Auf- oder untergehen im Job

Glückliche Menschen gehen in ihrer Arbeit auf, aber niemals unter.
Unbekannt

Gehen Sie in Ihrer Arbeit auf – oder manchmal doch eher unter?

Natürlich gehört es bei engagierten Personen dazu, dass man im beruflichen oder privaten Umfeld Phasen grosser Anspannung durchlebt. Dagegen ist auch aus Sicht einer gesunden Life-Balance nichts einzuwenden – solange auf die Phasen der Anspannung auch Phasen der Entspannung folgen.

Es gibt Stimmen, die sagen, ein Leben in Balance sei langweilig. Dem widerspreche ich vehement! Ein ausgewogenes Leben hat überhaupt nichts mit einem immer gleichen, eintönigen Dasein zu tun. Im Gegenteil: Eine gesunde Life-Balance ermöglicht erst, dass wir uns mit voller Kraft für ein spannendes Projekt engagieren können, in unserer Arbeit aufgehen und Flows erleben können.

Wer in seiner Arbeit regelmässig unter- statt aufgeht, ist über kurz oder lang nicht mehr mit Leidenschaft bei seiner Tätigkeit und lebt ungesund. Was jeder Sportler weiss, muss auch die Führungskraft, der Kreative, die Familienfrau, der Ingenieur und die Ärztin beachten: Anspannung ohne Entspannung ist ein (Berufs)Risiko!

Was ist Ihre Botschaft?

Das obige Zitat begleitete mich durch diese Woche. Ich fragte zum Beispiel an einer Teamsitzung nach, wie es denn bei den Einzelnen aktuell aussehe in Sachen Auf- beziehungsweise Untergehen in der Arbeit. Das Resultat war ernüchternd: Die Menge der Arbeit lasse ein Aufgehen gar nicht zu. Selbst wenn man die Arbeit an und für sich ganz gerne täte, sei ein Untergehen in den (zu) vielen Anfragen und To-Do’s vorprogrammiert.

Meine kleine Umfrage ist natürlich überhaupt nicht repräsentativ. Doch was meine Kollegen aus einer Freiwilligenarbeit in ihrem beruflichen Umfeld erleben, ist ganz bestimmt keine Randerscheinung. Denn eigentlich brauchen wir gar nicht gross nachzufragen, ob jemand in seiner/ihrer Tätigkeit auf- oder untergeht. Oft reicht ein genauer Blick und wir sehen, mit wie viel oder wenig Freude jemand bei der Arbeit ist. Und da kann beobachtet werden, dass viele einfach ihren Job erledigen – nicht mehr und nicht weniger. Einige blühen tatsächlich in ihrer Tätigkeit auf und verbreiten in ihrem Umfeld eine positive Atmosphäre. Andere gehen offensichtlich schier unter in dem, was sie tun. Mit letzter Kraft retten sie sich ins nächste Wochenende – von Begeisterung am Arbeitsplatz ist wenig zu spüren…

Was ist also Ihre Botschaft? Wenn man Sie bei der Arbeit beobachtet, welche Botschaft, welche Signale, senden Sie aus? Sehen wir jemand, der/die in der Arbeit aufgeht? Oder jemand, der/die sich mit letzter Kraft „in die nächste Runde“ kämpft?

Für alle, die gerade gegen das Untergehen im Job ankämpfen, mag es nach reiner Provokation tönen, aber es ist so: Aufgehen in der Arbeit lohnt sich!

Und zwar vielfach:

  • Meine Freude an der Arbeit steigt und ich erlebe mehr Flows.
  • Ich arbeite mit grosser Leidenschaft, wahrscheinlich kann ich auch meine besonderen Stärken einbringen.
  • Ich blühe auf.
  • Mein Arbeiten ist von mehr Erfolg gekennzeichnet.
  • Meine Kunden werden die Zusammenarbeit mit mir schätzen.
  • Meine Firma wird (dank mir) erfolgreicher.
    (Übrigens: Für die Firma ist es nicht nachhaltig, wenn ich in der Arbeit unter-, statt aufgehe. Stichwort: Folgekosten von Burnout.)
  • Und zu guter Letzt: Mein Privatleben wird profitieren. Meine Beziehungen in Familie und Freundeskreis werden spürbar besser sein.

Ich liebe die ansteckende Wirkung von Menschen, die in ihrer Arbeit aufgehen. Ob im Restaurant, wo der Koch zaubert und die Serviceangestellte „gute Laune“ verbreitet. Ob in der Schule meiner Tochter, wo die Lehrerin mit Leidenschaft ein Umfeld schafft, in dem sich die Kinder gut entwickeln können. Ob in einem Kurs, beim Arzt oder im Konzert… Wo auch immer ich Menschen erlebe, die in ihrer Arbeit aufgehen, fühl ich mich wohl. Wo ich hingegen auf abgelöschte Menschen treffe, löscht es mir selbst ab.

Darum: Gehen Sie noch unter? Oder haben Sie schon einen Job, in dem Sie aufgehen?

 

PS: Meine Frau geht in ihrer Arbeit auf, wenn sie kreativ sein und ein Projekt entwickeln kann. Dabei erlebt sie die positiven Auswirkungen, die ich oben geschildert habe. So ist sie zum Beispiel mit ihrem letzten Projekt („Lueg use, Martin“) für den StopArmut-Kreativpreis nominiert worden. Im Livenet-Interview sagt Brigitte Gerber, was ihre Botschaft ist.

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

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