Ich bin reich!

Nur wer selbst nicht ‎reich‬ und ‪‎mächtig‬ sein will,
kann anderen helfen, dass sie aufhören, 
arm‬ und ‪ohnmächtig‬ zu sein.

Jörg Zink

Während meiner Bankausbildung (vor vielen Jahren) musste ich lernen, aus einer Bilanz herauszulesen, was das Kerngeschäft eines bestimmten Finanzinstitutes war.

Ich bin überzeugt davon, dass dies auch bei Einzelpersonen funktioniert: Der Blick in die Bücher – in unsere Bankauszüge und Ausgaben – verrät, was unser Kerngeschäft ist. Anders gesagt: „Zeig mir deinen Kontoauszug und ich sage dir, was für ein Mensch du bist.“ Wenn wir unseren Umgang mit Geld analysieren, wird klar, was uns wichtig ist, wie wir uns absichern und vielleicht erfahren wir sogar, worauf wir unser Vertrauen setzen.

Wahrscheinlich weil der Zusammenhang zwischen Umgang mit Geld und den Prioritäten eines Menschen so stark ist, spricht die Bibel mindestens fünfmal häufiger über Geld und Besitztum als über Glaube! Es scheint, als hätte unser Umgang mit Geld eine spirituelle Dimension.

Wenn die Bibel über 2000mal von Geld und Besitztum spricht, verteufelt sie weder das Geldverdienen noch den Reichtum per se. Doch in schier beängstigender Weitsicht wird von dem gewarnt, was unsere Welt(wirtschaft) in den letzten Jahren an den Rand des Kollaps brachte: Gier, Machtmissbrauch, Korruption.

Jesus hat zum Beispiel gesagt (in Matthäus 6,21):

Sammelt keine Schätze hier auf der Erde!
Denn ihr müsst damit rechnen, dass Motten und Rost sie zerfressen oder Einbrecher sie stehlen.
Sammelt lieber Schätze bei Gott. Dort werden sie nicht von Motten und Rost zerfressen und können auch nicht von Einbrechern gestohlen werden.
Denn euer Herz wird immer dort sein, wo ihr eure Schätze habt.

Man könnte jetzt lange darüber sprechen, was es denn heisst, Schätze bei Gott zu sammeln (und welche Gefahren ein falsches Verständnis davon in sich birgt). Doch belassen wir es an dieser Stelle einfach mal dabei, dass wir aufgefordert werden, uns für das Gute und die Liebe – eben das Göttliche – einzusetzen.

Zwei andere Dinge sind mir in diesem Text für die Diskussion hier wichtiger:

Unsere (weltlichen) Finanzanlagen scheinen eine höchst unsichere Sache zu sein.
Klar, es waren weder Motten noch Rost, doch die Finanzkrise hat buchstäblich Geld „zerfressen“. Und trotzdem gehen die Spekulationen fröhlich weiter: Die Börse ist in einem allzeit Hoch, die gewünschten Lehren aus der Krise wurden aus meiner Sicht nicht wirklich gezogen. Geld wird immer noch missbraucht um Reiche noch reicher und Mächtige noch mächtiger zu machen – während Arme noch ärmer und Ohnmächtige noch ohnmächtiger werden.

Es geht nicht um unser Portemonnaie sondern um unser Herz.
Und warum liegt offensichtlich sowas wie ein zerstörerischer Fluch über der Macht des Geldes? Weil es, wie Jesus es schon sagte, nicht einfach unser Bankkonto betrifft, sondern unser Geldumgang mitten durch unser Herz geht.

  • Vergleichen statt Dankbarkeit.
  • Gier statt Grosszügigkeit.
  • Mehr statt genug.
  • Wenig Reiche statt genug für alle.
  • Abzocken statt teilen.
  • Missbrauch statt Liebe.

Ich bin reich – vielleicht im schweizerischen Schnitt nicht so sehr auf dem Bankkonto. Doch schon nur die Tatsache, dass ich in diesem Land leben darf, macht mich reich. Und ich bin reich an Beziehungen, Erfahrungen, Möglichkeiten… – und das möchte ich teilen und für die gute Sache einsetzen.

Und Sie, was machen Sie mit ihrem Reichtum?

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität“.

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