Was macht dich einzigartig?

Gestern begleitete ich unseren Sohn auf die Bank. Bedient wurden wir von einer Lernenden, die einen so langen und speziellen Namen hatte, dass ich ihn hier nicht wiedergeben kann.

Sofort dachte ich: Sie wird das Problem nicht kennen, dass sie verwechselt wird – diesen Namen, bestehend aus mindestens 5 Wörtern, gibt es bestimmt nur einmal in der Schweiz. Natürlich musste ich einen entsprechenden Spruch machen – worauf sich mein Teenager-Sohn selbstverständlich einmal mehr für seinen Papi schämte …

Anderer Tag, andere Situation: Heute morgen blätterte ich beim Frühstück wie üblich die Tageszeitung durch, als ich irritiert bei einem Bild hängen blieb: «Ähm, dieser Kopf kenne ich doch? Na klar, das bin ja ich!!??».

Mein Bild war nicht zum ersten Mal in der Zeitung. Doch erstmals hatte ich keine Ahnung davon und war dementsprechend überrascht. Ein spezielles Gefühl.

Tatsächlich ging es auch da um den Namen: In der Klatschspalte vom Bieler Tagblatt wurde berichtet, dass es im Seeland gleich zwei Stefan Gerbers gebe, die Vize-Gemeindepräsident sind.

So viel zur Verwechselbarkeit meines Namens. Während der Name der Lernenden am Bankschalter einzigartig ist, leben schon nur in meinem Dorf drei Stefan Gerber.

Wie ist es mit deinem Namen? Unverwechselbar oder gibt es ihn auch wie Sand am Meer?

Du bist wunderbar – weil du Mensch bist

Nun, mit meinem Namen kann ich nicht punkten. Doch auch ich bin wie du ein einzigartiges Geschöpf. Und diese meine Einzigartigkeit möchte ich immer mehr entdecken, entfalten und einbringen.

Weisst du, was dich auszeichnet?

Was macht dich einzigartig?

Warum ist es ein Geschenk für die Welt,
dass du geboren wurdest?

Was hindert dich daran, deine Einzigartigkeit noch mehr zu zelebrieren?

Nicht etwa, weil du etwas Besseres wärst!

Einfach, weil du genauso wie jeder Mensch wunderbar geschaffen bist.

Mit König David wiederhole ich gerne immer mal wieder das beste Selbstwert-Training, das ich kenne:

Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Grossartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!

König David, Die Bibel, Psalm 139,13+14

Glücksaufgabe

Der GlücksBlog geht in die Sommerpause. Aber diese Erkenntnis von David gebe ich dir mit in den Sommer: «Du bist wunderbar und einzigartig geschaffen!». Erkennst du das? Was bedeutet es für dich? Wie und wo lebst du diese Einzigartigkeit?

Nicht auf meine Kosten!

Gestern schaute ich mir einen Krimi an, indem sich ein Klimaaktivist nicht länger damit zufrieden gab, Plakate mit Warnbotschaften à la „Es gibt keinen Plan(et) B“ in die Luft zu strecken. Die Leute liessen sich davon weder beeindrucken noch bewegen, meinte er, darum bräuchte es jetzt ein kraftvolleres Vorgehen.

In seinem Fall hiess dies: Stromausfall im Stadtteil zu provozieren oder SUVs im Autohaus zu besprayen. Ich finde auch: Reden ohne zu handeln, bringt wenig. Doch aus meiner Sicht sind solche illegalen Aktionen, vor allem wenn andere zu Schaden kommen, wenig zielführend, resp. ethisch nicht verantwortbar. Mit kreativen Aktionen eine breite Bevölkerung auf eine notvolle Situation aufmerksam zu machen, ist das Eine. Mit einer solchen Aktion bewusst jemandem Schaden zuzuführen, ist etwas anderes.

Die Ansicht, dass es höchste Zeit ist zum Handeln, teilen inzwischen viele. Die farbigen Plakate der streikenden Klimajugend und die eindringlichen Worte von Greta alleine reichen nicht aus. Doch wie so oft herrscht grosse Uneinigkeit, wie der Weg zum Ziel auszusehen hat. Die hochemotionalen Debatten rund um die drei Umweltvorlagen, die am 13. Juni zur Abstimmung kommen, geben einen Eindruck davon.

Stolz auf „gesunden Volksverstand“

Unser Schweizer System mit der direkten Demokratie ist einzigartig und erhält viel Bewunderung. Ich erinnere mich, wie wir Freunden in Chicago unser System zu erklären versuchten. Gary stellte erstaunt und bewundernd fest, dass ein so kleines Land weltweit in vielen Bereichen top aufgestellt und nie in grosse Konflikte verwickelt sei.

So sehr ich eigentlich Freund von klarem Leadership bin, so sehr überzeugt mich der Schweizer Weg mit einem Mix von Neutralität, Kollegialitätsbehörden und direkter Demokratie. Gerade der Volkswille hat eine ausgleichende Kraft und unser System mag zwar schwerfällig sein, doch wir holen alle anderen Länder wieder auf, weil wir nicht den mühsamen Zickzack-Kurs von links nach rechts, von Regierung zu Opposition gehen müssen. Als lösungsorientierter Mittepolitiker ist mir diese Lösungssuche in Sachfragen sowieso viel lieber als ein starres Rechts-Links-Muster.

Auch wenn ich persönlich nicht mit jeder Abstimmung glücklich bin, erfüllt mich die Schweizerische Eigenheit mit den regelmässigen Willensbekundungen der Bevölkerung mit Stolz und Dankbarkeit. Dankbarkeit, in einem Land leben zu dürfen, in dem das Wir über wichtige Frage entscheiden darf. Und Stolz, weil der Volkswille nicht einfach von einem „Volksegoismus“ getrieben ist, sondern ganz oft die Vernunft über persönlichen Vorteilen obsiegt.

