Mein Glück feiert den 1. Geburtstag

Der Mensch empfängt unendlich mehr als er gibt.
Dankbarkeit macht das Leben erst reich.

Dietrich Bonhoeffer

Vor einem Jahr klingelte der Postbote und veränderte damit mein Leben – irgendwie. Nein, er überreichte mir nicht einen „Happy Day“-Geldkoffer und auch sonst machte mich sein schweres Paket nicht wirklich zu einem reichen Mann.

Und irgendwie doch: Geld habe ich zwar bis heute noch nicht wirklich verdient mit meinem Buch, aber das, was ich im Verlauf des Jahres mit meinem GlücksBuch erleben durfte, macht mich doch auch zu einem reichen Mann.

Dabei war wirklich nicht davon auszugehen, dass ich eines Tages unter den Autoren landen würde. Meine Mutter hat mich gerade neulich wieder daran erinnert: Wir sassen gemütlich auf dem Balkon zusammen und sie zeigte zu der Stelle, wo ich im Rasen gesessen sei, als sie noch während den Gartenarbeiten mit mir das Diktat büffelte. Erinnerungen daran habe ich nicht mehr. Aber es tönt schon fast nach einer Verzweiflungstat, wenn ich selbst noch draussen mühsam die Wörter schreiben musste, die einfach nicht in meinen Kopf wollten. Auf kreative Weise fand ich immer wieder neue Möglichkeiten, Wörter falsch zu schreiben …

Na gut, die Rechtschreibung ist ja auch nicht das A und O des Autoren, schliesslich ging mein Buch durch mehrere Lektorate. Aber Schreiben, dass war als Kind ganz allgemein nicht mein Ding. Sprache sowieso nicht – mündlich war eigentlich noch schlimmer als schriftlich. Zahlen, das passte. Aber der Rest, das war irgendwie eine Murks.

Wenn ich alte Schulberichte lese, steigen mir fast die Tränen in die Augen:

Die mündliche und schriftliche Sprache bereitet Stefan grosse Schwierigkeiten. Stefan wagt kaum einen schriftdeutschen Satz zu sagen, weil er Angst hat, einen Fehler zu machen. Stefan hat Mühe, die einzelnen Buchstaben genau zu differenzieren, und darum merkt er viele Rechtschreibefehler nicht, auch wenn er das geschriebene Wort genau nachliest.

Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen Referenten und Autor. Doch das Leben schreibt manchmal überraschende Geschichten und ich fühle mich einfach von Gott beschenkt, der mir so viel Gutes anvertraut hat.

Zurück zum GlücksBuch: Das Buch war eigentlich mein eigenes Geschenk zu meinem vierzigsten Geburtstag. Ich konnte vieles, das mir in der ersten Lebenshälfte wichtig wurde, darin niederschreiben. So quasi meine Lebensweisheit in der Lebensmitte. Es wird spannend sein, wie sich diese in der zweiten Lebenshälfte entfalten und weiterentwickeln wird.

Es war natürlich auch meine Hoffnung, dass mein Buch zu einem wertvollen Geschenk für andere wird. Und das ist tatsächlich eingetroffen. Immer wieder erreichen mich Feedbacks, die mich selbst zum Beschenkten machen.

Ganz besonders war die Rückmeldung von DJ Bobo: Ohne ihn zu kennen, habe ich ihm mein Buch als Weihnachtsgeschenk geschickt. Schon kurz darauf hat er sich gemeldet und mir geschrieben: „Das Thema Glück fasziniert mich sehr. Mit einem Lächeln im Gesicht habe ich dein Buch gelesen: Die vielen kurzweiligen Kapitel mit praktischen Tipps zum Glück sind für jeden hilfreich.“ Seither mailen wir uns ab und zu und als vorige Woche sein Buch herauskam, hat er mir auch ein Exemplar geschickt.

Sehr berührt hat mich die Rückmeldung eines früheren Chefs und einem „Leadership-Vorbild“ von mir: Ich gratuliere dir herzlich zu dieser wertvollen Arbeit. Ich habe schon öfters gedacht, ich sollte mich mal ans Schreiben machen… Du hast es mir abgenommen. Ich fühle mich sehr verbunden mit dem was du schreibst und vor allem auch wie du schreibst: klar – ermutigend – offen – einfach wertvoll.“ 

Eine Freude waren auch die unterschiedlichen Medienberichte im Bieler Tagblatt, im Magazin Lebenslust, im Radio Life Channel, auch das Dienstagsmail berichtete darüber und ganz aktuell ist eine ausführliche Buchrezension auf Livenet aufgeschalten.

Doch das schönste Feedback ist, wenn Leute vom Glücks-Buch derart überzeugt sind, dass sie es anderen weiterempfehlen oder mehrere Exemplare zum Verschenken bestellen.

Und am glücklichsten bin ich dann, wenn ich höre, dass das Buch konkrete Spuren im Alltag hinterlässt, zum Beispiel zu mehr Gelassenheit in Familie oder mehr Erfüllung im Beruf führt. Wenn ich von solchen Geschichten höre, empfange ich tatsächlich mehr, als ich selbst gegeben habe.

Happy Birthday Glück finden – hier und jetzt!
Und: Danke Gott für diese Erfahrung.

