Gier + Egoismus

„Verhaltensmuster wie Gier und Egoismus, beides menschliche Schwächen, rotten wir nicht aus. Am Ende des Tages ist es so: Das Übernehmen von Verantwortung in einer Firmenleitung geht einher mit einem erhöhten Anspruch an das ethische Handeln. Auch wenn das nach Predigt tönt.“
Rudolf Stämpfli (Präsident Schweiz. Arbeitgeberverband) in der NZZ am Sonntag, 3. Mai 2009

Durch die Finanzkrise wurden Themen wie „Ethisches Handeln“ und „Verantwortungsvolles Verhalten“ plötzlich aktuell. Sonntagspredigt und Sonntagslektüre widmen sich auf einmal den selben Problemen und Herausforderungen. Zeitungen wie die „NZZ am Sonntag“ fragen, sich welche Ethik unser Wirtschaftstreiben nötig hat.
Es ist so: Gier und Egoismus rotten wir nicht aus. Und zwar nicht nur in den Firmenleitungen. Wie oft ist das menschliche Handeln von Gier und Egoismus getrieben? Im Kleinen, im Alltag?
Und doch: Verantwortungsvolles Handeln und Verhalten muss unser Ziel sein. Nicht nur weil es ethisch und edel ist, sondern weil der Weg der Gier eine Sackgasse ist.
Verantwortungsvoll mit den uns anvertrauten Ressourcen umgehen: Nicht alles, was machbar ist, ist automatisch auch erstrebenswert und sinnvoll – im Umgang mit der Natur, mit der Zeit, mit uns selbst, mit uns anvertrauten Mitmenschen (ob Arbeitnehmer oder Familie).

Kürzlich war „ethisches Handeln“ sogar in der Handelszeitung (3. – 9. Juni 2009) ein Thema. Der Theologe Prof. Hans Küng zitiert da aus einer Erklärung zum Weltethos:
„Statt einer unstillbaren Gier nach Geld, Prestige und Konsum ist wieder neu der Sinn für Mass und Bescheidenheit zu finden! Denn der Mensch der Gier verliert seine ‚Seele‘, seine Freiheit, seine Gelassenheit, seinen inneren Frieden und somit das, was ihn zum Menschen macht.“

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