Noch immer habe ich einen deutschen Kollegen im Ohr, der meinte, es würde wohl kein anderes Land per Volksabstimmung zusätzliche Ferienwochen ablehnen. Während mir in der ganzen Corona-Diskussion doch erhebliche Zweifel am viel zitierten „gesunden Menschenverstand“ kamen, glaube ich an so etwas wie einen „gesunden Volksverstand“. Als Einzelne mögen wir uns in einer Sache verrennen, als Volk werden wir gemeinsam immer wieder einen gangbaren Weg finden.

„I bi dr gäge – wägem Töfflifahre“

Dieser „gesunde Volksverstand“ funktioniert aber nur so lange gut, wie wir alle die Fähigkeit besitzen, einen Schritt zurückzutreten und versuchen eine Sachlage in grösseren Zusammenhängen als der eigenen Lebensrealität zu betrachten.

Die gegenwärtigen Diskussionen um das CO2-Gesetz zeigen, wie umkämpft dieses Miteinander vom Ich und dem Grossen Ganzen ist. Meinem Sohn, der den haushälterischen Umgang mit seinem Jugendlohn noch am Einüben ist, kann ich verzeihen, wenn er, im Grunde atypisch für seine Ansichten, auf SVP-Parolen aufspringt und sagt: „Ich würde nein stimmen, ich will doch nicht, dass die Tankfüllung für mein ‚Töffli‘ (Mofa) teurer wird.“

Dass seine Rechnung wahrscheinlich nicht mal stimmt, weil er ja Töffli fährt, aber nicht in der Welt herumjettet und somit mehr Geld zurückkriegt, ist hier nur eine Nebensache.

Was mich beschäftigt, ist, dass der „gesunde Volksverstand“ genauso wie der „gesunde Menschenverstand“ bedroht ist. Er wird verloren gehen, wenn wir uns vom bequemen Egoismus treiben lassen: Der persönliche Profit sollte nicht das Mass aller Dinge sein bei unseren Entscheidungen – weder bei Volksabstimmungen noch im persönlichen Verhalten.

Ganz nach dem Motto: Klimaneutralität ist super – so lange ich mich nicht beschränken muss. Windenergie ist super – so lange das Windrad nicht in meiner Nähe aufgebaut wird.

Ich hoffe, dass auch bei den kommenden Abstimmungen der „gesunde Volksverstand“ über den persönlichen Profit gewinnen wird.

Glücksaufgabe

Beteilige dich an der Abstimmung, denn das macht glücklich.

Mindestens die Tatsache, dass wir die Möglichkeit haben, via Volksabstimmungen zu partizipieren macht nachweislich glücklich (das zeigen Ländervergleiche). Ob wir das Stimmrecht auch wirklich beanspruchen, ist dann eine andere Sache.

Der Wind in meinem Leben

Ich bin total entspannt: Heute Morgen hab ich noch die letzten Sonnenstrahlen genutzt, um mit meiner Frau unseren Aare-Spaziergang zu machen – auf halber Strecke wurden wir jedoch bereits vom Regen begrüsst.

Früher, als Hauptleiter einer Jungschar, wäre ich an einem so verregneten Freitag vor Pfingsten alles andere als entspannt gewesen: Zelte aufbauen oder gleich in der Zivilschutzanlage das Nachtquartier einrichten? Welche Programmteile des Pfingstlagers (PfiLa) müssen umgestaltet werden, was kann wie geplant durchgeführt werden?

Nun gut, eigentlich gehört ja Regen fest in eine PfiLa-Planung dazu …

Neben der Erinnerung an nasskalte und trotzdem geniale PfiLas (Pfingstlager) mit der Jungschar – und der Nostalgie des Cup-Finales am Pfingstmontag im Wankdorfstadion – ist Pfingsten für mich die schöne Zusage Gottes, dass er uns nicht alleine lässt: Der gute Geist Gottes will uns tröstend und helfend zur Seite stehen. Mehr noch! Der Heilige Geist will uns nicht nur be-geleiten, sondern uns gar an-leiten.

Mit Rückenwind unterwegs

Die Bibel vergleicht den göttlichen Geist unter anderem mit dem Wind. In meiner Auseinandersetzung mit der Glücksthematik brauche ich das Bild des Windrades. Und genau da kommt dieser Wind ins Spiel: Was wäre ein Leben ohne Wind? Hier steht der Wind für eine gelebte Spiritualität und die Sinnhaftigkeit im Leben.

Und welcher Wind ist der Antrieb meines Engagements in Kirche, Gesellschaft und Politik? «Suchet der Stadt Bestes und betet für sie!», lesen wir bei Jeremia. Das ist mein Leitmotiv für mein vielseitiges Wirken.

So will ich beispielsweise eine Sachpolitik betreiben, die das göttliche Wohlwollen für seine Geschöpfe und seine Schöpfung zum Ausdruck bringt. Dabei will ich bewusst die Kraft und Führung des Heiligen Geistes in Anspruch nehmen. Er darf und soll der Wind in meinem Leben sein – auch in meinem Politisieren.

Und darum will ich als Pfarrer der Gesellschaft dienen – nicht bloss einem kleinen Kreis von Gleichgesinnten. Unsere Aktivitäten als Kirche sollen zum Wohl aller beitragen. Das heisst dann:

Verantwortung übernehmen – lokal und global.

Brücken bauen – statt Fronten zu zementieren.

Menschen dienen – praktisch, unbürokratisch, konkret.

Pfingsten steht für die Hoffnung, dass eine andere Welt möglich ist. Eine Welt, nicht getrieben von egoistischer Gier, sondern angetrieben vom guten Geist Gottes, der alle Menschen beflügeln will.

(Teile aus diesem Artikel sind als Kolumne in der Zeitung Berner EVP 2/2021 erschienen.)