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität

 

 

Diesen Herbst gibt’s eine kleine GlücksTour:

Und hier noch zwei aktuelle Feedbacks zum Buch:

„Deine simple, ungezwungene und sympathische Art hat es mir leicht gemacht, mich durch die Zeilen zu lesen. Dein Motto ‚Liebe schenken – Hoffnung verbreiten – Glaube leben‘ bringst du ohne Umschweife und unaufdringlich auf den Punkt, gefällt mir sehr.“
Rosario Fazio, Schulhauswart und Mitbegründer der Metalchurch

„Dein Buch ist ein Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen und lesen sollte. Weil das Gesagte einem gut tut und es sich lohnt und lohnen wird, sich im Leben daran zu halten. Und dafür danke ich Dir! Da hast Du etwas sehr Wertvolles geschaffen.“
Dr. Peter Kreienbühl, Chiropraktiker

 

Hier weitere Statements lesen oder das Buch bestellen.

Dankbar Gutes tun

Fröhliche Menschen sind nicht bloß glückliche,
sondern in der Regel auch gute Menschen.

Karl Julius Weber 

Diese Woche fanden die diesjährigen Happy Kids Days statt – für einige die schönsten vier Tage im Jahr, mindestens die schönste Zeit im Happy Kids Kalender: 50 fröhliche Kinder und rund 20 freiwillig Mitarbeitende erfüllten das Begegnungszentrum H2 mit viel Lebendigkeit und Freude.

Gemeinsam machten wir uns mit vielen kreativen Elementen auf die Suche nach der Essenz der biblischen Erzählung vom barmherzigen Samariter für die heutige Zeit. Als damals ein gescheiter Mann von Jesus wissen wollte, wer denn unser Nächste sei (den wir genauso wie uns selbst zu lieben haben), antwortete dieser mit ebendieser bekannten Geschichte: Ein Mann machte sich auf, wurde brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt, wichtige und religiöse Herren kamen vorbei, machten jedoch einen grossen Bogen um ihn. Erst als ein verachteter Samariter vorbeikam, war Hilfe für den Verletzten in Sicht.

In den Worten der Volxbibel endet die Unterhaltung von Jesus mit dem Mann wie folgt:

Preisfrage: Wer von den drei Männern war jetzt so drauf, wie es sich für einen Nachbarn gehört?“

„Natürlich der Mann, der nett zu ihm war und ihm wirklich geholfen hat!“ ─ „Genau“, meinte Jesus, „also geh los und mach es genauso!“

Von den Jungs in meiner Kleingruppe war der eine oder andere schon dankbar für Menschen, die ihnen spontan geholfen haben – z.B. bei einem Unfall oder einem Missgeschick. Wir waren uns auch einig, dass wir bei Mobbing auf dem Pausenplatz besser wie der Samariter hinschauen und dem Opfer helfen – statt einen Bogen um die brenzlige Situation zu machen.

In der Theorie finden das ja die meisten eine edle Absicht, der sie folgen wollen. Doch wie steht es mit unserer Praxis? Sind wir da nicht viel zu oft zu feige, um Zivilcourage zu zeigen und uns für andere einzusetzen? Oder treibt uns unser Egoismus gar dazu, andere für unsere Zwecke zu instrumentalisieren, sie auszunützen? Werden wir selbst zu Täter?

Ich denke, Jesus zeigt uns mit der Geschichte nicht nur, wie naheliegend es ist, wer unsere Nächsten sind. Er fordert uns auch heraus, darüber nachzudenken, wem wir in unserem Alltag am ehesten ähneln. Sind wir wie …

  • … die Räuber, die sich egoistisch nahmen, was ihnen gar nicht gehörte und andere Menschen ausbeuteten?
  • … die angesehenen Herren, die einen grossen Bogen um das Opfer machten (geht mich nichts an, keine Zeit, will da nicht reingezogen werden …)?
  • … der barmherzige Samariter, der mit offenen Augen durchs Leben ging und anpackte als offensichtliche Not vor seinen Füssen lag?

Dankbare Menschen sind grosszügige Menschen

„Gute Menschen“ ist ein nicht gerade einfacher Begriff. Doch ich stimme der eingangs zitierten Aussage von Karl Julius Weber zu: Wer fröhlich ist – ich würde sagen: wer zufrieden mit sich und versöhnt mit seinem Leben ist -, der erfährt nicht nur Glück – also Lebenszufriedenheit – sondern ist auch ein Mensch, der Gutes tut – sich für andere einsetzt, anpackt, wenn es erforderlich ist und sich in Notsituationen nicht einfach „verpieselt“, um nochmals die Volxbibel zu bemühen.

Menschen, die dankbar sind und schätzen, was ihnen anvertraut wird, leben nicht in der ständigen Angst, zu kurz zu kommen. Sie brauchen andere Menschen nicht als Feinde zu betrachten. Und darum können sie auch grosszügig leben und mit anderen Menschen teilen.

Wie gut, wenn die 70 kleinen und grossen Menschen der Happy Kids Days nicht nur fröhlich auf die letzte Woche zurückblicken, sondern auch zu mehr Mitmenschlichkeit im Alltag motiviert wurden.

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich Gesellschaft“.

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Was treibt Sie an?

Selbsterrichtete Schranken sind die schwersten Hindernisse.
Else Pannek

Gestern Abend dufte ich einmal mehr einen Talk mit einem sehr spannenden Gast moderieren. Mir gegenüber sass ein erfolgreicher Unternehmer aus dem IT-Bereich, der den Besuchern des Anlasses seine interessante Lebensgeschichte erzählte. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen wurde er zu einem Pionier im Programmieren (Software), baute sein eigenes Unternehmen auf, stand bald einmal vor dem Nichts – resp. vor einem 300’000 Franken schweren Schuldenberg -, erlebte die Rettung und schliesslich den Aufstieg seines Unternehmens, wurde zur gefragten Führungspersönlichkeit – in der Businesswelt genauso wie in christlichen Werken.

