so viel grösser als im Alltag. Wenn das Hallenstadion für zwei Tage zur grössten Kirche der Schweiz wird und du dort mit 7’000 anderen Menschen lachst, weinst, singst, gebannt zuhörst und dich berühren lässt, dann hat das schon was an sich.

Selbst Gott scheint da plötzlich grösser zu sein als im Alltag. „Das kann gar nicht sein!“ protestiert da der Theologe in mir. „Gott ist nicht mal grösser und mal kleiner. Gott ist Gott. Er ist gestern, heute und morgen der gleiche. Gott ist derselbe im Hallenstadion und daheim!“

Das stimmt natürlich. Doch was ebenso stimmt: An solchen Konferenzen wird die Grösse Gottes oftmals stärker sichtbar als im gewöhnlichen Alltag. Ich werde auf vielfältige Weise an die Grösse meines Gottes erinnert: In der Herzlichkeit meines Gegenübers, in den Storys der Speaker, in der Musik, die direkt zu meinem Herzen spricht und auch in der Tatsache, dass ich an solchen Konferenzen vor Augen geführt bekomme: Gott schreibt Geschichte mit ganz normalen Menschen, die – wie ich – durch viele Aufs und Abs gehen.

An solchen Konferenzen feiern wir die Grösse Gottes, freuen uns über die Storys, die Menschen mit ihm erleben. Geschrieben aber werden diese Storys im gewöhnlichen Alltag!

Vielleicht scheint Gott an solchen Konferenzen grösser, weil wir uns mit tausenden anderen daran erinnern, wie gross dieser Gott ist, der im Alltag Schritt für Schritt mit uns vorwärts geht.

Das ist es auch, was mich an der diesjährigen icf conference begeistert hat: Ob der Amerikaner Matthew Barnett mit seinem Dream Center in Kalifornien, Leo Bigger mit der 20jährigen icf Geschichte oder der Asiate Tan Seow How, der sowohl eine Megachurch als auch ein Millionen-Unternehmen führt, – sie alle sind bestimmt aussergewöhnliche Persönlichkeiten, aber vor allem sind sie Tag für Tag mit einem aussergewöhnlichen Gott an ihrer Seite unterwegs, der zu allererst im gewöhnlichen Alltag Geschichte mit ihnen schreibt – und nicht auf der grossen Bühne.

Die Message der Konferenz war eigentlich simpel: Gott ist gross, er ist grösser als deine Probleme und vor uns liegt „Wide open Space“ (Konferenzthema). Für die meisten von uns wird diese Weite und der offene Gestaltungsraum weder mit einem Millionen-Unternehmen noch mit einer Megachurch zu tun haben. Doch: Wenn wir ein Ja dazu haben, wie uns der Schöpfer geschaffen hat, sind wir im Grunde alles aussergewöhnliche Persönlichkeiten. Und Gott wird mit jedem von uns, seine einzigartige Geschichte schreiben.

Im Alltag bleibt die Herausforderung, unseren Problemen immer wieder von der Grösse unseres Gottes zu erzählen. Die Probleme sind dann nicht automatisch weg. Doch statt auf das Problem fokussiere ich mich auf meinen Gott, der mich an meiner Seite mitten durchs Problem begleitet und so Schritt für Schritt Geschichte mit mir schreibt.

 

Weitere Artikel zur icf conference: Du bist richtigDarf Kirche Spass machen?
Und hier geht’s zum Highlightvideo der Konferenz.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=r_vU8ao0Br8[/youtube]

  Weitere Inspiration zur persönlichen Lebensgestaltung finden Sie in meinem Glücksbuch!

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität

Glücksirrtum Nr. 10: Die Anderen sind schuld an meinem Unglück

Statt mich als Opfer in meinem persönlichen Leid zu suhlen,
gestalte ich selbst in schwierigen Phasen 
mein Leben aktiv
und finde Glücksmomente selbst in Zeiten 
des Unglücks.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt) 

In den letzten Wochen habe ich hier über zehn mehr oder weniger oft geglaubte Glücksirrtümer geschrieben. Inzwischen hat Radio Life Channel sogar eine Themenwoche dazu gemacht.