Glücksaufgabe

Falls du während dem Pfingstweekend nicht gerade umziehst oder in einem Pfila bist, habe ich dir hier einen Glückstipp: Zusammen mit der Hirnforscherin Barbara Studer durfte ich als Talk-Gast beim Livenet-Talk «Was kann ich zu Glück und Gesundheit beitragen?» mitwirken.

Und falls du lieber liest als den Talk zu schauen, gibt es im Artikel Livenet-Talk: Was kann ich zu Glück und Gesundheit beitragen? eine gute Zusammenfassung davon.

The Pace of Grace

Wie gesund ist dein aktuelles Lebenstempo? Den passenden Lebensrhythmus zu finden ist nicht immer einfach – und je nach Lebensphase eine wahre Kunst!

Wenn du gerade zum dritten Mal Mutter oder Vater geworden bist, fühlt sich dein Lebenstempo möglicherweise gerade nach Vollgas an und dein Schlafrhythmus ist ziemlich sicher ausser Takt geraten.

Doch wenn deine Lebensphase die eines frisch pensionierten Kadermitarbeiters ist, fühlt es sich vielleicht eher wie eine Vollbremsung an. Von Vollgas mehrere Gänge runterzuschalten – gar nicht so einfach …

Die meisten von uns sind jedoch weder frisch Eltern geworden noch kürzlich in Rente gegangen. Wie fühlt sich das Leben bei dir gerade an? Zu schnell, in motivierendem Flow, angenehm chillig oder etwas gar gemütlich/ungemütlich, weil du beispielsweise als Künstler seit Monaten auf dein nächstes Engagement wartest?

Meinen Rhythmus finden

Vor einigen Jahren waren meine Frau und ich regelmässig unter dem Motto „Leben in Balance“ im ganzen Land unterwegs und konnten bei verschiedensten Gelegenheiten (Impuls-Referate, Timeout-Weekends oder Coachings) Menschen dazu inspirieren, ihren Rhythmus zu finden.

Was mich dabei immer wieder fasziniert hat: Es ist ein Thema, das alle angeht! Nicht selten kamen nach einem Referat ältere Menschen auf uns zu und bedankten sich für die wertvollen Impulse. Und wir dachten anfänglich: Das Thema „Leben in Balance“ spricht wohl nur Menschen in der turbulenten Lebensphase an.

Für viele Menschen ist eines der Geschenke der Pandemie die verordnete „Rhythmusstörung“: Plötzlich wurde der Alltagstrott unterbrochen, es reiht sich nicht einfach mehr ein Tag an den anderen, eine Woche an die letzte, Jahr an Jahr. Das Gewohnte muss(te) pausieren. Und das gibt uns die Gelegenheit, darüber nachzudenken, ob unser Lebensrhythmus stimmig ist – passt das Tempo zu uns? Zu schnell? Zu langsam? Zu viel Flow – oder gar kein Flow?

The Pace of Grace – das Tempo der Gnade

Letzten Sommer hat mich ein kreativer Talk mit dem Titel „The Pace of Grace“ von Michael Todd am GLS (Global Leadership Summit) sehr angesprochen. Willow Creek Deutschland hat im neuen, frischen Format Let’s talk about the Talk genau diesen Impuls aufgenommen und mit vier jungen Leitenden darüber gesprochen, was es für sie heisst, im Tempo der Gnade – in einem gesunden Lebensrhythmus – ihr Leben zu gestalten.

Ich finde: Ein geniales Format und ein äusserst wichtiges Thema für Menschen jeden Alters.

Es ist nicht nur für unsere Zufriedenheit sondern auch für unsere körperliche und emotionale Gesundheit von zentraler Bedeutung, dass wir eine gute Balance im Leben finden.

Einerseits geht es darum, in einem ausgewogenen Verhältnis in die unterschiedlichen Lebensbereiche wie Arbeit, Familie/Liebe, Gesellschaft, Selbst und Spiritualität zu investieren.

Anderseits gilt es, immer wieder vor Augen zu haben, dass wir Sorge zu Körper, Geist und Seele tragen. Wer seinen Körper durchtrainiert, aber Geist und Seele verkümmern lässt, lebt genauso ungesund wie die, die ihrem Geist immer wieder Futter geben, sich jedoch kaum bewegen.

Nach welchem Rhythmus lebst du?

Glücksaufgabe

Wer das neue Format Let’s talk about the Talk kostenlos abonniert, erhält quasi als Bonus zum Talk ein PDF mit Fragen und Impulsen zum Weiterdenken.

Inspirierende Impulse, nicht direkt für deinen Lebensrhythmus, jedoch dazu, wie wir als Leitende CHANCEN entdecken und nutzen, gibt es auch an der Willow Creek Tageskonferenz vom 28. August in Winterthur: CHANCEN – sehen, packen, leben.
(Bist heute, 30.4., Mitternacht ist die Anmeldung zum günstigsten Tarif möglich!)

Und wenn du dein Lebensrhythmus in einem Coaching reflektieren willst, empfehle ich dir unser Coaching-Package Meine Balance finden.

Bin ich jetzt glücklicher?

Wenn ich zu einem Interview zum Thema Glück eingeladen werde, ist es eine Standartfrage: Bist du glücklich?

Nein, leider bin ich nicht immer glücklich. Auch wenn ich viel über Lebenszufriedenheit nachgedacht habe, die unterschiedlichen Glücksaktivitäten kenne und mit dem GlücksBuch andere auf die Reise zu mehr Freude und Erfüllung im Alltag einlade, erlebe auch ich Phasen, wo ich wenig von diesem ShalomLeben spüre.

Bei der Frage, ob wir Glück im Leben empfinden, kommen wir natürlich nicht drum herum, zu klären, was wir denn unter Glück verstehen.

Denn Glück, wie ich es hier im Blog verstehe, hat nichts mit einem „always happy“-Feeling zu tun: Immer ein Lächeln auf dem Gesicht, das Leben besteht aus Fun und mit genug Optimismus schaff ich mir die Welt, wie sie mir gefällt.