Da stellt sich die Frage: Was treibt einen solchen Menschen an? Der berufliche und private Erfolg ist nämlich die eine Seite, auf der anderen Seite der Medaille stehen auch ein rund 160prozentiges Arbeitspensum und ein erster Herzinfarkt, der ihm beinahe das Leben kostete. Wie durch ein Wunder (so sagten es die Ärzte) wurde ihm ein neues Leben geschenkt.

Im Talk sprach er von Wertschätzung als Schlüssel zum Erfolg. Dass diese wertschätzende Haltung den Menschen gegenüber nicht bloss nette Theorie ist, bezeugt eine Vielzahl von Menschen, die schon mit ihm zusammenarbeiten durften. Auch gestern Abend nach dem Talk hatte ein Besucher spontan von einer solchen Begebenheit gesprochen.

Nach dem Abend waren wir uns alle einig, dass wir nicht nur Einblick in ein sehr interessantes Leben bekamen, sondern auch, dass es noch viel mehr solcher Menschen – ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer – braucht, die sich für eine „positive Klimaerwärmung“ einsetzen. „Es ist kälter geworden in der Arbeitswelt“, sagte mein Talkgast und lud uns alle gleichzeitig ein, hier Gegensteuer zu geben: „Jeder Mensch will schlussendlich wertgeschätzt und geliebt werden. Begegnen wir einander in dieser Haltung der Dankbarkeit – und sehen im Gegenüber nicht einen Feind!“

Welcher Motor treibt uns an?

Er war aber selbstkritisch genug, sich zu fragen, ob seine Wertschätzung den Menschen gegenüber nicht auch egoistische Züge hat: „Sag ich jetzt nur Merci, damit mich die anderen mögen?“

Und da sind wir bei dieser Frage, der wir von Zeit zu Zeit auf den Grund gehen sollten: Was treibt uns eigentlich an? Warum tun wir, was wir tun?

In meinem GlücksBuch gebe ich am Ende jedes Kapitels einen praktischen ShalomLeben-Tipp weiter. Einer davon nenne ich „Lebenslügen entlarven“. Es sind oft destruktive Lebenssätze (Glaubenssätze), die wir innerlich durch unsere Entwicklung und unsere Erfahrungen angesammelt haben und uns nun im Hier und Jetzt mächtig antreiben. Beispiele für eine solche Lebenslügen sind:

  • Damit ich geliebt werde, muss ich etwas Aussergewöhnliches leisten.
  • Alle Menschen sind gemein, darum werden sie mich immer enttäuschen.
  • Weil Fehler nie verziehen werden, muss ich immer perfekt sein.
  • „Die Letzten beissen die Hunde“, darum muss ich immer schneller als andere
    sein.
  • Falsche Entscheidungen werden teuer bezahlt, darum darf ich nie selbst
    entscheiden.

Wenn wir solche Lebenssätze nicht reflektieren und entlarven, bauen wir eine destruktive innere Logik auf und fallen dem einen oder anderen Antreiber zum Opfer:

  • Sei immer stark!
  • Sei immer perfekt!
  • Mach es allen recht!
  • Sei immer schnell!
  • Streng dich immer an!

Nein, mein Talkgast von gestern Abend lebt nicht als Getriebener. Rückschläge in Beruf und die „Zwangspause“ nach dem Herzinfarkt haben ihn gelehrt, das herausragende Leistungen nicht alles sind. Seine Wertschätzung ist authentisch – sicher auch, weil er sich von seinem Gott wertgeschätzt weiss.

Für mich ist er ein Vorbild und ein Ansporn, mich weiter für eine „positive Klimaerwärmung“ zu engagieren. Merci, Dani!

 

Im Bonusmaterial zum GlücksBuch finden Sie einen Test, der Ihnen hilft, Ihren eigenen Antreiber auf die Schliche zu kommen.

 Veranstaltungstipp: Nächster „Chäs, Brot, Wy„-Anlass:

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst

"Ich werde gelebt!"

Glücklich der, der Zeit hat, zu leben.
Otto Weiss

Leben Sie oder werden Sie gelebt?

Tatsächlich haben viele Menschen keine Zeit zu leben. Sie werden angetrieben von Leistungsdenken, Zeitdruck oder Perfektionismus und setzen einen Programmpunkt an den nächsten, so dass es dazwischen keinen Raum „fürs Leben“ mehr gibt.

Natürlich definiert jeder für sich selbst, was denn „das Leben“, „das Glück“ oder auch „der Erfolg“ für ihn/sie genau ist. Trotzdem macht es den Anschein, als seien viele Zeitgenossen derart beschäftigt, dass das Leben auf der Strecke bleiben würde.

Ich ertappe mich immer wieder, dass ich bei Führungspersönlichkeiten, die häufig auf Reisen sind, bald Aufträge in einem und dann schon wieder im anderen Land bewältigen, von einem Hotel zum nächsten jetten, denke: „Die haben ein gutes Leben! Verantwortungsvolle Aufgaben, viel Unterwegssein, unterschiedliche Menschen treffen …“

Wenn ich dann mit einem solchen Menschen ein persönliches Gespräch führe, merke ich recht bald, dass sich das, was mich so fasziniert, für den Betroffenen selbst gar nicht so toll anfühlt: Da ist der Manager, der in Moskau einen Zusammenbruch erlebt und nach einem Burnout seine Berufskarriere radikal umbaut. Da ist die Geschäftsfrau, die daheim ein tolles Haus hat, aber die eigene Oase und das soziale Leben kaum geniessen kann, weil sie mehr im Hotel als daheim ist.