Zum Schluss dieser Serie will ich heute nochmals in aller Deutlichkeit betonen: Wir haben unser Glück zu einem grossen Anteil selber in der Hand! Der Glücksirrtum Nr. 10 muss unbedingt entlarvt werden, er steckt nämlich auch in vielen der anderen Glücksirrtümer: Die Anderen sind schuld an meinem Unglück.

Oder eben auch: Ich kann nur glücklich sein, wenn die anderen sich entsprechend verhalten. Die Gesellschaft verunmöglicht es mir, Glück zu erfahren. Solange mein Chef sich nicht ändert, lebe ich im Unglück. Und einige fühlen sich als Marionette eines willkürlichen Gottes, der mich mehr oder weniger Glück erfahren lässt.

Die Liste liesse sich beliebig erweitern. Wir alle neigen hin und wieder dazu, uns als Opfer unserer Umstände zu fühlen. Und wir beginnen innerlich um all die Dinge zu drehen, die uns zum grossen Glück noch fehlen. Je mehr wir uns davon gefangen nehmen lassen, desto tiefer zieht uns dieser Negativstrudel: Wir suhlen uns in unserem Leid und bemitleiden uns selbst.

Letztlich geht es um die Frage, wer für mein Leben und mein Glück verantwortlich ist. Und leider schieben ganz viele Menschen lieber den Umständen, dem Chef, der Gesellschaft, den Freunden, der Familie, den Nachbarn, den Politikern oder wem auch immer die Verantwortung zu. Dabei merken sie nicht, dass sie fremdbestimmt statt selbstbestimmt unterwegs sind.

Wer sich als Opfer suhlt, auf den wartet kaum das Glück! Wer hingegen entscheidet, aus dem Hamsterrad, das ihn antreibt, auszubrechen, seine Denk- und Verhaltensweisen reflektiert und beginnt, sein Leben zu gestalten, der ist schon auf dem Weg des Glücks.

Denn: Glück ist weniger ein Zustand oder ein Ziel, Glück hat mit der Art und Weise zu tun, wie wir unser Leben gestalten.

Darum lade ich im GlücksBuch dazu ein, das Hamsterrad hinter sich zu lassen und stattdessen mit Hilfe des ShalomLeben-Windrades das eigene Leben pro aktiv zu gestalten:

Sich (an)treiben zu lassen, ist im Hamsterrad-Modus möglich. Hier diktieren die Umstände unser tägliches Leben. Statt die Notbremse zu ziehen und auszusteigen, suhlen sich die betroffenen Personen ganz gerne als Opfer ihres Arbeitgebers, ihrer Familie und ganz allgemein ihrer Umstände. Ein solches Leben ist beim ShalomLeben-Windrad nicht denkbar: Ohne die Nabe als die starke Mitte geht hier gar nichts. Ohne ein Selbst, das die einzelnen Lebensbereiche zusammenhält und bewusst gestaltet, sich selbst reflektiert und regelmäßig über sich und das Leben nachdenkt, ist ein beständiges, aufblühendes Lebensglück nicht zu finden. Es geht darum, nicht etwas (vor)spielen zu müssen, sondern zu sich selbst gefunden zu haben.

Glück ist lernbar – darum: Tschüss Hamsterrad, Hallo Windrad!
Gestalte dein Glück: glücksbuch.ch.

Glücksirrtum Nr. 8: Glück = Easy-Going

Glückliche Menschen sind widerstandsfähig und finden einen guten Umgang mit dem Schwierigen in ihrem Leben.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Als hätte es dafür noch einen Beweis gebraucht! Mit Glücksirrtum Nr. 8 wollte ich aufzeigen, dass auch der glückliche Mensch nicht vor Krankheit, Schwierigem und vor Herausforderungen gefeit ist. Denn wer meint, Glück = Easy-Going, ist einem weiteren verführerischen Irrtum aufgesessen.