Nein, wer die 7 Wochen für mein Glück mitgemacht hat oder hier im GlücksBlog regelmässig mitliest, weiss, dass dies nicht mein Verständnis von Glück ist.

Vielmehr umschliesst meine Glücksdefinition auch die schwierigen Lebensumstände, die Widrigkeiten des Alltags: Es geht nicht um ein Easy-Going sondern um ein Versöhntsein mit allen Aspekten des Lebens. Im Einklang mit mir, meinem Gott, meinen Mitmenschen, meiner Arbeit – meinem ganzen Sein und Haben.

Doch auch das will mir nicht jeden Tag gelingen: Manchmal weiss ich, was jetzt der gute Weg wäre, wie mehr Shalom in mein Leben käme – und doch geh ich andere Wege.

Glück kann auch anstrengend sein: Ein bewusster Entscheid für mehr Liebe und weniger Ego, beispielsweise.

Manchmal ist es noch komplexer: Es sind die Momente, wo ich mich selbst nicht verstehe, nicht weiss, warum ich jetzt so und nicht anders (re)agiere. Oder die herausfordernden Situationen im Alltag, in denen es mir schwer fällt, den richtigen Weg zu erkennen.

Glück ist nicht einfach

Du siehst: Glück ist nicht einfach, selbst wenn man sich seit Jahren damit beschäftigt.

Ich erinnere mich, wie eine Freundin skeptisch war, als ich ihr das Manuskript vom GlücksBuch gab. Nach dem Lesen schrieb sie mir zurück: «‹Glücklich sein ist lernbar› – was mir als Skeptikerin und Krisenspezialistin erst etwas oberflächlich erscheint, entpuppt
sich als breitgefächerter, fundierter und umfassender Ratgeber.»

Glück ist tatsächlich lernbar. Aber dieser Lernweg ist nicht mit einer Instantlösung zu vergleichen: Es ist ein lebenslanges Lernen. Darum will ich nicht einfache Rezepte weitergeben – die funktionieren auch bei mir nicht.

Doch über die letzten Wochen ist ein Glücks-Archiv mit zahlreichen kleinen Anregungen entstanden, die tatsächlich helfen, mehr Zufriedenheit zu erlangen. Es sind die unterschiedlichen Glücksaktivitäten, die einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden haben: Angefangen beim guten Umgang mit sich selbst, über die Dankbarkeit zur Nächstenliebe bis zum Flow.

Was bleibt nach 7 Wochen für mein Glück? Bei mir ist es der Wunsch, noch mehr von diesem Ganzsein, Versöhntsein, diesem Shalom in all meinen unterschiedlichen Lebensbereichen zu erfahren. In unserem Bild gesprochen: Dass mein Windrad angetrieben von göttlichem Wind (Liebe, Freude, Hoffnung, Freiheit, Glaube) in „ausbalancierter Harmonie“ von Arbeit, Familie und Gesellschaft im Einklang mit mir und mit Gott zufrieden seine Runden dreht.

Oh, was für ein Satz. Ich vermute, wer auf dieser Glücks-Reise mit uns unterwegs war, versteht ihn. Und wenn nicht: Frag doch nach! Ich freu mich, von dir zu hören!

Und wie geht deine Reise weiter?

Glücksaufgabe

Bereit für eine kleine Bestandesaufnahme in Sachen Glück?
Hier findest du einige Fragen, die dir beim Reflektieren helfen können.

Falls du die letzten sieben Wochen mit der Aktion 7 Wochen für mein Glück unterwegs warst, bitte ich dich zum Schluss diese zwei Fragen zu beantworten:

  • Welcher kleine nächste Schritt zu mehr Zufriedenheit im Leben will ich gehen?

Akkustand niedrig

Jedes Kind weiss inzwischen, dass seine elektronischen Lieblingsspielzeuge (meistens mit einem kleinen i geschrieben: iPad, iPhone …) nicht nur mit dem heissgeliebten W-LAN sondern auch regelmässig mit dem Stromnetz verbunden werden muss.

Was leider noch nicht jedes Kind begriffen hat: Auch der menschliche Akku ist nicht unerschöpflich!

Leider ist das Aufladen unseres Akkus nicht so einfach wie bei diesen iGeräten – Kabel rein und schon wird der Ladevorgang gestartet und wir müssen währenddessen nicht einmal eine iPause einlegen …

Nein, bei uns Menschen ist es selbstverständlich etwas komplexer. Kommt dazu, dass wir nicht bloss einen Akku haben, sondern gleich mehrere, die immer mal wieder geladen werden möchten.

Ich sehe mindestens vier unterschiedliche Akkus, oder Tanks, die eine regelmässige Tankfüllung brauchen:

Den emotionalen Tank füllen wir vielleicht im Zusammensein mit Freunden. Oder mit einem Vollbad. Oder einem Ausflug in die Berge.

Den geistigen Tank füllen wir in dem wir unserem Verstand Futter geben: Ein gutes Buch, einen TED Talk oder sich mit dem Glück auseinandersetzen.

Für den körperlichen Tank gibt es verschiedene Unterbereiche: Da sind die vernünftige Ernährung, genügend Schlaf, regelmässige Bewegung.

Der seelische Tank hat mit der Sehnsucht nach etwas Ewigem in unserem Leben zu tun. Irgendwo in uns gibt es diesen Akku, der nach göttlicher Liebe, Unvergänglichkeit und Vollkommenheit schreit. Vielleicht könnten wir dies auch die „Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ nennen.

Einen neuen spirituellen Zugang*

Dieser seelische Tank hat mit dem zu tun, was wir diese Woche in der Aktion 7 Wochen für mein Glück als den Wind im Windrad, die Sinnfrage oder eine gelebte Spiritualität kennen gelernt haben.