Und da sind ganz viele Sportler, von denen man in den Medien lesen kann, dass die ganze Reiserei eine unheimliche Belastung ist. Diese Woche zum Beispiel, war von der in Rio so stark aufspielenden Beachvolleyballerin Nadine Zumkehr zu lesen: „Während der Saison war ich auf fünf Wochen drei Tage zu Hause.“ Dass sich da kaum ein vernünftiges Sozialleben führen lässt, versteht sich von selbst. Da die nun zurückgetretene Spitzensportlerin Zumkehr jedoch nicht auf Freunde verzichten wollte, stopfte sie die Beziehungspflege in diese drei Tage und verabredete sich dann jeweils zwischen Trainings mit einigen ihrer Freunden …

Ob Beruf, Freizeit oder Familie: Wir sehen all das Tolle, das wir gerne erleben würden, und überfordern uns dann selbst mit „zu viel des Guten“. Was dann statt Glück, Freude und Zufriedenheit bloss Berufsstress, Freizeitstress und Familienstress mit sich bringt.

„Zeit zu leben“ ist für viele Menschen tatsächlich ein rares Luxusgut geworden. Oft sind wir jedoch weniger Opfer als Täter. Wir fühlen uns zwar vielleicht als Opfer – vom Chef, der immer höhere Ansprüche stellt. Oder von der Familie, die alles von uns abverlangt. Oder von der Gesellschaft, die den Standard vorgibt.

Doch wir sind für unser Leben selbst verantwortlich. Und darum sind wir mehr Täter als Opfer. Wir entscheiden selbst, ob wir dem irreführenden Slogan aus dem Federer-Werbespott „Mehr ist mehr“ auf den Leim gehen. Oder ob wir uns von der alten Weisheit „Weniger ist mehr“ leiten lassen.

Achtsamkeit, Selbstreflexion und Besinnung können uns dabei wertvolle Dienste tun. Dann nämlich, wenn wir beginnen unser Leben aktiv zu gestalten. Wenn wir ausbrechen aus der Opferrolle und dem Gefühl, gelebt zu werden. Und uns beispielsweise ganz bewusst entscheiden, in welche Beziehungen wir investieren wollen – und welche nicht.

Oder unsere Freizeitaktivitäten entschlacken oder beginnen, unsere Berufung zu leben statt bloss einem Job nachzugehen.

Das Leben hat mehr zu bieten. Aber vielleicht müssen wir weniger tun, um das zu entdecken. Glücklich, wer sich die Zeit nimmt, zu leben!

 

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich Gesellschaft“.

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Just do it!

Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden,
es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.
Johann Wolfgang von Goethe

Vielen Menschen fehlt es nicht an Ideen oder Wissen. Die Welt ist voll von Menschen, die genau wissen, was zu tun ist – und es doch nicht tun.

Was uns häufig fehlt, ist der kleine, aber wesentliche Schritt von der Idee zur Umsetzung. Und das wiederum hat mit der Fähigkeit zu tun, sich in all den guten Ideen, Gedanken und in allem erworbenen Wissen orientieren zu können. Es zu sortieren, zu gewichten und dann die nötigen Schlüsse zu ziehen.

Diesbezüglich hat mich vor Jahren ein Kollege beeindruckt, der nicht mit zu einer Konferenz fuhr. Seine Begründung: Ich brauche nicht noch mehr neue Ideen, ich muss jetzt zuerst einmal all das Gute umsetzen, was ich schon gehört habe.

Ich für mich brauche immer wieder Inputs von aussen, ob von einer Konferenz oder durch ein Buch, Seminar oder Coaching. Diese Inputs können motivieren und inspirieren, dran zu bleiben, den Alltagstrott immer wieder zu durchbrechen und den kleinen, aber wesentlichen Schritt von der Idee zur Umsetzung eines Tages tatsächlich zu wagen.

Wer aber immer nur neue Ideen holt, jedoch keine davon in die Tat umsetzt, würde effektiv besser eine Konferenz weniger besuchen, das Buch zur Seite legen und während einem Spaziergang oder in einer Stillen Stunde am Schreibtisch darüber brüten, was für ihn „Just do it!“ bedeuten könnte. Oder wie es diese Woche jemand ausdrückte: „Machen ist wie Wollen, nur krasser.“

In den vergangenen Wochen führte ich zahlreiche Mitarbeitergespräche. Für viele freiwilligen Mitarbeitenden waren diese Gespräche eine willkommene Wertschätzung. Andere kamen mit einer zwiespältigen Einstellung: Aus dem Job kannten sie es zu genüge, solche Gespräche hinter sich zu bringen. Es würden jeweils viele Ideen angesprochen, Taten folgten in der Regel keine, erzählte mir einer von seinen Erfahrungen.

Es scheint fast, als würden wir lieber über Ideen reden, als diese umzusetzen. Schade! Wissen und Wollen nützen nicht viel, wenn es nicht zum Tun kommt.

Dies begegnet mir auch im Zusammenhang mit dem Glücksbuch. Ich bekomme viele Feedbacks von Leuten, die das Buch praktisch in einem Zug lesen, begeistert sind und weitere Exemplare für ihre Freunde bestellen. Natürlich freuen solche Rückmeldungen das Autorenherz.

Auf der anderen Seite sind die Rückmeldungen von Personen, die das Glücksbuch als „Happy Work Book“ benutzen, noch spärlich. Dabei würde es sich lohnen, das Buch als Arbeitsbuch zu nutzen, sich pro Woche ein Kapitel vorzunehmen und  sich den jeweiligen Fragen zu stellen. Wenn man durch diese Selbstreflexion und das Umsetzen von neuen Ideen vom Chef die Rückmeldung erhält, man sei gelassener geworden – wie es mir eine Buchleserin zurückmeldete, freut dies das Autorenherz noch mehr.

