Ist spenden chic geworden?

Wie derzeit im ganzen Land ist „JRZ„, die Aktion „Gemeinsam gegen Malaria“ von DRS 3, SF und der Glückskette, auch bei uns ein Thema. Mit Begeisterung beobachten wir, wie sich die Schweiz bewegen lässt und haben selbst auch eine Aktion gestartet.

Beim Frühstück heute morgen unterhielt sich meine Frau und ich darüber, wie nachhaltig die „Jeder Rappen zählt“-Woche wohl sein wird. Jetzt mal abgesehen vom vielen Geld, das gespendet wurde und mit dem Grossartiges im Kampf gegen Malaria bewältigt werden kann.

Jetzt gerade ist es „hipe“ zu spenden und sich grosszügig zu zeigen. Es freut mich, dass Spenden diese Woche chic geworden ist. Gleichzeitig möchte ich jedoch auch an die vielen stillen Spenden-Helden des Alltags erinnern: Ohne die treuen Spenderinnen und Spender, die monatlich kleine bis ganz grosse Beträge weitergeben, könnte so manche soziale und kirchliche Einrichtung und so manches Hilfswerk ihre Türen schliessen.

Auch die gemeinnützige Arbeit von meiner Frau und mir in der sozial-diakonischen Kinder- + Familienanimation Happy Kids ist nur möglich, weil rund ein Dutzend Leute sich verpflichtet haben, unsere Arbeit Monat für Monat zu unterstützen – vom zweistelligen Betrag bis zur fast vierstelligen Spende.

Warum tun sie das? Warum gebe ich – und viele meiner Freunde – 10 Prozent des Einkommens als Spende weiter?

Bei mir sind es mindestens drei Gründe:

  1. Ich spende aus Dankbarkeit!
  2. Ich spende aus Überzeugung!
  3. Ich spende aus Prinzip!

Und viertens könnte ich anfügen, dass ich spende, weil ich daraus immer wieder viel Gewinn erfahren habe. Weil wir loslassen (auch beim Geld) und nicht klammern, erleben wir immer wieder abenteuerliche Wunder…

Also, ich spende, weil ich dankbar bin für das, was ich habe. Ich kann einer Arbeit nachgehen, die mich befriedigt und erfüllt, ich habe eine tolle Familie, eine wunderbare Wohnung und mehr als genug zum Leben. Ich bin beschenkt und darum gebe ich weiter.

Ich bin überzeugt von der alten biblischen Weisheit: „Geben ist seliger als nehmen!“ Darum spende ich. Und ich bin überzeugt, dass wir als Bewohner eines reichen Landes auch eine besondere Verantwortung für die Menschen tragen, die in Not und Armut leben.

Und schliesslich wurde „Grosszügigkeit“ einer meiner fünf zentralen Lebenswerte. Ich will grosszügig weitergeben, von dem, was mir geschenkt ist. Dabei denke ich nicht nur ans Spenden als solches; Grosszügigkeit ist für mich ein Lebensstil. Grosszügig will ich meiner Frau gegenüber, im Umgang mit meinen Kindern und im Zusammensein mit meinen Mitmenschen sein – was für mich bedeutet, ein offenes Ohr zu haben, mir Zeit zu nehmen, „Liebe, Glaube und Hoffnung“ weiterzugeben und mich zu fragen, wie ich meinen „Nächsten“ unterstützen und ihm dienen kann.

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