Aber eben, das ist mir und den Lesern vom GlücksBuch ja schon längst bekannt, also hätte es diesen Beweis nicht gebraucht: Der März war prall gefüllt mit viel Gutem. Von den inspirierenden gms Matinées über zahlreiche gute Sitzungen und Besprechungen zu einer Konferenz bis hin zu den tollen Medienberichten und Aktivitäten rund um den Tag des Glücks. Ostern war für ein weiteres Highlight reserviert: Vier Tage Referententätigkeit auf St. Chrischona (Basel).

Zu viel des Glücks? Jedenfalls bestätigte sich am Ostermontag und an den folgenden Tagen die Tatsache, dass Krankheiten und Schwierigkeiten auch vor dem Glücklichen nicht Halt machen. Fieber und Halsschmerzen schwächten mich derart, dass ich während vier Tagen alle Termine absagen musste. (Glück ist, wenn man in einer solchen Situation auf die tatkräftige Unterstützung seines Umfeldes zählen kann!)

Resilienz trainieren

Mit Easy-Going hat das Glück, diese tiefe Lebenszufriedenheit, nichts zu tun. Doch der glückliche Mensch findet Wege, die Steine auf dem Weg nicht bloss als Hindernisse zu sehen, sondern er nutzt diese, um sich damit einen Pfad in die Zukunft zu pflastern.

Der glückliche Mensch ist nicht vor allem Unglück gefeit. Doch er hat das, was die Psychologie Resilienz nennt: Die psychische Widerstandsfähigkeit, die einer von einer Krise betroffenen Person hilft, die Situation zu meistern und sich dadurch sogar weiterzuentwickeln. Statt des kreisenden Blicks über die Probleme ist das Fokussieren auf Möglichkeiten und persönliche Stärken ein wesentlicher Glücksfaktor. Daneben gilt es, das soziale Netz als hilfreiche Ressource zu nutzen und sich nicht etwa ins Schneckenloch zurückzuziehen. (aus dem GlücksBuch)

Zugegeben, was in der Theorie sehr einleuchtend ist, muss sich erst im Praxistest bewähren. Wenn ich schweissgebadet im Bett liege, Schmerzen mich plagen, ich Termine, auf die ich mich gefreut habe, nicht wahrnehmen kann und das nächste Seminar in grossen Schritten näher kommt – ohne danach zu fragen, ob ich die Vorbereitungen dafür schon abschliessen konnte – ist es nicht ganz einfach, fröhlich in dieses Resilienztraining einzusteigen.

Was mir in solchen Situationen hilft:

  • Ich darf auch einmal jammern – und von der Familie etwas bemitleidet zu werden, ist mindestens fürs Erste ein schöner Trost.
  • Ich entscheide mich, gelassen zu bleiben – nur weil ich mich ärgere, werde ich nicht schneller gesund. Wenn mein Körper diese Pause jetzt braucht, will ich sie ihm geben.
  • Ich bleibe positiv – wenn ich mich dem Negativen hingebe und mich beginne, als Opfer zu suhlen, gelange ich in eine unselige Abwärtsspirale.
  • Ich bleibe realistisch (und demütig) – was ist das Schlimmste, das passieren kann, selbst wenn ich eine Reihe von Terminen absagen muss? Oder einmal kein Blogartikel erscheint (wer hats überhaupt gemerkt?)?
  • Und: Ich trinke Kaffee – diese Lektion hab ich letzte Woche gelernt. Mehrere Tage nur noch Tee und Medikamente – und mein Kopf schmerzte unerhört. Oh Wunder: Nach ein, zwei Kaffees war der Spuck im Kopf vorbei.

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DAS GLÜCKS-BUCH IN DEN MEDIEN

Glücksirrtum Nr. 6: Geld macht glücklicher

Wer seine Berufung ausleben kann,
ist wahrlich einen großen Schritt
auf seinem Weg zum Glück vorangekommen.

Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Rechtzeitig zum Tag des Glücks (20. März) wurde die neue globale Rangliste zum glücklichsten Land publiziert: Die Schweiz ist „nur“ noch auf Rang 2, nachdem wir letztes Jahr die Rangliste anführten. Spitzenreiter ist wie in früheren Jahren Dänemark.

Gleichzeitig gilt die Schweiz auch als das reichste Land der Welt. Top 10 in Sachen Geld, Top 10 in Sachen Glück. Schlussfolgerung: Geld macht doch glücklich.

Natürlich gibt es eine Zusammenhang zwischen Geld und Glück. Doch erstens ist dieser viel kleiner als häufig angenommen (zur Erinnerung: Die Lebensumstände machen nur etwa 10 Prozent unseres Glücksempfinden aus) und zweitens wirkt das Geld nur bis zu einem bestimmten Grad stimulierend auf das Glück. Der Vordenker der Positiven Psychologie, Martin Seligman hält fest:

Bei den sehr armen Völkern, wo Armut lebensbedrohend ist, sagt Reichtum tatsächlich grösseres Wohlbefinden voraus. Bei den reicheren Nationen hingegen, in denen fast jeder Mensch vom sozialen Sicherungssystem getragen wird, hat eine Wohlstandsvermehrung kaum noch eine Auswirkung auf das persönliche Glück. (in Der Glücks-Faktor)

Darum heisst mein Glücksirrtum Nr. 6: Geld macht glücklicher. Wie wir gerade gesehen haben, macht Geld bis zu einem bestimmten Grad glücklich – resp. vor allem macht bis zur Existenzsicherung das Fehlen davon unglücklich. Aber es ist ein Irrglaube, wenn wir annehmen, dass uns der Mamon-Kreislauf glücklicher macht. Die Gleichung „Mehr Geld = mehr Glück“ geht einfach nicht auf!

Schön zu beobachten ist dies beispielsweise bei einer Lohnerhöhung: Klar hat eine solche einen positiven Effekt. Aber wie lange hält dieser an? Sind es 2, 3 oder gar 4 Monate? Jedenfalls bringt die Lohnerhöhung keine automatische und nachhaltige Glückssteigerung mit sich.

Leider leben trotzdem viele Menschen mit der falschen Glückslogik: „Geld macht glücklich, darum muss ich mich besonders stark anstrengen, um einen gut bezahlten Job zu bekommen.“

Was glückliche Menschen auszeichnet

Geld ist kein Glücksmotor, darin sind sich die Vertreter der Positiven Psychologie einig. Es sind andere Dinge, die glückliche Menschen auszeichnen.

Die Merkmale des zufriedenen Menschen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Erfülltes Liebes- und Familienleben
  • Sinnerfüllte Tätigkeit
  • Reiches Sozialleben
  • Bewusste Selbstführung
  • Gelebte Spiritualität
Was die einzelnen Bereiche beinhalten und wie wir sie so gestalten können, dass wir tatsächlich nachhaltig mehr Zufriedenheit im Alltag erleben, führe ich im GlücksBuch aus.

Im Bereich „sinnerfüllte Tätigkeit“ geht es darum, wie wir unsere Arbeit gestalten: Gehen wir einem Job nach oder leben wir unsere Berufung? Arbeit, wenn sie denn zu unserem Glück beitragen soll, ist nicht einfach dazu da, um unseren Lebensstandard zu finanzieren. In einer sinnerfüllten Tätigkeit finden wir Möglichkeiten, unsere Stärken einzubringen, unsere Passion auszuleben und gemäss unserer Einzigartigkeit einen Beitrag zu etwas Grösserem beizutragen.

Konkret: Wenn wir uns zwischen topbezahltem Job oder dem Ausleben unserer Berufung entscheiden müssen, ist der Rat der Glücksforschung klar: Lieber eine Lohnkürzung in Kauf nehmen, dafür dem eigenen Traumjob-Dreieck näher kommen. Das macht glücklicher!