Für eine Tankfüllung gibt es verschiedene Möglichkeiten; ganz deiner Persönlichkeit entsprechend, kannst du einen Zugang zum Gott der Liebe entdecken und entfalten.

Vollkommenheit werden wir trotz Tankfüllung zwar im Diesseits nicht erlangen, doch das Wunder von Weihnachten, Karfreitag, Ostern und Pfingsten in Kombination ist das himmlische Versprechen, dass wir durch Jesus und den guten Geist Gottes hier und jetzt mit dem Göttlichen in Berührung kommen können.

Mit welchem der folgenden neun Zugänge* hast du bereits gute Erfahrungen gemacht? Wie wird Gott für dich erfahrbar? Was hat für dich «funktioniert», was nicht?

Und welchen Zugang zu Gott möchtest du einmal ausprobieren?

Der Natur-Typ: Gott in seiner Schöpfung lieben

Ich liebe diesen Zugang: Der Anblick einer Bergkette oder das Meditieren im Wald – da fühle ich mich sofort mit dem Schöpfer verbunden.

Der sinnliche Typ: Gott mit allen Sinnen lieben

Bilder, Gerüche, Kathedralen … – Gott mit allen Sinnen in der Schönheit entdecken.

Der traditionalistische Typ: Gott lieben durch Rituale und Symbole

Das Schöne an den unterschiedlichen Zugängen ist, dass sie genauso vielfältig sind wie wir Menschen: Einige können mit festen Liturgien nichts anfangen, andere fühlen sich gerade im gemeinsamen, liturgischen Gebet Gott besonders nahe.

Der asketische Typ: Gott lieben in Einsamkeit und Schlichtheit

Dieser Zugang wird mit ein Grund sein, warum sich das Pilgern einer solch grossen Beliebtheit erfreut: Die Einsamkeit hilft Gedanken zu sortieren und sich dem Göttlichen zu öffnen.

Der aktivistische Typ: Gott lieben durch Konfrontation

Ohne Taten sei der Glaube tot, sagt die Bibel. Nach diesem Motto leben Menschen mit diesem Zugang.

Der fürsorgliche Typ: Gott lieben durch Nächstenliebe

Nächstenliebe ist ein wichtiger Glücksfaktor – und ein Zugang, um Gott zu lieben und erfahren.

Der enthusiastische Typ: Gott lieben durch Mysterien und Feiern

Dieser Zugang ist für Menschen, die ihre Freude gerne durch Musik und andere kreative Ausdrucksformen erleben und teilen.

Der kontemplative Typ: Gott lieben mit grenzenloser Hingabe

Sie verbringen viel Zeit, um über Gott nachzudenken, mit ihm zu reden und vor allem einfach in seiner Gegenwart still zu sein.

Der intellektuelle Typ: Gott lieben mit dem Verstand

Glauben kann man (darf und soll man!) auch mit dem Verstand: Während einige Menschen Gott besonders in Emotionen entdecken, erfahren Menschen mit diesem Zugang Gott besonders in der intellektuellen Auseinandersetzung mit ihm und der Bibel.

Glücksaufgabe

Egal ob du das Ganze mit Gott und Glaube gerade frisch am Entdecken bist oder du dich als Profi in Sachen christlicher Spiritualität bezeichnen würdest – lass dich vom Ewigen besuchen und beschenken!

Und für besonders Neugierige und Mutige: Gönn dir eine Horizonterweiterung und lass dich einmal auf einen Zugang ein, der nicht gerade offensichtlich zu deiner Persönlichkeit passt.

Die geschilderten Zugänge werden im Buch «Neun Wege, Gott zu lieben» (Edition AufAtmen) von Gary L. Thomas vorgestellt.

Ein Bild meiner Vision malen

In dieser Woche haben wir bei 7 Wochen für mein Glück die eigene Originalität, die Freude von Flow-Erfahrungen sowie das Traumjob-Dreieck beleuchtet. Alles so wichtige Themen, wenn wir nicht nur einem Job nachgehen, sondern sinnerfüllte Tätigkeit leben wollen.

Arbeitszeit = Lebenszeit

Warum sollte Arbeit überhaupt Freude machen? Hauptsache, Ende Monat krieg ich meinen Lohn und kann mir ein gutes, bequemes Leben einrichten.

Natürlich: In der aktuellen Situation, in welcher man überhaupt dankbar sein kann, wenn man noch einen Job hat, oder man sich irgendwie im Home Office durchschlägt, ist es schon fast frech, hier dazu aufzurufen, den eigenen Traumjob zu finden.

Und trotzdem bleibe ich dabei: Arbeitszeit ist Lebenszeit und darum geniesst unser Entscheid, wie wir diese Zeit ausfüllen, eine hohe Priorität. Dabei gibt es einige Fragen, die wir uns stellen können. Wenn wir dabei die Glücksformel im Hinterkopf haben, wird uns auch schnell klar, dass es wichtigere Dinge in einem Job gibt als das Gehalt.

Ich erinnere mich noch gut, wie ich während meiner Berufswahl in der Schule erstaunt feststellte, wie unterschiedlich verschiedene Branchen oder Unternehmen ihre Lernende entlöhnten. Während die Post (damals noch PTT) oder die SBB mit erstaunlich hohen Einstiegslöhnen lockten (dafür „nur“ eigene Berufsausbildungen anboten), gab es als normaler KV-Lehrling deutlich weniger zu verdienen.

Dass man sich gerade als Jugendliche/r im Blick auf den ersten eigenen Lohn von vierstelligen Zahlen beeindrucken lässt, scheint mir völlig nachvollziehbar. Mir hat das jedenfalls damals ziemlich Eindruck gemacht. Umso mehr freue ich mich, dass unser Sohn die entsprechende Glückslektion schon gelernt hat und keine Ahnung hatte, was er eigentlich an seinem Ausbildungsplatz verdienen würde. Der Lohn war schlicht kein Argument in seiner Berufswahl.