Das Kompetenzdreieck besteht aus Wissen – Können – Wollen. Doch am Ende geht es immer um die Anwendung. Kein Wissen, kein Können und kein Wollen bringt uns weiter, wenn wir es nicht tun.

Auf dem Weg vom Wollen zum Tun kann der einfache Praxiszyklus helfen:

  • WARTE: Betriebsamkeit stoppen, Selbstreflexion
  • LUEGE: Wahrnehmen, Handlungsbedarf erkennen
  • LOSE: Analyse, vertiefte Auseinandersetzung mit der Situation
  • LOUFE: lösungsorientiertes Planen und Handeln

Einige gehen voran („loufe“) ohne zu überlegen („luege, lose“), andere überlegen ohne voran zu gehen. Beides ist falsch. Darum: Warte, luege, lose, loufe!

 

PS: Und welche Ideen aus dem Glücksbuch haben Sie schon umgesetzt? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung!

 

Ausführlicher wird der Praxiszyklus in folgendem Blogartikel vorgestellt: „Luege, Lose, Loufe“ 

 

 

 

Weitere Inspiration zur persönlichen Lebensgestaltung finden Sie in meinem Glücksbuch!

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst

Damit die Liebe nicht auf der Strecke bleibt

Wer Zufriedenheit im Leben sucht, muss seinem Liebestank die nötige Aufmerksamkeit schenken.
Stef Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Was für eine Wohltat: Nach vielen Regentagen hat mich heute Morgen in der Früh wieder mal die Sonne im Gesicht gekitzelt. Ein Blick durchs Zimmerfenster meines Sohnes brachte jedoch auch zum Vorschein, was während dem Regenwetter so schön verborgen blieb: Die Fenster hätten dringendst eine Reinigung nötig.

„Find ich auch“, sagte meine Frau als ich ihr sagte, dass wir uns unbedingt bald einmal dem Fensterputzen widmen sollte. „Aber wann?“

Die Zeit rast, bald ist die erste Hälfte des Jahres vorbei und erfahrungsgemäss geht es nach den Sommerferien steil Richtung Weihnachten … Wer nicht aufpasst, reiht da schnell ein Jahr ans andere und kommt sich wie einer vor, der im Schnellzug sitzt und nur noch zuschauen kann, wie sein Leben an ihm vorbeizieht.

Gibt es in diesem Schnellzug eigentlich auch eine Notbremse? Ich meine jetzt nicht unbedingt die Bremse, um dann daheim die Fenster zu putzen. Was sind schon schmutzige Fenster im Vergleich zu all den „Qualitätsstunden“, die uns in der Hektik des Alltags abhanden kommen?

Ja, eine solche Bremse gibt es! Sie beginnt mit einem Wort, das im obigen Zitat aus dem Glücksbuch vorkommt: Aufmerksamkeit.

Wer aus diesem Schnellzug des Getriebenseins aussteigen will, beachtet aufmerksam, wo seine (Lebens)Zeit hingeht: „Wiederspiegelt mein Zeitmanagement die Prioritäten in meinem Leben?“ „Tu ich, was mir wirklich wichtig ist?“ „Wenn ich könnte, wofür würde ich mir mehr Zeit nehmen?“ – Und warum tun Sie es nicht einfach?

Paarbeziehung aktiv gestalten

Gerade für Paare mit Kindern sind die Anforderungen zeitweise enorm hoch. Das Bild vom Schnellzug wird vielen Eltern vertraut sein. Die Situation spitzt sich dann noch zu, wenn man als Eltern plötzlich feststellt, dass man nicht einmal im selben Schnellzug festsitzt: Jeder rast durch seinen Job, füllt Familienverpflichtungen aus, engagiert sich noch hier oder da … Und plötzlich bleibt die Frage: Wo sind eigentlich unsere Gemeinsamkeiten geblieben? Wann kreuzen sich unsere Züge vielleicht wiedereinmal? Und wann treffen wir uns mal wieder im Bett?

Eine Liebesbeziehung pflegt man nicht einfach so husch, husch im Vorbeigehen! Wenn wir ein starkes Paar werden, sein und bleiben wollen, muss die Beziehungspflege ganz oben auf unserer Prioritätenliste ihren Platz finden.

Darum sind wir stolz auf die vielen Paare, die in den letzten zehn Jahren eines unserer Timeout-Weekends für Paare besucht haben. Wir hören immer wieder, dass es ein Investment ist, das sich lohnt. Einige müssen sich für diese zwei Tage wirklich „frei schaufeln“ – Termin freihalten, alle Kids irgendwo unterkriegen, eine Stange Geld in die Hand nehmen … Doch es gibt Paare, die kommen Jahr für Jahr wieder mit uns ins Timeout. Für sie scheint das Timeout eine wohltuenden Oase im Alltagschaos zu sein.

An unserem Jubiläums-Timeout haben wir eine Top 5 Liste von Beziehungsförderer im Paaralltag präsentiert. Und hier ist sie nun auch im Blog, meine Liste zum Füllen des Liebestanks:

  • #5: Meine Life-Balance gestalten
  • #4: Dankbarkeit & Wertschätzung
  • #3: Konstruktive Kommunikation
  • #2: Investition ins gemeinsame Glück
  • #1: Erfülltes Sexleben

Die Umfrage bei den Teilnehmenden zeigte in aller Deutlichkeit die Herausforderung und Wichtigkeit des Zeitmanagements und der Zeit zu zweit (siehe Foto). Darum ist das Gestalten der eigenen Life-Balance sehr wichtig – inklusive Zeit- und Energiemanagement. Noch wichtiger ist die Investition ins gemeinsame Glück, also gemeinsam etwas zu erleben.