 

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Glücksirrtum Nr. 4: Die Lebensumstände bestimmen unser Glück

Die ständige Jagd nach besseren Lebensumständen macht vielleicht materiell reich und ziemlich sicher müde, aber bestimmt nicht glücklich.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Kann man das Glück berechnen oder gibt es gar eine Formel, die uns den Weg ins Glück aufzeigt? Ich bin immer sehr skeptisch, wenn die Komplexität des Lebens und die Individualität des Einzelnen in eine einfache Gleichung gepresst wird.

Martin Seligman, der Begründer und Vordenker der Positiven Psychologie, war da mutiger. In seinem Buch Der Glücks-Faktor präsentiert er eine Glücksformel, die er aus seiner langjährigen Forschungsarbeit ableitet. Dabei beziffert er den Prozentanteil, den die unterschiedlichen Elemente wie Gene oder der Wille auf unser subjektives Wohlbefinden haben.

Das Spannende an dieser Formel: In Sachen Glück sind wir viel weniger Spielball unserer Lebensumstände, als dies allgemein angenommen wird. Darum will ich heute mit dem 4. Glücksirrtum, dass die Lebensumstände unser Glück bestimmen würden, aufräumen.

90 % Energieaufwand für 10 % Glück

Laut der Glücksforschung der Positiven Psychologie hängen gerade mal rund 10 % unseres Glücksempfindens von den Lebensumständen ab. Im Gegensatz zu dieser Zahl ist meine Zahl (90 % Energieaufwand) nicht wissenschaftlich begründet. Vielmehr will ich damit etwas provozieren: Nur ein Zehntel unseres Glücks hat mit unseren Lebensumständen zu tun. Paradoxerweise investieren aber viele Menschen den Grossteil ihrer Energie genau in dieses Zehntel: Sie wollen einen schlankeren Körper, eine bessere Wohnung, einen weiteren Sprung auf der Karrierenleiter, luxuriösere Ferien, nie verblühende Jugend … Aber dadurch werden sie nicht glücklicher.

Das Gegenteil ist der Fall: All diese Dinge können sehr ermüdend wirken. Die Pflege meines Images, meiner Wirkung gegen aussen, kann sich zu einem mühsamen, nie enden wollenden Kampf entwickeln: Der Kampf um bessere Lebensumstände. Und wenn wir hier noch die Macht des Vergleichens beisteuern, wird aus dem Kampf rasch ein fortdauernder Kriegszustand. Kann ja nicht sein, dass wir als einzige nicht dreimal pro Jahr in den Urlaub verschwinden! Ich fühle mich immer älter während die Kollegin immer jünger aussieht – ich muss etwas unternehmen! Wenn mein Nachbar mit diesem neuen Auto vorfährt, muss ich in den nächsten Monaten bestimmt nachziehen …

Macht das glücklich? Wohl kaum, das ist uns irgendwie allen klar. Trotzdem haben ganz viele diesen Glücksirrtum noch nicht aus ihrem Leben verbannt.

Im GlücksBuch verbinde ich die Glücksformel mit dem Windrad als Symbol für unser Leben. Dabei ist weniger wichtig, wo unser Windrad steht (Lebensumstände). Die Energie und damit die nachhaltige Steigerung unseres Glücksempfindens gewinnen wir durch den oberen, beweglichen Teil des Windrades – durch unsere Denk- und Verhaltensmuster in den unterschiedlichen Lebensfeldern.

Es ist meine grosse Hoffnung, dass das GlücksBuch und dieser GlücksBlog dazu dienen können, dass möglichst viele Menschen aus dem Hamsterrad aussteigen und sich stattdessen vom ganzheitlicheren und lebensbejahenderen ShalomLeben-Windrad inspirieren lassen.
Denn:

Gemessen an der Energie, die viele Menschen in die Verbesserung ihrer Lebensumstände investieren, ist die Auswirkung davon aufs Glücksempfinden im marginalen Bereich. (aus dem GlücksBuch)

 

 

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