Vielmehr als alles Geld auf der Welt wünsche ich ihm – und dir (und mir) – dass er seine Originalität, seine Stärken, seine Leidenschaft gemäss seinem Persönlichkeitsstil für eine grössere Sache einbringen kann. Ist das der Fall, dann rede ich von einem Traumjob – und das Gehalt wird tatsächlich zweitrangig.

Martin Seligman (Begründer der Positiven Psychologie) behauptet sogar, dass wenn man seine Berufung gefunden hat, man diese sogar ohne Entlöhnung leben würde.

Verschwende deine Lebenszeit nicht für das Rumgebastel an einer Karriere – finde lieber deine Berufung!

Wohin soll die Reise gehen?

Wie findet man also seine Berufung? Ein erster Schritt könnte der Workshop Mein Traumjob-Dreieck sein. Du kannst diese Vorlage alleine erarbeiten und dich dabei deinen Stärken/Fähigkeiten widmen, deine Leidenschaft festhalten und dir dazu Gedanken machen, in welchem Umfeld (Grosskonzern oder doch lieber Selbständigkeit) du entsprechend deiner Persönlichkeit arbeiten möchtest.

Unter Bonusmaterial zum GlücksBuch findest du beim Punkt sinnerfüllte Tätigkeit weitere Workshops, einen verlinkten Online-Test sowie weitere Unterstützung.

Eine Übung dabei ist es, die eigene Vision tatsächlich mit einem Bild festzuhalten. Gerade für kreative Leute kann es eine geniale Möglichkeit sein, den eigenen Traum bildnerisch festzuhalten, resp. im Malen zu entwickeln.

Speziell aber nachhaltig ist der Workshop „Mein Vermächtnis“: Wie möchtest du später einmal den Leuten in Erinnerung bleiben? Was soll an deinem Grab über dich gesagt werden?

Wenn wir unseren Lebensfilm soweit vorwärtsspulen, verschieben sich die Prioritäten automatisch: Der Lehrlingslohn hat dann definitiv keine Bedeutung mehr. Was ist es, was einmal bleiben soll?

Glücksaufgabe

Auf einer Skala von 1-10, wie zufrieden bist du aktuell damit, wie du deine Arbeits-, sprich Lebenszeit gestaltest?

Wie könntest du diesen Wert steigern?

Wer kann dir dabei helfen? Wenn du der aufgeworfenen Frage nach der Lebensvision intensiv nachgehen willst, empfehle ich dir den Coaching-Prozess Meinen Nordstern finden.

Optimistisch in die Zukunft

Was war das wieder für eine Woche? Da poppte beispielsweise am Mittwoch auf meinem Smartphone die Meldung „Die Übersicht: Das müssen Sie über die brasilianische Corona-Variante wissen.“ auf.

Nachdem wir jetzt fast ein Jahr über das Corona-Virus sprachen und schon mehrmals meinten, wir bekämen es so oder anders in den Griff, beschäftigen wir uns inzwischen mit der britischen, einer südafrikanischen und nun also auch mit der brasilianischen Variante.

Und: Obwohl man ja derzeit kaum reist, sind alle drei Varianten schon bei uns angekommen. Bekommen wir das Virus mit all seinen Mutanten so in den Griff? Fraglich.

Wie bleibe ich optimistisch?

Irgendwie – wenn man jetzt kein Epidemiologe ist und eher bildlich an die Sache herangeht – bekommt man den Eindruck, dass da irgendwo eine fiese Corona-Familie sitzt und sich schon den übernächsten Streich (oder Schlag) im Krieg gegen die Menschheit ausheckt.

Man wird das Gefühl nicht los: Wir hinken immer wieder ein, zwei Schritte hinterher.

Auf Ende Januar 2021 war eine grössere Veranstaltung angesagt, die ich organisiere. Nach dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ hofften wir anfangs Herbst noch, die Konferenz durchführen zu können.

Doch die Hoffnung schwand und die Motivation, etwas vorzubereiten, das nicht durchgeführt werden kann, schwand etwa im gleichen Mass.

Inzwischen steht ein neuer Termin (Ende August). Wird es diesmal klappen? Oder wiederholt sich das Ganze einfach nochmals?

Das Schöne an der aktuellen Situation: Es geht allen gleich. Planungssicherheit gibt es nicht.

Ich will nicht schön reden, was nicht schön ist. Aber ich will in allem optimistisch bleiben. Denn: Eine motivierende Zukunftsperspektive ist ein wichtiger Glücksfaktor:

«Optimismus und Hoffnung schützen uns gegen Depression, wenn uns Schicksalsschläge treffen, sie verhelfen uns zu einer besseren Arbeitsleistung […] und schenken uns bessere körperliche Gesundheit.»
Martin Seligman, Begründer der Positiven Psychologie

Wo ist das Pony?


Ein gesunder Umgang mit der Zukunft hat mit positiven Emotionen bezüglich dem Künftigen zu tun und drückt sich in Zuversicht, Vertrauen und auch Selbstvertrauen aus.

Aber Achtung: Den Optimismus, von dem hier die Rede ist, sollten wir nicht mit positivem Denken verwechseln. Das Motto «Alles wird gut, wenn ich es mir nur genug wünsche» erscheint einem kritischen Zeitgenossen aus gutem Grunde zu einfach.

Doch auch der Realist lebt besser, wenn er mit Zuversicht auf die vor ihm liegenden Tage schaut und nicht alles Kommende bereits im Voraus mit einem düsteren Grau übertüncht.