Und zu guter Letzt: Unser Sexleben sagt einiges über die Qualität unserer Paarbeziehung aus. Für mich – und damit bin ich nicht alleine – lässt sich der Liebestank durch nichts anderes so nachhaltig füllen wie durch regelmässigen, schönen Sex.

 

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

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Leben ohne zu bereuen

Aber freilich, wie viele bemühen sich der Früchte wegen um ihre Bäume, um den allerertragreichsten Besitz, dagegen, um die Freundschaft bekümmern sich die meisten nur lässig und ohne Lust.
Xenophon (430 – 354 v. Chr. griechischer Philosoph)

Höchst spannend, was Menschen anders machen würden, wenn sie ihr Leben vom Ende her betrachten: Die meisten Menschen bereuen auf dem Sterbebett, nicht mehr Zeit in Freundschaften investiert zu haben. Besonders bei den Männern geht dies gemäss Bronnie Ware, einer australischen Palliativpflegerin und Autorin, durchs Band mit einer weiteren Reue zusammen: „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=V6-0kYhqoRo[/youtube]

Neu ist diese Einsicht freilich nicht: Wie das obige Zitat zeigt, wurde schon 400 Jahre vor Christus die Arbeit über- und die Freundschaft unterbewertet. Auch wenn unsere Arbeit kaum aus der Bewirtschaftung von Bäumen und dem Ernten von Früchten besteht, hat der griechische Philosoph Xenophon eine wichtige Botschaft für uns: Wir stehen in Gefahr, uns zu sehr um den Lohn unserer Arbeit zu bemühen und vergessen dabei, dass der viel grössere und wertvollere Schatz in zwischenmenschlichen Beziehungen liegt – und nicht auf dem Bankkonto.

Gemäss Xenophon sind Freundschaften der allerertragreichste Besitz. Sinngemäss bin ich mit ihm einverstanden, wenn mir auch die Wortwahl etwas ungeschickt erscheint – aber das mag daran liegen, dass es zwischen Xenophon und mir fast 2500 Jahre zu überbrücken gilt und erst noch das Altgriechische in eine uns verständliche Sprache transferiert werden muss.

Jedenfalls sind Freundschaften aus meiner Sicht nicht etwas, das man besitzt. Freundschaften sind nicht Dinge, die man kaufen oder verwalten kann. Man kann sie auch nicht per Knopfdruck ins Leben rufen. Selbst Internetbekanntschaften unterscheiden sich grundlegend von den Dingen, die man in Onlineshops bestellt.

Freundschaften besitzt man nicht, Freundschaften pflegt man. Und das macht sie so unberechenbar. Freundschaften sind das Zusammenspiel von zwei oder mehr Individuen, es ist die Interaktion zwischen unterschiedlichen Menschen mit all ihrer Emotionalität.

Das ist ganz schön unberechenbar – weil ich ja nicht mal die eigene Emotionalität ständig unter Kontrolle habe. Freundschaften sind also ein lebendiger, unplanbarer Prozess.

Zudem habe ich Vorbehalte gegenüber dem Adjektiv „allerertagreichste“, welches hier im Zitat verwendet wird. Philosophisch betrachtet finde ich es okay, wirtschaftlich betrachtet finde ich es bedenklich: Freundschaften sollen nicht „gehalten“ werden wie Aktien, bei denen man auf eine möglichst hohe Gewinnausschüttung hofft. Die „Rendite“ in Freundschaften sollten nicht im berechenbaren Bereich gesucht werden, sondern im wertvollen Gut eines erfüllenden Miteinanders.

In dem Sinn schreibe ich im Glücksbuch von fünf Kennzeichen von Freundschaften auf Augenhöhe:

  • Kennen + gekannt werden => Offenheit
    Das «Wie geht’s?» zur Begrüßung ist hier nicht 
    bloß eine Floskel. Ich will tatsächlich wissen, was meinen Freund gerade beschäftigt.
  • Lieben + geliebt werden => sich um einander kümmern
    Freunde wissen nicht nur, wie es dem anderen geht, sie zeigen auch Mitgefühl
  • Dienen + sich dienen lassen => Demut
    In guten Freundschaften wird Liebe praktisch.
  • Ermahnen + ermahnt werden => Wahrheit sagen
    Ermutigende Gemeinschaft macht auch vor schwierigen
    Themen nicht Halt.
  • Feiern + gefeiert werden => Bestätigung
    Unter Freunden werden nicht nur die Geburtstage gefeiert. Wir freuen uns an den Erfolgen unserer Freunde mit.

Ist doch schade, wenn wir erst auf dem Sterbebett bemerken, wofür es wirklich wert gewesen wäre zu leben. Versuchen wir doch schon heute Tag für Tag so zu leben, dass wir einmal möglichst wenig zu bereuen haben!

 

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Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich Gesellschaft“.

Glücksirrtum Nr. 10: Die Anderen sind schuld an meinem Unglück

Statt mich als Opfer in meinem persönlichen Leid zu suhlen,
gestalte ich selbst in schwierigen Phasen 
mein Leben aktiv
und finde Glücksmomente selbst in Zeiten 
des Unglücks.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt) 

In den letzten Wochen habe ich hier über zehn mehr oder weniger oft geglaubte Glücksirrtümer geschrieben. Inzwischen hat Radio Life Channel sogar eine Themenwoche dazu gemacht.

Zum Schluss dieser Serie will ich heute nochmals in aller Deutlichkeit betonen: Wir haben unser Glück zu einem grossen Anteil selber in der Hand! Der Glücksirrtum Nr. 10 muss unbedingt entlarvt werden, er steckt nämlich auch in vielen der anderen Glücksirrtümer: Die Anderen sind schuld an meinem Unglück.

Oder eben auch: Ich kann nur glücklich sein, wenn die anderen sich entsprechend verhalten. Die Gesellschaft verunmöglicht es mir, Glück zu erfahren. Solange mein Chef sich nicht ändert, lebe ich im Unglück. Und einige fühlen sich als Marionette eines willkürlichen Gottes, der mich mehr oder weniger Glück erfahren lässt.

Die Liste liesse sich beliebig erweitern. Wir alle neigen hin und wieder dazu, uns als Opfer unserer Umstände zu fühlen. Und wir beginnen innerlich um all die Dinge zu drehen, die uns zum grossen Glück noch fehlen. Je mehr wir uns davon gefangen nehmen lassen, desto tiefer zieht uns dieser Negativstrudel: Wir suhlen uns in unserem Leid und bemitleiden uns selbst.

Letztlich geht es um die Frage, wer für mein Leben und mein Glück verantwortlich ist. Und leider schieben ganz viele Menschen lieber den Umständen, dem Chef, der Gesellschaft, den Freunden, der Familie, den Nachbarn, den Politikern oder wem auch immer die Verantwortung zu. Dabei merken sie nicht, dass sie fremdbestimmt statt selbstbestimmt unterwegs sind.

Wer sich als Opfer suhlt, auf den wartet kaum das Glück! Wer hingegen entscheidet, aus dem Hamsterrad, das ihn antreibt, auszubrechen, seine Denk- und Verhaltensweisen reflektiert und beginnt, sein Leben zu gestalten, der ist schon auf dem Weg des Glücks.

Denn: Glück ist weniger ein Zustand oder ein Ziel, Glück hat mit der Art und Weise zu tun, wie wir unser Leben gestalten.

Darum lade ich im GlücksBuch dazu ein, das Hamsterrad hinter sich zu lassen und stattdessen mit Hilfe des ShalomLeben-Windrades das eigene Leben pro aktiv zu gestalten:

Sich (an)treiben zu lassen, ist im Hamsterrad-Modus möglich. Hier diktieren die Umstände unser tägliches Leben. Statt die Notbremse zu ziehen und auszusteigen, suhlen sich die betroffenen Personen ganz gerne als Opfer ihres Arbeitgebers, ihrer Familie und ganz allgemein ihrer Umstände. Ein solches Leben ist beim ShalomLeben-Windrad nicht denkbar: Ohne die Nabe als die starke Mitte geht hier gar nichts. Ohne ein Selbst, das die einzelnen Lebensbereiche zusammenhält und bewusst gestaltet, sich selbst reflektiert und regelmäßig über sich und das Leben nachdenkt, ist ein beständiges, aufblühendes Lebensglück nicht zu finden. Es geht darum, nicht etwas (vor)spielen zu müssen, sondern zu sich selbst gefunden zu haben.

Glück ist lernbar – darum: Tschüss Hamsterrad, Hallo Windrad!
Gestalte dein Glück: glücksbuch.ch.

Glücksirrtum Nr. 9: Glück ist käuflich

Mehr Gelassenheit im Erziehungsalltag
macht nicht nur unsere Kinder glücklicher,
auch 
wir werden mehr Zufriedenheit erleben.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Sicher haben Sie den Spruch aus der Werbung dieser Kreditkartenorganisation auch schon gesehen: „Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen. Für alles andere gibt es Mastercard.“

Was macht jetzt glücklicher, der erste Teil des Spruchs oder doch der zweite Satz? Macht eine (gedeckte) Mastercard glücklich?

Der Spruch ist insofern verblüffend, weil zugegeben wird, dass nicht alles käuflich ist. Die Werbung versucht uns ja sonst vor allem mit viel Emotionen zu suggerieren, dass – wenn wir uns nur für das richtige Produkt oder die richtige Dienstleistung entscheiden – uns das Glück wie von selbst zufliegen wird.

Meine Erfahrung ist: Trotz gedeckter Mastercard machen die Dinge, die man nicht kaufen kann, glücklicher als „alles andere“. Darum geht es beim vorletzten Glücksirrtum um den Irrglauben, das Glück sei käuflich.

Begegnungen statt Konsum

Neulich bin ich zusammen mit meiner Familie von Basel mit dem Auto nach Hause gefahren. Kurz vor Egerkingen eröffnete sich uns ein wunderbarer Blick auf die Alpen. Die Strecke bin ich schon oft gefahren und bei guter Fernsicht können die Berge auch bei uns im Seeland bestaunt werden, aber das Panorama war in diesem Moment einfach fantastisch: Von links bis rechts eine riesige Bergkette.

Das war so ein nicht käuflicher Moment für uns als Familie: Staunen, Ergriffenheit, Dankbarkeit.

Ab und zu geniesse ich auch gerne für mich alleine: Einen Skitag, ein Vollbad mit gutem Buch, Zeit in der Natur um den Kopf zu „verlüften“ …

Doch noch viel öfters erlebe ich das Glück im Zusammensein mit anderen Menschen. Es sind diese Begegnungen, die meinem Leben seine Qualität gibt – und nicht mein Konsumverhalten. Begegnungen mit alten Freunden, die Gemeinschaft in einem Team mit demselben Ziel, die Zufallsbegegnungen mit mir bisher unbekannten Menschen, die gemeinsamen Erlebnisse als Familie, die anregenden Gespräche bei einem guten Essen, das Anteilnehmen an der Geschichte meines Gegenübers … Diese Dinge machen mein Leben reich und diese Dinge sind auch ohne Mastercard zu haben!