Dazu, wie wir den Optimismus nicht verlieren, hörte ich kürzlich an einer Sitzung folgende tolle Kurzgeschichte:

Eltern von eineiigen Zwillingen machten einmal einen interessanten Test: An einem Geburtstag gaben sie ihren Kindern – eines war Pessimist, das andere Optimist – ihre Geschenke in verschiedenen Zimmern.
Das pessimistische Kind bekam das beste Spielzeug, das die Eltern finden konnten. Dem optimistischen Kind schenkten sie eine Kiste voller Pferdemist.
Voller Neugier warteten die Eltern auf die Reaktionen der Zwillinge.
Das pessimistische Kind schimpfte: Dieses Spielzeug hat eine hässliche Farbe. Damit spiele ich nicht!
Im anderen Zimmer warf das optimistische Kind den Pferdemist lachend in die Luft und rief: „Ihr könnt mich nicht reinlegen! Wenn hier so viel Mist ist, gibt es auch irgendwo ein Pony.“
Elisabeth Mittelstädt, in „Gute Woche!“

Tanke Hoffnung!
Suche nach dem Pony!

Glücksaufgabe

Meine Hoffnung hat mit meinem Glauben zu tun. Auch die Glücksforschung hat herausgefunden: Glaube macht glücklich! Unter anderem, weil im gelebten Glauben eine motivierende Zukunftsperspektive in der Hoffnung auf Gott gut begründet ist.

Was nährt deine Hoffnung?

Und hier noch einen TV-Tipp passend zur Pony-Geschichte: Aus Mist Dünger machen, Fenster zum Sonntag Talk mit Georges Morand.
(Ausstrahlung 13./14. Februar 2021 auf SRF oder online)

Was ist Glück?

Muss man wirklich glücklich sein? Darf man nicht auch einmal herzhaft unglücklich sein?

In der Sendung Der Stress mit dem Glück aus der Reihe Fenster zum Sonntag bot Manuel Schmid im Talk mit Ruedi Josuran letztes Wochenende ein leidenschaftliches Plädoyer fürs Unglücklichsein.

Ausgerechnet am Montag nach dieser Sendung startete unsere Aktion 7 Wochen für mein Glück.

Ja was jetzt: Glück suchen oder sich dem Unglücklichsein hingeben?

Was auf den ersten Blick sehr gegensätzlich klingt, ist es bei genauerer Betrachtung gar nicht. Ich fand die Sendung spannend und konnte mit vielem mitgehen, was da gesagt wurde.

Glück ist eine riesige Projektionsfläche für allerhand. Jeder versteht etwas anders darunter. Darum irritierte mich an der Sendung das Fehlen einer Glücksdefinition.

Natürlich besteht das Leben nicht nur aus Hochgefühlen.
Natürlich wird die Welt nicht einfach besser, wenn wir es uns einreden.
Natürlich ist uns nicht ein „Easy-Going“-Leben versprochen.
Auch dem Gläubigen Menschen nicht.

Doch Glück, wie es in der Positiven Psychologie verstanden wird und wie wir es diese Woche in Glück finden – hier und jetzt gemeinsam gelesen haben, verschweigt auch die schwierigen Aspekte des Lebens nicht.

Im Gegenteil! Nicht ohne Grund sind Themen wie Vergebung, Resilienz, Achtsamkeit oder Gemeinschaft wichtige Themen in der Glücksforschung.

Natürlich haben auch glückliche Menschen mit den Widrigkeiten des täglichen Lebens zu kämpfen. Lebenszufriedenheit besteht eben gerade nicht aus einem „Easy Going“, sondern zeichnet sich durch psychische Robustheit (Resilienz) aus. Glückliche Menschen sind widerstandsfähig und finden einen guten Umgang mit dem Schwierigen und dem Leid in ihrem Leben.

aus Glück finden – hier und jetzt

Mein ShalomLeben gestalten

Jetzt kann ich es ja sagen: Als wir mit dem Verlag das Buchprojekt an den Start brachten, hätte ich gerne auf irgendeine Art den Begriff Shalom mit in den Titel, respektive aufs Cover genommen.

Ich wünsche den Lesenden nämlich viel lieber Shalom als Glück. Der Glücksbegriff ist so vielfältig, dass er eben auch schnell missverstanden werden kann. Doch mal ehrlich: Wer würde ein Buch mit dem Titel „Mein ShalomLeben gestalten“ kaufen?

So hatten wir uns entschieden, das Geheimnis von Shalom im Buch zu erklären, aber nicht bereits auf dem Cover damit für allfällige Irritation bei einem wenig bibelaffinen Publikum zu sorgen.

Shalom steht für Frieden, meint aber weit mehr als die Abwesenheit von Konflikten. Es geht um einen inneren und äusseren Frieden, um ein Versöhntsein mit mir selbst, meinen Mitmenschen und dem Leben ganz allgemein – mit all den dazugehörenden Sonn- und Schattseiten.

Mehr zum ShalomLeben-Konzept erfahren wir in den nächsten Wochen, wenn wir in die einzelnen Lebensbereiche eintauchen und uns schlussendlich fragen werden, was der Wind in unserem ShalomLeben-Windrad ist.

Was ist Glück für dich?

Zum Abschluss der ersten Aktions-Woche bleibt die Frage: Was ist Glück für dich?

Die Sehnsucht nach Glück ist universell – jeder Mensch wünscht sich Lebenszufriedenheit. Doch was er darunter versteht, ist je nach Region unterschiedlich, wie die Forschung herausgefunden hat:

Das Glück hängt davon ab, wo Menschen leben. Traditionellerweise hat sich die Glücksforschung an der westlichen Vorstellung von Glück orientiert. Diese besagt, dass Menschen dann glücklich sind, wenn sie sich wertgeschätzt fühlen. Eine weltweite Analyse zeigt aber nun, dass für die Menschen in Asien Glück bedeutet, sich in der Gemeinschaft gut aufgehoben zu fühlen («Plos One»). 

NZZ am Sonntag, 13.12.2020

Die Gruppenkultur ist in Asien viel stärker verankert als bei uns, wo wir zwar gerne unsere Freunde haben, aber dann doch sehr stark den Individualismus leben und die persönliche Freiheit wohl das höchste Gut ist.