Mehr Gelassenheit im Familienalltag

Wenn wir in unserem Alltag – und auch gerade in unserem Erziehungs- und Familienalltag – mehr Gelassenheit statt Verbissenheit aufkommen lassen, wird das nicht nur uns selbst gut tun, auch unsere Kinder werden glücklicher sein.

Gelassenheit hat ganz viele Facetten. Im Familienalltag denke ich dabei an aufgestellte Regeln oder Essgewohnheiten – da täte uns Eltern oft etwas mehr Gelassenheit ganz gut. Aber eben auch ans Thema, das ich hier diskutiere: Gelassenheit auch da, wo man versucht ist, dem Glücksirrtum, Glück sei käuflich, zum Opfer zu fallen. Konsumverwöhnte Kinder sind nicht glücklicher als andere! Im Gegenteil: Was uns als Familie glücklich macht, sind gemeinsame Erlebnisse – und das müssen nicht gekaufte Erlebnisse sein!

Investieren wir doch in Begegnungen statt in immer mehr Konsum. Denn:

Ob Faktenlage, gesunder Menschenverstand oder persönliche Erfahrungen – eigentlich ist es uns völlig klar, dass am Ende nicht der Platz auf der Karriereleiter oder der Stand der Börse glücklich machen, sondern dass erfüllende Beziehungen das Wesentliche im Leben sind. Trotzdem bereuen die meisten Menschen auf dem Sterbebett, dass sie sich nicht mehr Zeit für Beziehungen genommen haben. (aus dem GlücksBuch)

 

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Glücksirrtum Nr. 8: Glück = Easy-Going

Glückliche Menschen sind widerstandsfähig und finden einen guten Umgang mit dem Schwierigen in ihrem Leben.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Als hätte es dafür noch einen Beweis gebraucht! Mit Glücksirrtum Nr. 8 wollte ich aufzeigen, dass auch der glückliche Mensch nicht vor Krankheit, Schwierigem und vor Herausforderungen gefeit ist. Denn wer meint, Glück = Easy-Going, ist einem weiteren verführerischen Irrtum aufgesessen.

Aber eben, das ist mir und den Lesern vom GlücksBuch ja schon längst bekannt, also hätte es diesen Beweis nicht gebraucht: Der März war prall gefüllt mit viel Gutem. Von den inspirierenden gms Matinées über zahlreiche gute Sitzungen und Besprechungen zu einer Konferenz bis hin zu den tollen Medienberichten und Aktivitäten rund um den Tag des Glücks. Ostern war für ein weiteres Highlight reserviert: Vier Tage Referententätigkeit auf St. Chrischona (Basel).

Zu viel des Glücks? Jedenfalls bestätigte sich am Ostermontag und an den folgenden Tagen die Tatsache, dass Krankheiten und Schwierigkeiten auch vor dem Glücklichen nicht Halt machen. Fieber und Halsschmerzen schwächten mich derart, dass ich während vier Tagen alle Termine absagen musste. (Glück ist, wenn man in einer solchen Situation auf die tatkräftige Unterstützung seines Umfeldes zählen kann!)

Resilienz trainieren

Mit Easy-Going hat das Glück, diese tiefe Lebenszufriedenheit, nichts zu tun. Doch der glückliche Mensch findet Wege, die Steine auf dem Weg nicht bloss als Hindernisse zu sehen, sondern er nutzt diese, um sich damit einen Pfad in die Zukunft zu pflastern.

Der glückliche Mensch ist nicht vor allem Unglück gefeit. Doch er hat das, was die Psychologie Resilienz nennt: Die psychische Widerstandsfähigkeit, die einer von einer Krise betroffenen Person hilft, die Situation zu meistern und sich dadurch sogar weiterzuentwickeln. Statt des kreisenden Blicks über die Probleme ist das Fokussieren auf Möglichkeiten und persönliche Stärken ein wesentlicher Glücksfaktor. Daneben gilt es, das soziale Netz als hilfreiche Ressource zu nutzen und sich nicht etwa ins Schneckenloch zurückzuziehen. (aus dem GlücksBuch)

Zugegeben, was in der Theorie sehr einleuchtend ist, muss sich erst im Praxistest bewähren. Wenn ich schweissgebadet im Bett liege, Schmerzen mich plagen, ich Termine, auf die ich mich gefreut habe, nicht wahrnehmen kann und das nächste Seminar in grossen Schritten näher kommt – ohne danach zu fragen, ob ich die Vorbereitungen dafür schon abschliessen konnte – ist es nicht ganz einfach, fröhlich in dieses Resilienztraining einzusteigen.

Was mir in solchen Situationen hilft:

  • Ich darf auch einmal jammern – und von der Familie etwas bemitleidet zu werden, ist mindestens fürs Erste ein schöner Trost.
  • Ich entscheide mich, gelassen zu bleiben – nur weil ich mich ärgere, werde ich nicht schneller gesund. Wenn mein Körper diese Pause jetzt braucht, will ich sie ihm geben.
  • Ich bleibe positiv – wenn ich mich dem Negativen hingebe und mich beginne, als Opfer zu suhlen, gelange ich in eine unselige Abwärtsspirale.
  • Ich bleibe realistisch (und demütig) – was ist das Schlimmste, das passieren kann, selbst wenn ich eine Reihe von Terminen absagen muss? Oder einmal kein Blogartikel erscheint (wer hats überhaupt gemerkt?)?
  • Und: Ich trinke Kaffee – diese Lektion hab ich letzte Woche gelernt. Mehrere Tage nur noch Tee und Medikamente – und mein Kopf schmerzte unerhört. Oh Wunder: Nach ein, zwei Kaffees war der Spuck im Kopf vorbei.

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DAS GLÜCKS-BUCH IN DEN MEDIEN