Glücksförderer sind natürlich beide: Die Erfahrung von Wertschätzung und das Aufgehoben sein in einer Gemeinschaft. Sie liegen auch nicht soweit auseinander, doch der feine Unterschied scheint schon bedeutend zu sein.

Glücksaufgabe

Wenn du bei der Aktion 7 Wochen für mein Glück mitmachst, reflektiere doch übers Wochenende nochmals darüber, was deine Glücksdefinition beinhaltet. Die Beiträge auf stayhappy.blog und der erste Teil vom Buch können dich darin unterstützen.

Und morgen gibt es den nächsten Talk ar wunderBar mit einem sehr spannenden Gast und am Sonntag erzähle ich, was es mit dem Windrad auf sich hat.

Schwung für unser Leben (Teil 2)

In der aktuellen Ausgabe von jesus.ch-Print „Up!“ findet sich unter anderem auch ein Interview mit mir. Hier folgt Teil 2 aus dem Interview (zu Teil 1):

Was bedeutet für Sie persönlich Lebensglück?

Während der Recherche für mein Buch „Glück finden – hier und jetzt“ habe ich unterschiedliche Glücksdefinitionen und –aktivitäten studiert. Da gab es einige erstaunliche Aha-Erlebnisse: Viele Glücksaktivitäten aus der Glücksforschung finden sich bereits in der Bibel! Das sind Werte wie Dankbarkeit, Grosszügigkeit, Vergebung oder auch Achtsamkeit.

Ein weiteres Aha-Erlebnis betrifft die Tatsache, wie gesund ein glücklicher Lebensstil ist und wie sehr ein solcher Lebensstil auch von unserem Hirn gefördert wird: Es ist eine Lüge, wenn wir denken, ein egoistischer Lebensstil entspräche unserem Menschsein. Tatsächlich hat die Neurobiologie herausgefunden, dass der Glück und Erfüllung findet, der nicht nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist, sondern aktiv Nächstenliebe übt.

Meine Auseinandersetzung mit dem Thema Glück und Lebenszufriedenheit hat mich schlussendlich zu meiner eigenen Glücksdefinition geführt: „Glück besteht aus einem dankbaren Blick zurück, einem genussvollen Leben im Hier und Jetzt sowie aus einer hoffnungsvollen Perspektive für die Zukunft. Dazu gehört ein Versöhntsein mit sich, seinen Mitmenschen und dem Leben ganz allgemein.“

Sie verwenden in Ihrem Buch das Bild des Windrads. Was steckt dahinter?

Seit Jahren arbeite ich als Coach und Referent mit den fünf Lebensbereichen der Individualpsychologie. Als ich untersuchte, was glückliche Menschen auszeichnet, bin ich wieder bei diesen fünf Lebensbereichen gelandet: Glückliche Menschen zeichnet aus, dass sie ein erfülltes Liebes- und Familienleben gestalten, einer sinnerfüllten Tätigkeit nachgehen, ein reiches Sozialleben pflegen, einen bewussten Umgang mit sich selbst haben und eine aktive Spiritualität leben.

Mit dem ShalomLeben-Windrad illustriere ich das Zusammenspiel dieser Aspekte: Die starke Nabe steht für ein starkes Selbst, die Rotorblätter für die drei Lebensfelder Liebe/Familie, Arbeit, Sozialleben. Nicht sichtbar und doch unverzichtbar ist der Wind. Was ist ein Windrad ohne Wind? Was ist ein Leben ohne Sinn, ohne Verbundenheit mit etwas Höherem?

Was tun bei einer Flaute, bei Windstille?

Der Weg zu einem erfüllten Leben geht nicht an einem übergeordneten Sinn vorbei. Ohne sich als Teil von etwas Größerem zu verstehen, ist diese höchste Form eines glücklichen Lebens nicht zu haben. Ohne diesen göttlichen Wind, der unser Windrad zum Drehen bringt, bleibt die Suche nach Glück ein anstrengender Kraftakt.

Nun ist das Bild vom Wind im Windrad für mich einerseits stark mit einer gelebten, aktiven Spiritualität verbunden. Anderseits steht der Wind auch für Sinn – Lebenssinn, jedoch auch Sinnhaftigkeit bei dem, was wir tun.

Darum muss eine Antwort hier auch zweiteilig ausfallen: Wer sein Leben schon eine längere Zeit bewusst mit Gott gestaltet, wird die Erfahrung machen, dass es unterschiedliche Phasen gibt. Manchmal erleben wir Gott auf eindrückliche Art und Weise, manchmal scheint er über eine lange Zeit zu schweigen. Beides gehört dazu, auch in der Bibel. Dieser göttliche Wind bleibt ein unverfügbares Geschenk.

Anderseits leben wir heute in einer WHY-Generation. Die Sinnhaftigkeit bei dem, was wir tun, ist sehr zentral. Wenn wir da beispielsweise im Job eine Flaute erleben, tun wir gut daran, mit einem Freund oder Coach darüber auszutauschen, wie wir zu mehr Sinn in unserer Tätigkeit finden.

Glücksaufgabe

Nächste Woche geht es los mit der Aktion „7 Wochen für mein Glück„: Bis zum UNO-Tag des Glücks (20. März) wollen wir – jeder für sich und trotzdem gemeinsam – in unsere Lebenszufriedenheit investieren und die oben erwähnten fünf Lebensbereiche vertieft betrachten. Neben dem wöchentlichen GlücksBlog und dem GlücksBuch unterstützen wir dich mit dem täglichen stayhappy.blog – wenn du willst, sogar als WhatsApp-Nachricht direkt auf dein Handy.

7 Wochen für mein Glück – eine Investition, die sich lohnen wird!
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Medienberichte: EMK Schweiz / Livenet